Das Vorbild: Bei dem Geschütz Breda 20/35 mod. 20 oder auch als 20 mm Breda bzw. Breda Modell 35 bekannt, handelt es sich um ein italienisches Flugabwehrgeschütz, das von der Firma Societa Italiana Ernesto Breda in Brescia im Zeitraum 1932 bis 1940 gefertigt wurde. Erste Einsätze fanden bereits zum Zeitpunkt des spanischen Bürgerkrieges statt, wonach diese Flak ab 1935 neben der 20 mm Scotti-Isotta Fraschini 20/70 das Rückrad bei der italienischen Armee in Bezug auf die leichte Flak bildete.
Für beide Waffen konnte die schweizer 20x138mmB Solothurn Munition verwendet werden.

Neben der Normalausführung, deren Transport in der Regel mittels Pferdegespann oder leichten Zugmitteln gelang, fand die Waffe auch als Selbstfahrlafette auf Militärfahrzeugen wie Lkws oder leicht gepanzerten Aufklärungsfahrzeugen Verwendung, wovon die bekannteste Ausführung wahrscheinlich die unter Verwendung des vierradgetriebenen Sahariana darstellte.

Der Bausatz: Bereits im Jahr 2009 erhielt die Modellbaugemeinde erstmals einen annehmbaren Bausatz der leichten italienischen Flak von der Firma Italeri. Die 55 Teile zum Bau des Geschützes befinden sich auf einem Teileträger zusammen mit einem zweiten Gußast in einer für Italeri typischen Laschen-schachtel.

Auf dieser Schachtel befindet sich im Vergleich zu aktuellen Deckelbildern eine eher als interessant einzustufende Illustration im Sinne eines Gemäldes, auf dem aber zweifelsfrei die 20mm Breda zu erkennen ist. Interessanterweise findet man auf der Schachtel auch den Hinweis, dass im Bausatz drei Figuren enthalten sind. Dies ist insofern etwas irreführend, da sich auf dem bereits erwähnten zweiten Gußast lediglich zwei Figuren sowie Teile zum Bau eines störrischen Zugmittels in Form eines Maultiers oder Esels befindet. Es wäre zumindest in englischer Schreibweise wahrscheinlich wahrheitsgetreuer von „3 Characters included“ zu reden.

Zusätzlich findet man lediglich noch zwei Carcano Gewehre sowie zwei Rücksäcke als Ausrüstungs-gegenstände vor.

Bei genauerer Begutachtung der Teile ist festzustellen, dass die Bauteile der Flak sehr gut gelungen sind und keinerlei Problemstellen oder Fischhaut aufweisen, was den Zusammenbau sicherlich zu einem Vergnügen macht. Zusätzlich liegen alternative Teile zum Bau der Visiere für Luftabwehr oder Bodenziele bei. Bei den Figuren sieht es leider etwas anders aus. Zwar sind diese deutlich besser gestaltet, als man diese von Italeri in der Vergangenheit gewohnt ist, aber im Vergleich mit aktuellen Figuren von Tamiya oder Dragon liegen leider Welten dazwischen. Es genügt wahrscheinlich die Bemerkung, dass eine der beiden Figuren der Bedienmannschaft so abgeformt ist, dass lediglich der Helm zu ergänzen ist. Alles andere besteht aus einem Teil! Bei der zweiten Figur liegen zumindest die beiden Arme als separate Teile bei.

Das Maultier macht wiederum einen sehr guten Eindruck, wobei besonders die störrische Haltung sehr überzeugend wiedergegeben ist.

Schließlich findet man aber auch noch ein eher ungewöhnliches Extra in Form eines braun durchgefärbten dünnen Plastikstreifens, mit dessen Hilfe man das Gurtzeug des Tragetieres anfertigen kann. Sehr gute Idee.

Der Bauplan: Als Bauplan liegt ein Faltblatt bei, in dem man auf über 11 Baustufen mit Hilfe klarer Abbildung sehr gut durch den Bauprozess des Modelles sowie der Figuren geführt wird.


Bemalungsvorgaben: Als Vorgabe zur Bemalung der Figuren und des Esels existiert auf der Schachtelrückseite eine farbige Illustration unter Angabe der entsprechenden Farben ohne jegliche Referenzierung auf einen Hersteller, wobei die Farbbezeichnungen ausreichende Klarheit schaffen sollten. Bei dem Geschütz sind bereits im Bauplan entsprechende Informationen enthalten, wobei hier auf das hauseigene Farbsortiment verwiesen wird.

Bemalungsvorschlag

Fazit: Da eines meiner Schwerpunktthemen der Bereich Flugabwehr im zweiten Weltkrieg ist, bedeutet für mich das Erscheinen dieses Bausatzes eine willkommene Ergänzung für meine Modellbausammlung. Mit Geduld, einem scharfen Bastelmesser und etwas Kreativität sollte es auch möglich sein, die Figuren verwenden zu können.

Referenz: Ein Walkaround mit sehr schönen Fotos von Details auf dessen Basis man das Modell sicherlich noch etwas aufwerten kann, ist im Internet zu finden.

Gert Brandl, Berlin (Juni 2022)

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