Vorbild: Geoffrey De Havilland jr. flog den Prototyp LZ548 1943. Der Konstrukteur R. Bishop war schon für die Entwicklung der Moskito verantwortlich. 1946 wurde die erste Ausführung der „Vampire“ F.1 von der Royal Air Force in Dienst genommen. 1948 folgte die leistungsstärkere Ausführung F.3. Typisch für die „Vampire“ war ihre Auslegung mit einem doppelten Leitwerksträger. Mittig befand sich die Rumpfgondel, welche den Piloten, die Bewaffnung von vier Hispano 20mm Kanonen und das De Havilland Goblin 2/2 Triebwerk aufnahm. Die F.3 war für eine größere Reichweite mit mehr Tankvolumen konzipiert. Außerdem sorgten zwei keulenförmige Verkleidungen vor den beiden Seitenleitwerken für ein besseres Strömungsverhältnis. Ihre Höchstgeschwindigkeit lag bei etwa 800 km/h. Die „Vampire“ F.3 war auch in der Lage, Zusatztanks unter den Flügeln mit sich zu führen. Insgesamt wurden von der „Vampire“ 20 Serienversionen produziert. Und sie war ein Exportschlager. Die Schweizer Luftwaffe behielt sie bis 1980 in ihren Dienst. Einsätze flog die Vampire unter anderen gegen den „Mau Mau“ Aufstand in Kenia, der 1952 begann und 1960 mit der Unabhängigkeit Kenias endete.
Bausatz: Die 124 Bauteile aus neuer Bausatzform werden in dem neuen typischen, ins Auge fallenden Stülpkarton präsentiert. Der Mittelrumpf ist zusammen mit den Tragflächen als eine obere und untere Hälfte konstruiert. Das erleichtert den Zusammenbau ungemein. Diese Fertigung schont vor allem die schönen Gravuren. In der unteren Hälfte sollen zuerst die Einläufe für das Triebwerk, die Fahrwerkschächte und das Schubrohr eingeklebt werden. Auch der hintere Flügelholm, der mit der Düse verbunden wird, gehört zu den Einbauteilen. Die äußeren Details des Holmes sind später sichtbar, weil Airfix die Absenkung der gesamten Landeklappen vorgesehen hat. Selbst die hydraulischen Zylinder sind vorhanden. Das gibt dem Modell eine besondere Dynamik.
Das Cockpit erscheint auf den ersten Blick etwas unterrepräsentiert. Boden, Sitz, Steuerhebel und ein paar Teile, die in den oberen Rumpfseiten eingebaut werden. Aber man sollte daran denken, dass es sich hier um einen Düsenjäger aus dem Jahre 1948 handelt. Den Sitz gibt es in zweifacher Ausführung. Einmal ohne Gurte, um den beiliegenden Piloten zu verwenden, und einmal mit aufgeprägten Gurtzeug. Auch der Schacht für das Bugfahrwerk ist entsprechend detailliert. Übrigens ist der Ring oben am Steuerhebel nicht verbogen abgegossen worden. Er entspricht dem Original.
Die beiden Leitwerksträger sollen vor der „Hochzeit“ mit der oberen Rumpfhälfte mit dem Höhenleitwerk verbunden werden. Am Höhenleitwerk müssen noch zwei Ausgleichspendel angebracht werden. Nun nimmt unsere „Vampire“ langsam Gestalt an. Sämtliche Leitwerke sind als Einzelteile vorgesehen. Auch die Querruder sind einzelne Teile und somit individuell zu kleben. Die beiden Lufteinläufe haben schön modulierte Strömungsleiter. Der dritte Einlauf wird für diese Variante nicht gebraucht. Die Landeklappen sind hervorragend gestaltet. Feinste Spanten und Nieten ohne Angussringe. Eine Druckluftflasche für die Hydraulik ist im Inneren des Bereiches auch zu erkennen. Die Fahrwerke und deren Räder gehen qualitativ in Ordnung.
Für die unteren Tragflächen sind Zusatztanks vorgesehen. Wer es sich zutraut, sollte die Mündungen der vier Kanonen aufbohren. Weil kaum Platz für Ballast im Vorderrumpf ist, bietet Airfix als Alternative einen dünnen Stab, damit der „Vampir“ nicht in die Hocke geht. Dieser kann in der rechten unteren Flügelhälfte eingebaut werden.
Anleitung/Bemalung: Die Bauanleitung in Heftform lässt in ihrer Darstellung keine Wünsche offen. Die fertig montierten Teile sind rot gekennzeichnet. Auf den Farbprofilen ist noch die Bezeichnung De Havilland 100 angegeben.
Ein großer umfangreicher Decalbogen vervollständigt den Bausatz. Auf dem sind neben den Teilen für die Instrumente, Markierungen für eine britische, kanadische und norwegische Maschine vorhanden.
Fazit: Das zur Zeit wohl beste Modell der D.H. F.3 „Vampire“ in 1/48.
Jürgen Bauer, Berlin (Juli 2022)
Danke für den Test. Bei mir haben die Rumpfhälften überhaupt nicht zusammengepasst. War das hier ein Problem?