Das Vorbild: Die Serienfertigung des Volkswagen Typ 2 T1 begann im März 1950 im Volkswagenwerk Wolfsburg mit dem Kastenwagen, wobei die Technik vom VW Käfer genutzt wurde. Die im Gegensatz zum Käfer selbsttragende Karosserie war für die Aufnahme der zunächst 760 kg und später bis zu einer Tonne Nutzlast mit Quer- und Längsprofilen verstärkt. Die vorliegende Ausführung hat ein reales Vorbild. Der Volkwagen Transporter wurde nach einem Entwurf von Richard Evans, Art Director der Rockband „The Who“, neu lackiert. Der Bulli aus dem Jahr 1965 trägt dabei die Bilder aller ehemaligen Band-Mitglieder sowie auf den Sonnenblenden die Signaturen von Songschreiber und Gitarrist Pete Townshend und Sänger Roger Daltrey. Insgesamt 8878 Interessenten aus aller Welt hatten im Jahr 2013 jeweils 6,30 Euro gespendet, um an der Verlosung des Bullis für einen guten Zweck teilzunehmen.
Der Bausatz: Seit dem Jahr 2008 erscheint dieses Modell in allen möglichen Variationen, mit und ohne Fenster, als Camper, mit Werbeaufdrucken, als Hippie-Mobil und eben jetzt als „The Who“–Edition. Der Karton ist etwas instabil aber alle Bauteile wirken gut gegossen und detailliert. Überstehendes Plastik gibt es nur sehr wenig und ist leicht zu beseitigen.
Die Wasserschiebebilder sind das Highlight und ausgezeichnet umgesetzt.
Die Klarsichtteile sind ebenfalls einwandfrei un die Chromteile ohne Fehl und Tabel, wobei aber darauf zu achten ist, die fehlende Chromschicht nach dem Abtrennen vom Spritzling wieder zu ergänzen.
Die Reifen sind profiliert ohne Aufdruck und dürften für die 60er Jahre realistisch sein. Das waren „Würste ohne scharfe Abgrenzungen“. Wahrscheinlich dem Vorbild entsprechend aber dennoch nicht ansprechend. Dem Modell sind Farben, Klebstoff und ein Pinsel beigefügt.
Bauanleitung und Bemalung: Die Bauanleitung ist farbig und übersichtlich gestaltet. Die Farbangaben beziehen sich auf Farben aus dem Programm von Revell. Dabei taucht ein neues Piktogramm auf. Es bedeutet „Spachteln und mit Schmirgelpapier angleichen“. Damit ist hier die Rückbank des Bulli gemeint. Das Bauteil weist die gesteppte Polsterung auf. Daraus soll der Modellbauer mit Spachtelmasse und Schleifpapier die glatte Polsterung machen.
Fazit: Revell bietet wieder eine weitere interessante Version des Bulli an. Die Plastikteile sind als einwandfrei zu bezeichnen. Die Wasserschiebebilder sollten sehr sorgfältig behandelt werden, denn sie sind das Schönste am ganzen Modell. Die Einstufung in Level 5 ist aus meiner Sicht zu hoch, sofern man die Anweisung in Bezug auf das Spachteln und Verschleifen der Rücksitzbank ausser Acht lässt. Der beigefügte Kleber, der Pinsel und die Revell Acrylfarben sind sicher nützlich, Spachtel und Schleifpapier sucht man vergeblich. Revell hat in den letzten Jahren eine großartige Palette von schönen Bulli-Versionen aufgelegt und scheut nicht vor einem Ausnahmeexemplar wie diesem zurück. Ein Hingucker!
BK, September 2021