Das Vorbild: Das Sprengboot M.T.M. (M.T.M. = Motoscafo Turismo Modificato) war das zweite in Serie produzierte Sprengboot der italienischen Marine. Es orientierte sich an dem Vorgänger, dem Sprengboot MT. Der Vorgängertyp war bei der italienischen Marineführung in Ungnade gefallen, da dessen Seeeigenschaften sowie seine Seefestigkeit ungenügend waren. Vom Sprengboot M.T.M. wurden von 1941 bis 1942 etwa 100 Boote von der Werft Baglietto (Bootskörper) in Varazze hergestellt. Die Maschinenteile lieferte erneut die Firma C.A.B.I. aus Mailand.

(Auszug aus Wikipedia)

Der Bausatz: Italeri veröffentlicht das MTM Sprengboot nun zum zweiten Mal. Den ersten Bausatz gab es bereits im Jahr 2007, jedoch gibt es mit der Wiederauflage inzwischen einen kleinen, aber feinen Unterschied im Vergleich zum Erstlingswerk.

Den Bausatz erhalten wir in einem Stülpkarton dessen Deckel eine neu gestaltete Boxart des Sprengbootes im Einsatz ziert. Diese ähnelt aber dem alten Bild extrem, was eine Unterscheidung der beiden Bausätze nicht einfach macht. Der Hauptunterschied ist die Fahrtrichtung des Sprengbootes.

Als Inhalt findet man einen Gußast A, der alle für den Bau benötigten Teile trägt. Diese sind weiterhin sehr schön und fehlerfrei gestaltet. Auch nach 15 Jahren haben die Formen anscheinend keinen Schaden erlitten. Schön dabei ist auch, dass man weiterhin eine kleine Pallung für das Boot berücksichtigt hat.
Obwohl die Anzahl der Teile sehr übersichtlich aussieht, wurde wirklich an fast alles gedacht – Optimierungen sind natürlich auch in diesem Fall möglich.

Gußast A

Völlig neu ist bei diesem Bausatz aber der Gußast B, auf dem Teile für eine sitzende und eine stehende Figur enthalten sind. Bei genauerer Betrachtung der Figuren war ich extrem positiv überrascht, denn die Bausätze von Italeri sind zwar in Bezug auf die Modelle selbst deutlich besser geworden, aber die beiliegenden Figuren wandern in der Regel sofort in die Reservebox oder gleich in die “Rundablage”. Die neuen Figuren von diesem Bausatz heben sich in Bezug auf Details und Darstellung von allem deutlich und positiv ab, was ich bis dato bei Italeri gesehen habe. Das lässt jeden Modellbauer hoffen!

Gussast B mit Figurenteilen

Weiterhin liegt eine kleine Ätzplatine bei, die neben kleinen Flügelschrauben, den Propeller, das Armaturenbrett und weitere Kleinteile enthält.

PE Platine

Die Bauanleitung: Als Bauanleitung liegt ein grosses Faltblatt bei, das die Montage der Teile in 13 Bauabschnitten nachvollziebar beschreibt.

Abziehbilder

Die Abziehbilder ermöglichen die Gestaltung von zwei unterschiedlichen Booten, deren Bemalung sich aber nicht unterscheidet. Für das Armaturenbrett findet man darauf sieben unterschiedliche Skalen, die auf dem Ätzteil aufzubringen sind.

Als Referenz für die Farben ist ein Verweis auf die FS-Kodierung und den entsprechenden Farben aus dem hauseigenen Programm von Italeri vorhanden.

Fazit: Obwohl es sich bei diesem Bausatz lediglich um eine Wiederauflage handelt, musste ich sofort zugreifen, denn der ursprüngliche Bausatz ist inzwischen nur noch selten und dann zu überhöhten Preisen zu finden. Außerdem rechtfertigen die absolut beeindruckenden neuen Figuren fast schon den Neukauf. Weiter so Italeri!

Für die Freunde des Themenbereiches Marine ist im InterNet speziell für dieses Sprengboot eine Seite vorhanden, auf der man diverse Bilder eines Museumsexponates finden kann. Auf Basis der Fotos sind diverse Bereiche erkennbar, bei denen man noch etwas optimieren und seinem Modell damit eine persönliche Note verleihen kann.

Erhältlich im gut sortierten Fachhandel.

Gert Brandl, Berlin (April 2022)

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