Vorbild: Als letztes einmotoriges Kolbenmotor-Jagdflugzeug von Grumman für die US Navy entstand dieses überragende Flugzeug. Vorbild war interessanterweise die deutsche Fw190A. Als Antrieb wurde ein Pratt & Whitney R-2800 mit 2100 PS eingebaut. Am 21. August 1944 flog der erste Prototyp, und die ersten Serienmaschinen sollten im August 1945 gegen Japan zum Einsatz kommen. Das Kriegsende verhinderte den Kampfeinsatz der F8F-1 im Dienst der US Navy.

1951 gingen ausgemusterte Bearcat an die französische Luftwaffe. Diese setzte die Maschinen in Indochina ein. Die F8F Bearcat wurden immer wieder für Luftrennen modifiziert und noch heute wird der Weltrekord für Flugzeuge mit Kolbenmotor von einer „Rare Bear“ genannten Maschine gehalten. Erreicht wurden phantastische 850,24 km/h. Immerhin entstanden bis 1949 1.266 Exemplare in verschiedenen Varianten.

Bausatz: HobbyBoss hat inzwischen in 1/72 einen neuen Bausatz der Grumman F8F-1 Bearcat herausgebracht. Er erschien als „Easy Assembly Authentic Kit“. In dem attraktiven Stülpkarton befinden sich gut verpackt ein grauer Spritzling mit 26 Teilen, drei größere Bauteile, ein klarer Spritzling, die Bauanleitung, die mehrfarbigen Bemalungshinweise und ein Decalbogen.

Die Bauteile sind sauber abgespritzt und haben feine versenkte Strukturen. Leider ist das Cockpit fest in den Rumpf integriert. So sind der Sitz und der Steuerknüppel schon vorhanden. Das spricht für einen sehr komplexen Formenbau. Es gibt es nur ein Decal für das Instrumentenbrett. Allerdings gibt es keine Hinweise dazu in der Bauanleitung. Weiterhin fehlen auch die Bemalungshinweise für das Innere des Cockpits.

Bevor der obere Rumpf samt Heck mit der Tragfläche und der Rumpfunterseite verbunden werden, muss man noch die Hauptfahrwerksklappen montieren. Leider ist in Richtung Rumpf nur ein großes Loch. Immerhin findet man die Hinweise auf den Anstrich in den mehrfarbigen Bemalungshinweisen. Das Heckrad ist an der Rumpfunterseite anmodelliert. Leider sind auch die Räder an den Fahrwerksbeinen angegossen. Das Ganze sieht aber gar nicht so schlecht aus. Jedenfalls gibt es überall scharfe Hinterkanten an den Rudern.

Die Motorhaube bildet mit dem Motor eine Einheit. Leider hat HobbyBoss nicht die Chance genutzt und hat eine Trennung hinter den Kühlluftklappen vorgenommen. Aus einem Stück besteht die Vierblatt-Luftschraube. Zwei Bomben und vier Raketen ergänzen den Bausatz. Ebenfalls aus einem Stück besteht die Cockpithaube.

Bemalungen:

F8F-1, Bu.No. 95081/weiße 3F4 von Lt. A.M. „Mike“ Granat, VF-3 der US Navy, 1946;

F8F-1, Bu.No. 95187/blaues D „Beetle Bomb“, US Navy, 1949.

Fazit: Offensichtlich hat HobbyBoss die Daten der größeren „Geschwister“ in 1/32 sowie 1/48 für diesen Easy-Bausatz in 1/72 genutzt. Ich hätte mir einen „klassischen“ Kit gewünscht, denn die F8F von Monogram/Revell ist schon etwas älter, die von ArtModel habe ich noch nie gesehen, und die von Sword ist seit fast 20 Jahren nicht mehr erhältlich. Für Anfänger ist dieser Bausatz der F8F-1 Bearcat sehr zu empfehlen.

Literatur:

Grumman F8F Bearcat, Naval Fighters Number Eight, Corwin „Corky“ Meyer und Steve Ginter, Steve Ginter 2008, ISBN 09-942612-80-9.

Volker Helms, Godern (Januar 2022)

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