Vorbild: Während des Zweiten Weltkrieges wurden in der besetzten Tschechoslowakei Messerschmitt Bf 109 in unterschiedlichen Versionen produziert und repariert. Bei Kriegsende befanden sich noch für ca. 500 Exemplare Material, ebenso wie 1000 Motoren DB 605 in den Werken bzw. Depots. Damit stieg die CSR in die Flugzeugproduktion ein und baute eine geringe Menge Jäger auf Basis der Bf 109G.

Da nach dem Brand des Motorendepots die DB 605 fehlten, verstärkte man Fahrwerk und Zelle für den Jumo 211. Am 25. April 1947 flog die S-199 erstmals. Hierbei zeigte sie schlechtere Flugleistungen als ihr Vorläufer mit dem Originalmotor. Bis 1950 entstanden 551 Maschinen, von denen 25 an Israel verkauft wurden.

Bausatz: Von der S-199 gab es bisher nur zwei Bausätze von KP, den Klassiker von 1978 und ein Modell aus neuer Form von 2014. Jetzt legt Eduard seine S-199 aus neuen Formen vor. Der sehr gut gestaltete Karton enthält drei graue und einen klaren Rahmen, Ätzteile, Masken, Abziehbilder sowie die super Anleitung. Von den ca. 105 Teilen werden 95 für den Einsitzer benötigt.

Eduard setzt hier die mit der MiG-15 begonnene 72er Revolution fort. Ebenso wie seine Vorkämpfer begeistert er mit einer durchdachten Konstruktion, die den Bau aller Produktionsabweichungen ermöglicht. Sehr gut ausgeführt Kleinteile und sauber versenkte Gravuren sind ein weiteres Kennzeichen.

Das Cockpit ist bereits ein Modell für sich. Die 10 Teile werden durch die Ätzteile von Schaltern, Instrumenten und Gurten entsprechend aufgewertet. Bei den Instrumentenbrettern kann man zwischen Abziehbild und Ätzteil wählen.

Tragflächen und Rumpfschalen übertreffen alles bisher Erschienene. Die Tragfläche wird aus drei großen Bauteilen zusammengesetzt. Fahrwerkschächte, Vorflügel, Landeklappen und Querruder liegen einzeln bei. Daher haben letztere scharfen Hinterkanten und lassen sich variabel ankleben. Verschiedene Kleinteile für den Rumpf wie z.B. Waffenbeulen und Seitenruder berücksichtigen Veränderungen in der Produktion, also Obacht bei der Dekoauswahl.

Die Flächenkühler, das ETC für die 300l-Tanks, das Hauptfahrwerk, die Hauptfahrwerksräder mit unterschiedlichen Felgen, die einteilige Luftschraube, die Auspuffleisten sowie die anderen Kleinteile sind ohne Fehl und Tadel.

Alle Glasteile sind klar und schlierenfrei. Die Haube lässt sich geöffnet ankleben. Dafür enthält der ProfiPack auch die passenden Masken. Selbst die Positionslichter gibt es in Klar.

Anleitung/ Bemalungen: Die Anleitung ist wie immer umfangreich, bedarf aber einer ungeteilten Aufmerksamkeit. Farbangaben erfolgen in GUNZE und Mission Models. Tadellos im eigenen Haus gedruckte Abziehbilder bieten genügend Kennungen und Wartungshinweise, um eine von je drei CSR oder israelischen Maschinen zu bauen.

Fazit: Eduard liefert für den fortgeschrittenen Modellbauer alle Varianten der S-199. Absolut zu empfehlen!

Jürgen Willisch, Potsdam (September 2022)

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