Vorbild: Eines der weltweit verwendeten Trainingsflugzeuge für Piloten war die North American T-6 Texan. Das Vorläufermodell NA-57 unterschied sich von der T-6 in erster Linie durch ein starres Fahrwerk und einen anderen Rumpf, mit hinten abgerundetem Seitenleitwerk.

Neben den Streitkräften der USA nutzt auch Frankreich eine größere Stückzahl. Nach dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht in Frankreich wurden viele NA-57 erbeutet und, entsprechend umlackiert, deutschen Militärflugschulen zugewiesen.

Modell: Das hier gezeigte Modell stellt ein Flugzeug der französischen Luftwaffe dar. Man findet Fotos im Internet bei WIKIPEDIA. Diese Bemalungsvariante diente RS-Models als Vorbild.

Der Bausatz ist von recht guter Qualität. Das Modell ist stimmig und die Hauptbaugruppen passen gut. Im Vergleich zum Bausatz der NA-64 gibt es hier einen anderen Rumpf und andere Seitenleitwerksteile. Lediglich die Gravuren sind etwas flach geraten. Ich habe sie deshalb komplett nachgraviert. Das ging recht gut vonstatten, da der Kunststoff relativ weich ist.

Das Cockpit muss aus zahlreichen Teilen zusammengesetzt werden, was eine recht fummelige Angelegenheit ist. Das fertig gebaute und lackierte Cockpit passt aber sehr gut in den Rumpf. Für die Armaturenbretter gibt es kleine Aufkleber, welche man scharfkantig ausschneiden muss. Nach dem Lackieren des Cockpits wirken diese wie perfekte Decals: Man ist angenehm überrascht! Die Sitze sind etwas einfach gehalten. Ich habe sie deshalb durch T-6 Resinsitze von PAVLA ersetzt, wo auch Gurte vorhanden sind. Im Rumpf habe ich kleine Rundmaterialstücke eingeklebt, worauf diese Sitze dann geklebt wurden.

Für das starre Fahrwerk gibt es zwei unterschiedliche Varianten. Eine wandert in die Restekiste. Sehr gut ist die Abspritzung und Passgenauigkeit der Kabine.

Zur Lackierung verwendete ich die Maskierfolien von PEEWIT aus Tschechien, welche an der Kabine exakt passen und sich rückstandsfrei wieder entfernen lassen. Der Einsatz dieser Folien ist sehr zu empfehlen, da hier 28 Fenster maskiert werden müssen. Leider sind die Folien für die Tragflächenlampen um ca. 2 mm zu kurz ausgefallen, also nicht wirklich brauchbar. Hier habe ich mir Folien aus TAMIYA tape angefertigt.

Für den Motor ist hier die kurze Abgasanlage zu verwenden. Das Abgasrohr habe ich am Ende aufgebohrt. Für eine bessere Montage wurde die Abgasanlage zersägt und der äußere Bereich des Abgasrohres erst nach der Befestigung der Motorverkleidung von außen befestigt. Hier ist auch Anpassarbeit, verbunden mit Geduld, erforderlich. Dann sind noch zwei kleine Teile über der Abgasanlage anzubringen, welche ich neu angefertigt habe. Lackiert wird vor der Montage.

Leider ist der Propeller falsch. Er gehört, mit hoher Wahrscheinlichkeit, zur NA-16, einem ganz frühen Modell dieser Reihe. Ich habe ihn deshalb unter Verwendung der Propellerblätter neu aufgebaut. Er ist übrigens etwas länger (Propellernabe) als der Propeller der späteren T-6.

Bei der Montage des Motorblockes, der Motorverkleidung und der Abgasanlage im Motorraum muss man langsam und systematisch vorgehen, sonst gibt es Probleme. Hier muss man schauen, wo ist was, wie anzukleben! Den Abgasanlagenringstutzen innen immer um ca. 1 mm kürzen und testen, ob es passt. Eine knifflige Angelegenheit, die etwas nervt, aber zum Erfolg führt.

Die Antennenanlage, unterhalb des Rumpfes gelegen, habe ich, anhand einer Zeichnung, neu angefertigt, also drei Plastikteile gezogen und mit Messingdraht 0,6 mm Durchmesser verstärkt. Das Pitotrohr wurde auf ähnliche Weise neu angefertigt.

Die Lackierung erfolgte mit Enamelfarben von Humbrol und Revell, die Alterung mit Dark Wash von MIG. Der Abziehbilderbogen gestattet die Darstellung von vier französischen Flugzeugen. Leider gibt es keine Wartungshinweise. Diese habe ich in der Grabbelkiste gefunden. Belebt das Modell ungemein, sieht einfach besser aus.

Fazit: Robert Schneider liefert hier einen Bausatz von guter Qualität, aus dem sich etwas machen lässt. Aufgrund der Fummeligkeit des Cockpit- und Motorbaus, würde ich ihn Anfängern unserer Zunft nicht unbedingt empfehlen.

Ralph Fengler, Berlin (Oktober 2022)

2 Kommentare zu diesem Beitrag
  1. Hi,
    Very pretty kit !! If the French Air Force use this type of aircraft, this kit is an aircraft of the French Navy (Aéronautique Navale), assigned to the pilot training center of Saint-Raphaël (South of France) – CEP Saint-Raphaël (SR) from 1941.
    Regards
    PB

    1. Hi Mr. Badre.
      Thanks for your message.
      You have right, correct to say, this is an aircraft of the french Navy. Lookes like with the Navy- anchor on the tail!
      Maybe we can correct this.
      Greetings
      Ralph
      ,

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