Das Vorbild: Der Pontiac Firebird Trans Am von 1971 gehört zu der Gattung der sogenannten Pony-Cars. Diese Bezeichnung geht auf das Logo des Ford Mustang, einem laufenden Pferd zurück. Zu den Pony-Cars gehören neben diesen beiden Fahrzeugen unter anderem auch der Plymouth Barracuda, Dodge Challenger und der Chevrolet Camaro. Wesentliches Designmerkmal war die lange Motorhaube und das kurze Heck. Dieser Pontiac gehört zur 2. Generation des Firebird von 1970 bis 1981. Die Motorisierung reichte von 3,8 – 6,6 Liter mit 85 – 250 kW. Die Version Trans Am hatte gemeinhin die stärksten Motorisierungen. Er hatte zusätzlich einen Front- und Heckspoiler sowie härtere Federn und stärkere Stoßdämpfer. Alle Trans Am Fahrzeuge waren weiß oder blau und hatten akzentuierte blaue oder weiße Rennstreifen.
Pony Cars waren in Filmen und Serien sehr beliebt. Detektiv Rockford fuhr einen Pontiac Firebird. Ein Pontiac Trans Am, Baujahr 1977, war in dem Kinofilm „Ein ausgekochtes Schlitzohr“ mit Burt Reynolds und weiteren Filmen der Reihe zu sehen. Ein weiterer Pontiac Trans Am von 1982 spielte in der Fernsehserie Knight Rider die automobile Hauptrolle.
Der Bausatz: Der Bausatz kam 1982 als Produkt von Monogram heraus. 1983 veröffentlichte Monogram ihn erneut mit abweichender Lackierung.
Der kleine Karton ist ein Frontöffner. Das Titelbild zeigt ein Foto des Originalfahrzeugs. Die Karosserie besteht aus einem Stück. Fehler im Plastik sind nicht erkennbar. Zwei Auswerfermarken befinden sich unter dem Dach. Da der Dachhimmel aber auch noch von einer Aufschrift des Herstellers verziert wird, wird man sich damit sowieso beschäftigen müssen, falls der kleine Maßstab dies nicht überflüssig erscheinen lässt. Plastiküberstand und Unsauberkeiten finden sich ansonsten kaum und nichts, was nicht in wenigen Sekunden entfernt werden könnte. Der Motor besteht aus wenigen Teilen. Allerdings ist der Motorraum recht ordentlich detailliert. Sogar auf der Unterseite der Motorhaube finden sich ansprechende Texturen. Das Chassis besteht ebenfalls aus einem Teil und enthält einen Teil des Antriebsstrangs. Der Innenraum ist moderat detailliert und mit einem realistischen minimalistischen Armaturenbrett ausgestattet. Kein Vergleich zum Messgeräteüberschwang oder dem heutigen Auto-Entertainment-System. Allerdings liegen keine Abziehbilder für die Armaturen bei.
Drei Klarsichtteile sind vorhanden, wobei eines davon aus Front und Heckscheibe besteht, die über den Dachhimmel miteinander verbunden sind. Unter dem Dachhimmel befinden sich drei Verbindungspunkte, damit das Klarsichtteil einwandfrei sitzt. Zwei weitere kleine Klarsichtteile stellen die Frontscheinwerferscheiben dar. Teile für die Seitenscheiben sucht man vergeblich.
Die Reifen wirken auf den ersten Blick etwas schmal. Der Eindruck kann jedoch täuschen. Sie bestehen aus hartem Gummi und sind ordentlich detailliert. Reifenprofil und Goodyear-Aufschrift sind gut erkennbar. Die Lauffläche hat einen Grat, der entfernt werden muss. Oft wirken die Reifen danach realistischer. Die verchromten Felgen könnten entchromt und mit Aluminiumfarbe lackiert werden. Das Titelbild zeigt das korrekte Aussehen. Interessant ist, dass die Räder beweglich gehalten werden können.
Der Gussast mit den Chromteilen ist eigentlich überflüssig. Das Bauteil, das auch den Kühlergrill beinhaltet, wird im wesentlichen verdeckt. Der Kühlergrill selbst ist schwarz. Es bleiben nur die Scheinwerferinnenwände, die weiterhin in Chrom gehalten sind. Der verchromte Schaltknüppel wird schwarz lackiert. Damit verbleiben noch die hintere Stoßstange und die Umfassungen der Rücklichter und Außenspiegel, die verchromt dargestellt werden. Es wäre sinnvoll den gesamten Gussast vom Chrom befreien und lediglich die wenigen verbleibenden Chromteile z.B. mit einem Molotow-Chromstift nachzuarbeiten.
Die Abziehbilder dienen im wesentlichen der Darstellung des blauen Sport-Streifens auf dem Fahrzeug, der sich von vorne nach hinten durchzieht. Ein blauer Adler schließt den Streifen zum Kühlergrill hin ab. Dazu kommen drei kleine „Trans Am“ Aufschriften in blau, vier weitere kleine Markierungen in weiss sowie ein amerikanisches Nummernschild aus Virginia. Alles ist sauber gedruckt und der erste Eindruck ist gut.
Bauanleitung und Bemalung: Die Bauanleitung ist einfarbig und besteht aus einem beidseitig bedruckten DIN A4 Blatt. Die Anweisungen zum Zusammenbau und zur Bemalung sind kurz und prägnant. Genannt werden nur die Farben ohne Verweis auf einen Farbenhersteller. Dies ist auch nicht nötig, denn es werden nur Standardfarben verwendet.
Fazit: Ein interessanter Bausatz eines amerikanischen Muscle Cars im Maßstab 1:32. Er dürfte sich durch kurze Bauzeit und wenige Probleme auszeichnen. Der beigefügte Flyer der Firma Atlantis richtet sich an die nostalgischen Gefühle des Modellbauers. Dies mag auch bei diesem Bausatz eine Rolle spielen. Jedenfalls ist es ein ordentlicher Bausatz, der bei überschaubarer Bauzeit viel Spass machen kann.
BK, August 2022