Vorbild: Im Februar 1934 gab das Reichsluftfahrtministerium (RLM) den Startschuss für ein Jagd- und Erkundungsflugzeug. Die Bf 109 gewann die Ausschreibung und am 28. Mai 1935 flog sie erstmals, interessanter Weise mit einem Rolls-Royce „Kestrel“ ausgerüstet. Este Einsatztest fanden mit der B-Serie im spanischen Bürgerkrieg (1936-39) statt.
Im Herbst 1938 lief die Produktion der neuen E-Serie an. Der leistungsfähigere Daimler-Benz DB 601 führte, in Kombination mit einer völlig überarbeiteten Motorabdeckung und neuen Wasserkühlern unter den Tragflächen, zu einem sprunghaften Leistungsanstieg. Hatte die E-1 mit vier 7,92 mm MG 17 noch dieselbe Bewaffnung wie ihre Vorläufer, erhielt die E-3 schließlich zwei 20 mm MG FF Maschinenkanonen in den Tragflächen. Diese Waffen wurden aus der schweizer Oerlikon Kanone abgeleitet. Sie schossen ungesteuert am Propellerkreises vorbei.
Bausatz: Die Messerschmitt Bf 109E-1/-3 entstand in Kooperation mit Special Hobby. Eduards Einfluss wird m.E. u.a. in der Teileanzahl und der Gussastgestaltung deutlich.
Eduard steigt mit einer Sonderausgabe zum Adlertag 1940 in das Geschäft ein. Der Karton enthält vier hellgraue Spritzlinge mit 180 Teilen, vier Klarsichtrahmen mit 24 Teilen und drei Abziehbilderbögen. Die mehrfarbige Bau- und Bemalungsanleitung enthält eine vierseitige historische Abhandlung zum Adlerangriff/ Luftschlacht um England.
Die Bauteile sind sauber abgespritzt. Sehr feine Details erinnern an Eduards 72er Revolution. Da Rahmen für zwei Varianten beiliegen, erhält die Restekiste etlichen Zuwachs.
Das Cockpit, auch in Kunststoff schon ein beeindruckendes kleines Modell, erhält durch die Fotoätzteile noch das Tüpfelchen auf dem „I“. Instrumentenbretter, Gurte u.a. Kleinteile gehören dazu. Das Visier ist ein Klarsichtteil.
Für Freunde des Dioramas wird eine extra Motorhaube mitgeliefert, die einen guten Einblick in den wohlgefüllten Motorraum und auf die Waffenanlage bietet. Selbst an die kleine Anlasskurbel wurde gedacht. Als Zugabe gibt es eine Pilotenfigur.
Aus drei großen Teilen entsteht die Tragfläche. Diese hat scharfe Hinterkanten und eine realistische Stoffstruktur. Hinzu kommen separate Klappen, Querruder und Vorflügel. Gleiches trifft auf Höhen- und Seitenleitwerk zu. Die Flächenkühler haben offene Klappen. Querruderausgleichsgewichte sind auch vorhanden. Das Fahrwerk ist sehr gut detailliert. Für die Kunststoffräder gibt es eine Alternative aus Resin.
Von den 24 glasklaren Cockpithaubenteilen werden je nach Version fünf bzw. sieben Teile benötigt.
Anleitung/Bemalung: Die Bauanleitung ist wie immer sehr gut. Sie liefert auch für die Kleinteile klare Farbangaben, diese erfolgen in Gunze und Misson Models. Die bewährten Masken erleichtern den Anstrich der Glasteile und Räder.
Der tadellos gedruckte Abziehbilderbogen liefert Kennungen für dreizehn Maschinen, gegliedert nach der Einsatzzeit (Operation Dynamo, Kanalkampf, Adlertag, der Blitz, das Ende). Wartungshinweise in guter Qualität runden die Deco ab.
Fazit: Hier hat Eduard/Special Hobby alle derzeitigen Mitbewerber deklassiert. Schon wegen des Teileumfangs sollte Erfahrung vorhanden sein. Anfängern sei eher das Airfixmodell (40 Teile) empfohlen.
Erhältlich bei gut sortirten Modellbauhändlern, direkt bei eduard bei gut sortierten Modellbauhändlern oder für Händler bei Glow2B.
Jürgen Willisch, Potsdam (September 2021)