Vorbild: Die Sopwith 5F.1 Dolphin wurde als Jagdflugzeug entwickelt, bei dem der Pilot ein bestmögliches Sichtfeld hat. Das Ergebnis war ungewöhnlich, denn der Pilot schaut über den Oberflügel hinweg. Nach oben war die Sicht hervorragend und nach unten sehr eingeschränkt. Es kamen noch ungewöhnliche Flugeigenschaften und die Gefahr für den Piloten beim Überschlag hinzu. Im Endergebnis war die Dolphin nicht sehr beliebt. Die erste Maschine flog ab Mai 1917. Von 1532 gebauten Maschinen wurden nur 621 in Dienst gestellt. Einige Maschinen fanden 1919/20 den Weg nach Polen, wo sie auch gegen Russland Einsätze flogen.
Bausatz: Dies ist der erste reine Spritzgussbausatz der Dolphin. Er besteht aus einem Short-Run-Gussast mit 39 Teilen, der Bauanleitung und den Abziehbildern. An allen Teilen müssen die Formentrennnähte entfernt werden. Problematischer sind die Angüsse, die besonders bei den Kleinteilen stark mit dem Modell verbunden sind. Hier ist viel Fingerspitzengefühl beim Abtrennen erforderlich.
Die Gravuren sind deutlich und die Detailierung ausreichend. Das spartanische Cockpit besteht aus sechs Teilen und Abziehbildern für die Sitzgurte. Ein Manko sind die verzogenen freiliegenden Holme der oberen Tragfläche. Die untere Fläche ist zweiteilig. Eine einteilige würde ich als die bessere Lösung empfinden. Den Verspannungsverlauf muss man sich aus dem Bausatzcover zusammenreimen.
Bauanleitung/Bemalung: Die einfache mehrfarbige Bauanleitung führt in elf Schritten zum Ziel. Sauber auf blauem Trägerpapier gedruckte Abziehbilder haben einen relativ breiten klaren Rand. Sie liefern Material für drei Maschinen der 21. Jagdstaffel im Sommer 1920.
Die Bemalungsvorschläge befinden sich auf der Kartonrückseite. Farbangaben sind allgemein gehalten.
Fazit: Ein weiterer Exote des Ersten Weltkrieges. Er löst die Resinbausätze von CMK und Coroszy Modelbud sowie den Mixkit von Pegasus in allen Belangen ab. Für Liebhaber der fliegenden Drahtverhaue sehr zu empfehlen.
Jürgen Willisch, Potsdam (März 2022)