Das Vorbild: Die Entwicklung des Bergepanthers erfolgte 1943. Die bis dahin zur Bergung eingesetzten Halbkettenfahrzeuge waren selten in der Lage, einen Panther oder einen Tiger erfolgreich zu bergen. Das Abschleppen mit einem anderen Tiger oder Panther war streng verboten, da dies zum Verlust beider Panzer führen konnte. Die Besatzung bestand aus mindestens drei Soldaten, wobei das Gerät von zwei Soldaten im Fahrzeug bedient wurde. Wo bei dem Kampfpanzer der Turm saß, befanden sich nun quadratische Holz- und Metallaufbauten, im Rumpf des Panzers war eine Winde mit einer Längszugkraft von 40 Megapond (392 Kilonewton) eingebettet. Ein großer Erdsporn am Heck diente zum Abstützen. Desweiteren hatte der Bergepanther einen einfachen Kranausleger, dessen Lastkapazität 1,5 Tonnen betrug. Der Bergepanther war wegen seiner Panzerung auch unter Feindfeuer einsetzbar. Sogar der schwere Tiger und dessen Varianten konnten ohne Probleme durch einen Bergepanther mit Winde geborgen werden. Der Wikipediaeintrag enthält weitere ausführliche Informationen.

Der Bausatz: Der große und schwere Karton ist angenehm von oben zu öffnen. Er ist vollgepackt mit Spritzlingen. Das Grundmodell und viele der Bauteile stammen aus dem Jahr 2012. Als Ausführung D ist der Bergepanther jedoch eine Neuerscheinung. Neben den beiden Rumpfhauptteilen gibt es 21 Spritzlinge, einen klaren Spritzling, zwei PE-Platten, Faden sowie eine Kette und Kabel aus Metall. Allein 5 Spritzlinge sind der Panzerkettendarstellung vorbehalten. Einige vorstehende Bauteile sind zusätzlich mit Plastik geschützt. Highlight ist die Darstellung des Innenraums mit Windenmotor. Die Plastikteile sind bis auf einige Auswerfermarken einwandfrei.

Anscheinend fehlt der Fahrersitz. In dem beigefügten DinA4-Blatt und auf der Seite des Verpackungsdeckels werden die Einzelheiten des Innenaufbaus beschrieben. Es wird ausdrücklich auf den Fahrersitz hingewiesen. Dieser wird in der Bauanleitung aber nicht mehr erwähnt und fehlt auch als Bauteil. Ersatz wird sich zweifellos finden lassen, aber merkwürdig ist es schon.

Der Bausatz enthält naturgemäß nur wenige Klarsichtteile. Die wenigen Decals sind fehlerfrei. Kette und Metallkabel sind gut einsetzbar. Der Faden ist nicht zu verwenden und kann unproblematisch durch einen besseren aus dem Nähkorb ausgetauscht werden. Die reichlichen PE-Teile werden ihren Dienst tun.

Bauanleitung und Bemalung: Die Bauanleitung ist einfarbig. Die Farbangaben zu den beiden Bemalungsvarianten beziehen sich auf Farben von Mr. Hobby, Acrysion, Vallejo, Model Master, Tamiya und Humbrol.

Fazit: Die seltene Ausführung G des Bergepanthers macht dieses Modell zu etwas Besonderem. Gerade wegen der Winde, dem kleinen Kran und der leichten Bewaffnung enthält es wesentlich mehr Einzelheiten als andere Modelle. Die gigantische Teilezahl relativiert sich vor dem Hintergrund, dass jedes einzelne Kettenglied mitgezählt wird. Der fehlende Fahrersitz trübt das Bild.

BK, April 2022

2 Kommentare zu diesem Beitrag
  1. Wieso fehlt da der Fahersitz?
    An Spritzling M sehe ich 2 Sockel für den Sitz und, man korrigier mich, an Spritzling L 2 Sitze??? Links von der 2 cm Flak.
    Gruss

    1. Die Sockel (M9+10) sind tatsächlich da. Sie werden in der Anleitung auch in Bild 4 an der Stelle montiert, an der die Sitze hingehören. Die Sitze (L32) sind jedoch ein Stück und werden in Bild 14 an anderer Stelle mittig im Innenraum hinter dem Fahrersitz angebracht. Die Sitze, die auf die Sockel gehören, fehlen. Auf dem grünfarbigen Beiblatt ist das genaue Aussehen der Sitze zu sehen.

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