Das Vorbild: Der Auftrag zum Bau des U-Bootes wurde am 2. Februar 1935 an die Deutsche Werke AG in Kiel vergeben. Am 28. Dezember 1935 erfolgte der Stapellauf und die Indienststellung unter Kapitänleutnant Victor Oehrn am 18. Januar 1936. Danach gehörte das Boot bis August 1938 als Kampfboot zu den U-Flottillen Weddigen und Lohs in Kiel. Eine Besonderheit dieses U-Bootes war dessen Einsatz in den Jahren 1937 bis 1938 als Beobachtungs U-Boot während des spanischen Bürgerkrieges.
Das U-Boot U-14 unternahm bis 1945 sechs Feindfahrten, in dessen Rahmen die Versenkungen von neun Schiffen mit einer Gesamttonnage von 12.344 Bruttoregistertonnen dokumentiert sind.
Wie auf einem Archivfoto gut zu erkennen ist, wies das U-Boot beim Einsatz als Beobachter während des spanischen Bürgerkrieges den sogenannten Neutralitätsanstrich auf. Dabei erhielt es einen Anstrich mit den deutschen Nationalitätsfarben schwarz/weiss/rot auf dem Turm, sowie auf dem Bootsdeck vorne und achtern zur schnellen Erkennung bei Luftaufklärern.
Verwendete Materialien: Für den Bau des Modelles wurden der Mirage Bausatz des U-Bootes U-24, sowie das inzwischen schwer erhältliche dazu passende PE-Set genutzt.
- Mirage, Bausatz U-24, 40024
- Mirage, PE-Set Typ IIB, 004 40024
Farben:
Vallejo: 71.251 Nato Black, 71,279 Insignia White, 71.097 Medium Gunship Grey, 71.003 Red
Ammo MIG: Lucky Varnish seidenmatt
Diverse Schmincke Ölfarben
Uschi: Rig that Thing / Fine
Tamiya: LP-1 Schwarz
Der Bau: Der Plastikbausatz besteht nur aus wenigen Teilen, auf dessen Basis ein schönes Modell des U-Bootes in relativ kurzer Zeit gebaut werden kann. Wie immer besteht aber auch in diesem Fall die Möglichkeit unter Verwendung eines passenden Zurüstsatzes und Geduld, das Modell deutlich aufzuwerten.
Beim Zusammenfügen der beiden Rumpfteile ist auf eine korrekte Ausrichtung der Teile zu achten, weil keine Zapfen oder Positionierungshilfen vorhanden sind. Nach einer ausreichenden Trockenzeit und dem Verschleifen der Klebefugen sind die Details auf dem Bootsdeck vorsichtig mit einem scharfen Bastelmesser zu entfernen und das Deck plan zu schleifen, damit das entsprechende Ätzteil aufgeklebt werden kann. Ich habe dieses mit Hilfe von Plastikklebstoff befestigt, weil man damit das PE Teil noch genauestens ausrichten kann. Lediglich am Bug und Heck fand etwas Superkleber Anwendung, um ein Ablösen des PE Teils zu verhindern. Im Anschluss daran erfolgte das Anbringen der vorher abgetrennten Poller und der Rettungsboje.
Im unteren Bereich des Bugs wurde eine Öffnung für das vordere Torpedorohr mit Hilfe eines passenden Bohrers geschaffen und die zu kurzen Antriebswellen am Heck mussten durch entsprechende Rundprofile von Evergreen ersetzt werden, da sich die Bausatzteile als zu kurz erwiesen. Alle anderen Rumpfteile konnten entsprechend Bauplan angebracht werden.
Am Turm waren einige Verbesserungen möglich. Unter Verwendung von Originalaufnahmen und Gussästen, die über einer Flamme zu dünnsten Fäden gezogen wurden sowie dem Ätzteilesatz, erfolgte die Ergänzung der folgenden Details:
– Signalhorn
– Neupositionierung der Einhausungen von den Positionslichtern
– Flaggenmast links
– Führungen für die Funkantennen
– Reling unten
– Reling an der hinteren Seite
– Rundprofil an den Kanten des Turmaufbaus
– Periskope in eingefahrener Darstellung
– Schwimmkragen an den Turmaussenseiten (Ätzteile)
– Schulterstützen am 2cm Geschütz (Ätzteil)
Eine echte Herausforderung stellte die Überarbeitung der Flutschlitze auf den Rumpfaussenseiten im vorderen und achteren Bereich dar. Hierfür waren entsprechende Bereiche in den Plastikteilen so zu bearbeiten, dass ein bündiges Einpassen entsprechender Ätzteile möglich war. Verbleibende Spalten waren dann mit Superkleber zu füllen und anschließend alles plan zu verschleifen.
