Vorbild: Die Sopwith F.1 Camel zählt zu den bekanntesten britischen Flugzeugen des ersten Weltkrieges. Mit ihrem Auftauchen 1917 über den Schlachtfeldern Europas trug sie wesentlich zur Erlangung der Lufthoheit der Alliierten gegenüber den Mittelmächten bei. Auch wenn sie etwas schwer zu handeln war, zeigte sie in den Händen eines guten Piloten schnell, wozu sie fähig war. Dies bewog das RFC, die Camel auch als Nachtjäger einzusetzen, schließlich hatte man doch mit der Sopwith Strutter Comic schon gute Erfahrungen gemacht. Man entschloss sich, den Zusatz Comic für die Camel zu übernehmen. Primäre Aufgabe der neuen Comics sollte die Bekämpfung feindlicher Bomber und Zeppeline sein, die hauptsächlich nachts angriffen. Bei Nachtangriffen mit der Standard-Camel beschwerten sich die Piloten, dass sie durch das eigene Mündungsfeuer nachts sehr stark geblendet würden. Um diesen Missstand zu beheben, wurden die Maschinengewehre auf der oberen Tragfläche montiert, wie es schon bei der Se.5a der Fall war. Die Vickers-MGs im Rumpf wurden deshalb entfernt, und dafür zwei 7,7 Inch Lewis-MG auf Foster-Halterungen mittig auf der oberen Tragfläche fixiert. Durch die Foster-Halterung war es dem Piloten möglich das MG nach unten zu klappen, um das Trommelmagazin auch während des Fluges zu wechseln. Hauptsächlich wurden diese Flugzeuge über England eingesetzt, wo es ihnen auch gelang, einige Angriffe, speziell der deutschen Gotha-Bomber, abzuwehren. Trotz dieser Erfolge, war die Comic bei den Fliegern nie sehr beliebt, und auch die Erwartungen des RFC und RFCN konnten nicht so richtig erfüllt werden, weshalb nur wenige hundert Maschinen gebaut wurden.

Bausatz: Eduard hat seine Serie der Sopwith Camel um eine weitere Variante erweitert. Diesmal eine Camel als Nightfighter mit der Bezeichnung Sopwith Camel Comic. Im praktischen Stülpkarton mit einem schönen Bild einer Camel Comic beim Starten sind eine große Plastiktüte mit drei grauen Spritzlingen, eine kleine mit klarem Spritzling, eine Photoätzteilplatine, ein kleiner Bogen Maskier Folie, der Decalbogen, und natürlich die Bauanleitung. Da die Spritzlinge ja mit der Dual Combo eingeführt wurden, sind die Spritzlinge D-F identisch.

Spritzling C ist neu, da für die Comic eine geänderte Rumpf- und Tragflächenform benötigt wird.

Die Plastikteile sind sauber gespritzt und weisen einen hohen Detailierungsgrad auf (selbst die Nägel der Rippenbänder sind ausgeformt).

Bei den Motoren werden nur der Clerget- oder Le Rhone Motor benötigt (je nach gewählter Maschine). Viele Teile an den Spritzlingen D-F landen in der Restekiste. Nach Abzug der Teile für die Restekiste bleiben rund 90 Plastikteile plus Ätzteile für den Bau übrig. Bei der Auswahl der benötigten Teile muss man vor Baubeginn festlegen, welche der sechs Maschine man später darstellen will!

Mit den Ätzteilen lässt sich das Modell zusätzlich aufwerten. So gibt es ein Instrumentenbrett, den Sitzgurt, das Rohrgeflecht für den Sitz, sowie einige Anbauteile.

Die Bauanleitung ist 16 DIN A4 Seiten stark, und führt auf acht Seiten anschaulich durch die einzelnen Bauabschnitte. Optionale Ausführungen sind gesondert Blau hervorgehoben. Hier ist eine Abstimmung mit den verschiedenen Ausführungen der möglichen Maschinen (A-F) unabdingbar!

Die letzten 6 Seiten zeigen die Bemalung der Maschinen und die Stellen, an denen die Decals anzubringen sind. Das Farbsystem bezieht sich auf Gunze und Mission Models. Für die Bemalung liegt auch ein kleiner Bogen mit Maskierfolie bei.

Auf blauem Trägerpapier liefert Eduard sauber gedruckte Decals für sechs Versionen der Comic. Teilweise müssen die Decals noch mit der Airbrush nachgearbeitet werden (siehe hierfür die Bilder A-F).

Folgende Maschinen sind möglich.

A: B9287, No.78 (HD) Sqn, Sutton’s Farm, United Kingdom, Frühling 1918
B: B2402, B flight, No. 44 (HD) Sqn.,
C: C flight, No 44 (HD) Sqn, Hainault Farm, United Kingdom, Oktober 1918
D: E5165, No. 8 (Training), Leighterton, United Kingdom, September 1918
E: E5165, No. 151 Sqn Lt. L. C. Sheffield, Vignacourt, Frankreich, September 1918  
F: B4614, B flight, No 44 (HD) Sqn, Hainault Farm, United Kingdom, Februar 1918

Fazit: Dieser Bausatz bietet so ziemlich alles, was Fans der Flugzeuge des großen Krieges erwarten. Wer dieses Modell noch mehr verfeinern will, sei auf das reichhaltige Angebot des Herstellers für Camel hingewiesen. Für Anfänger ist dieser Bausatz bedingt empfehlenswert, da doch einige Bauabschnitte (Ätzteile, Spanndrähte und Bemalung) ein wenig Erfahrung voraussetzen.
Der Bausatz kann im Fachhandel oder direkt bei Eduard erworben werden. Für Händler über
Glow2b

Literatur:

Sopwith Aircraft / Mick Davis; Crowood Aviation Series
ISBN 10: 1861262175 / ISBN 13: 9781861262172

Dank an Eduard für die Bereitstellung des Musters.

Jürgen Bellenbaum, Dallgow-Döberitz (Juni 2022)

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