Vorbild: Mit knapp 11.000 gebauten Exemplaren handelt es sich bei der Mitsubishi A6M Zero um das meistgebaute und bekannteste japanische Flugzeug, das im Zeitraum des Zweiten Weltkrieges eingesetzt wurde. Bei der Zero, also Null, handelt es sich um ein trägergestütztes Jagdflugzeug der Kaiserlich Japanischen Marinestreitkräfte die insbesondere durch den überraschenden Angriff auf Pearl Harbor besondere Aufmerksamkeit errang. 

Zu Beginn des Konfliktes war die Zero auf Basis ihrer ungewöhnlich großen Reichweite und Wendigkeit ein absolut ernstzunehmender Gegner der alliierten Streitkräfte. Infolge fehlender Innovationen seitens der Japaner rückte die ursprüngliche Überlegenheit der A6M Rei-sen in den Hintergrund.

Die wichtigsten Einsatzgebiete und Erfolge verbuchte die A6M im Pazifikkrieg im Zusammenhang mit den Luftkämpfen über den Philippinen, der Schlacht im Korallenmeer und der legendären Schlacht um Midway.

Bausatz: Zum Jahrestag des Angriffes auf Pearl Harbour, der sich zum Dezember 2021 zum 80. Male jährte, überraschte die Firma Eduard mit einem völlig neuen Bausatz der japanischen A6M als Kombo-Bausatz mit der Bausatzbezeichnung Tora, Tora, Tora. Vielen ist dieser Schlachtruf aus dem gleichnamigen Kinofilm sofort ein Begriff und kann damit sofort ahnen, welcher Schwerpunkt im Kombo-Bausatz gesetzt wurde.

Bereits auf der sehr gut gemachten Boxart, die zwei Zeros im Angriffsmodus darstellt, wird das visuell untermauert. Sobald der zweite Blick auf die seitlich am Karton angebrachten insgesamt ZWÖLF !! unterschiedlichen Maschinen wandert, ist alles klar. Es handelt sich um einen Bausatz, der sich ausschließlich den Flugzeugen der ersten und zweiten Angriffswelle auf Pearl Harbour widmet.

Im Gegensatz zu anderen Combo Bausätzen liegen in diesem Fall jeweils fünf identische Gussäste für den Bau von insgesamt zwei Flugzeugen im stabilen Stülpkarton. Jeweils vier davon sind in dunkelgrauem Plastik ausgeformt, ein weiteres Paar besteht aus klarem Material für die Kanzelhauben und weitere transparente Teile, für die auch ein passendes Maskenset vorhanden ist.

Auch die Ätzplatinen und Abziehbilder für die Wartungshinweise liegen als Duo bei. Darüber hinaus liegt noch ein extrem umfangreicher Bogen mit Markierungen für die zwölf Maschinen bei.

Die Teilezuordnung (je zweimal vorhanden) sieht wie folgt aus:

Sprue A

Sprue B

Sprue C
Sprue D
Sprue E

Sprue A:      Klarsichtteile

Sprue B:      Flugzeugrumpf und Höhenleitwerke

Sprue C:      Hauptflügel

Sprue D:      Kleinteile für Motor und Innenraum

Sprue E:      Fahrwerk und Tanks

PE Bogen

Maskierungsset

PE Bogen
Maskierungsset

Beim Stöbern im Internet habe ich mir die ersten Kommentare durchgelesen und dabei einstimmige Begeisterung der Modellbaugemeinde für diesen Bausatz gefunden. „Eine der besten Zeros!“ Der Blick auf die Teile bestätigt aus meiner Sicht dieses klare Urteil, denn die Oberflächen am Rumpf und den Flügeln zeigen, dass man Eduard inzwischen als unschlagbar in der überzeugenden Darstellung von Nieten und Fugen bezeichnen kann. 

Im Gegensatz zu manch anderen Herstellern erscheint die Aufteilung der Bausatzelemente übersichtlich, aber diese ist absolut angemessen sowie ausreichend und überfordert dabei auch Einsteiger in das Thema Flugzeugmodellbau nicht. 

Die beiliegenden Ätzteile sind bereits farbig bedruckt und widmen sich den wichtigsten Elementen am oder im Flugzeug mit Schwerpunkt auf den Kabineninnenraum. Man kann auf diese Teile auch verzichten, aber muss sich darüber im Klaren sein, dass man per Hand auch mit viel Übung mit hoher Wahrscheinlichkeit diesen hohen und perfekt gemachten Detaillierungsgrad nicht erreichen kann.

Anleitung/Bemalung: Als Bauplan liegt ein 32-seitiges Heft bei, wobei die ersten fünf Seiten Hintergrundinformationen sowie Fotos zum Thema Pearl Harbor gewidmet sind. Über 21 Baustufen wird man Schritt für Schritt mit Hilfe klarer schematischer Zeichnungen durch den Bauprozess geführt. Dabei findet man bereits Farbangaben zu einzelnen Teilen, die bereits während des Baus bemalt werden sollten. Die Farbangaben beziehen sich dabei auf die Sortimente der Firmen Gunze sowie Mission Models.

Wie bereits erwähnt, ermöglicht dieser Bausatz die Darstellung von zwölf unterschiedlichen Flugzeugen der ersten und zweiten Angriffswelle auf Pearl Harbor:

  • Lt.Cdr. Haya, Akagi Fighter Squadron, 1st attack wave
  • PO2c Yamamoto, Kaga Fighter Squadron, 1st attack wave
  • Lt. Suganami, Soryu Fighter Squadron, 1st attack wave
  • PO1c Muranaka, Hiryu Fighter Squadron, 1st attack wave
  • Lt. HKaneko, Shokaku Fighter Squadron, 1st attack wave
  • Lt. Sato, Zuikaku Fighter Squadron, 1st attack wave
  • PO1c Iwamoto, Zuikaku Fighter Squadron, 1st attack wave
  • Lt. Shindo, Akagi Fighter Squadron, 2nd attack wave
  • PO1c Nagaham, Kaga Fighter Squadron, 2nd attack wave
  • Lt. Iida, Soryu Fighter Squadron, 2nd attack wave
  • PO1c Nishikaichi, Hiryu Fighter Squadron, 2nd attack wave
  • PO1c Hanzawa, Shokaku Fighter Squadron, 2nd attack wave

Fazit: Obwohl mein Modellbau Schwerpunkt nicht auf dem Thema japanische Flugzeuge des zweiten Weltkrieges liegt, hat mich dieser Bausatz so begeistert, dass ich mir sofort den inzwischen auch einzeln erhältlichen Bausatz der A6M von Eduard gekauft habe, der Markierungen für andere Kriegsschauplätze enthält.

Der limitierte Combo-Bausatz ist nicht gerade billig, aber uneingeschränkt auch für weniger geübte Modellbauer empfehlenswert.

Erhältlich im gut sortierten Fachhandel oder direkt über Eduard.

Gert Brandl, Berlin (Januar 2022)

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