Der Aufwand ist nicht unerheblich, jedoch zeigt das Resultat eine deutliche Verbesserung im Vergleich zum ursprünglichen Aussehen der vorher lediglich durch ovale Vertiefungen angedeuteten Flutschlitze.
Im nächsten Schritt war es vorgesehen die geätzten Teile der Reling anzubringen. Da mir diese zu flach waren und auch der Bereich um die 2cm Waffe nicht gefiel, habe ich mich dazu entschlossen auch die Reling durch hauchdünne Rundprofile aus gezogenem Gussast neu aufzubauen. Die senkrechten Streben wurden unter Verwendung der Ätzteile entsprechend abgelängt und mit Sekundenkleber positioniert. Bei dieser Arbeit fiel dann das eine oder andere Wort, das in Comics gerne mit Blitzen oder Totenköpfen symbolisiert wird, denn einige der Streben verschwanden auf Nimmerwiedersehen von der Pinzette und fielen dem bekannten Teppichmonster zum Opfer und andere wollten einfach nicht dort kleben, wo es hätte sein sollen. Letzten Endes war aber auch diese Hürde genommen und es war dann der obere Relinglauf aus noch dünnerem Plastikfaden anzubringen. Auch hier lief nicht alles nach Plan, denn einige der vorher sauber angebrachten Streben lösten sich dabei. Mit letzter Kraft ging es dann an den Bereich um das Bordgeschütz, dessen Bau entgegen meinen Befürchtungen problemfrei verlief.
Im nächsten Schritt wurde das Modell und der Turm mit Seifenlauge gereinigt und nach dem Trocknen erfolgte die Grundierung in Nato Schwarz von Vallejo mit Hilfe der Airbrush.
Nach dem Maskieren des Unterwasserschiffs mit Tamiya Klebeband konnte die hellgraue Farbe für die Seiten, das Deck und den Turm aufgebracht werden. 24 Stunden später folgte der Farbauftrag der Neutralitätsstreifen am Turm und auf dem Deck. Dies wurde mit dem Pinsel realisiert, da die Reling und kleine Details am Turm ein Abkleben ziemlich erschwert hätten. Der Anker erhielt einen dunkelgrauen Farbauftrag und die Antriebsschrauben einen Farbklecks mit Messingfarbe.
Nach einer angemessenen Trockenzeit wurde dann alles mit seidenmattem Klarlack von Ammo Mig überzogen um die Farben vor den noch bevorstehenden Ölwashes zu schützen.
In der Zwischenzeit konnte ich mich dem Ständer widmen, der nach einer leichten Grundierung mit einem Auftrag von glänzendem Schwarz aus dem Tamiya Lackfarben Programm versehen wurde. Im Ätzteileset war ein Typenschild für die U-Bootsklasse Typ IIB enthalten. Nach dem Abtrennen aus dem Teileträger und vorsichtigem Verschleifen der Kanten kam hier Vallejo Nato Schwarz zum Einsatz, das nach ausreichender Trockenzeit durch vorsichtiges Abschleifen der erhabenen Bereiche wieder entfernt wurde.
Im nächsten Schritt kamen mehrere leichte Washes aus stark verdünnter Ölfarbe ins Spiel um versenkte Gravuren und Details zu betonen, aber auch um den Farben einen leicht abgenutzten Eindruck zu verleihen. Minimale Schlieren wurden danach mit dem Mikropinsel zur Darstellung von Wasserablaufsspuren aus den Flutschlitzen und Roststreifen aufgebracht. Für die Turmnummer 14 war es erforderlich diese mit Hilfe des Computers in der richtigen Größe zu zeichnen und auf transparentem Decalbogen aufzudrucken, um diese dann am Turm positionieren zu können.
Auf dem Foto wirkt die Schiffsreling erstaunlich massiv, wobei man schnell vergessen könnte, dass die Plastikfäden wirklich hauchdünn sind.
Nach dem vorsichtigen Betonen einiger Details mittels Trockenmalen, sollte nun nur noch das “Rigging” für die Funkleitungen folgen. Entgegen meiner Idee, auch dieses mit Hilfe gezogener Plastikfäden anzugehen, fiel dann doch die Entscheidung zu Gunsten der flexiblen Fäden aus dem Hause Uschi.
Diese Aktion erwies sich erneut als ziemlich zeitintensiv und auch nervenaufreibend, aber schließlich waren die Fäden doch dort angebracht, wo es sein sollte. Mit verdünntem Weissleim wurden noch winzige Tropfen auf den Funkseilen aufgetragen und diese dann noch mit Farbe versehen.
Fazit: Die Darstellung der U-14 in der Farbgebung als neutraler Beobachter während des spanischen Bürgerkrieges hat mich besonders gereizt, weil ich diese Bemalung noch nicht als Modell gesehen hatte.
Gert Brandl, Berlin (Juli 2022)