Vorbild: Niemand konnte ahnen, welche Jagdflugzeug-Legende hier heranreifen sollte, als sich im Oktober 1940 der erste Prototyp in die Lüfte erhob. Am Anfang sah es auch gar nicht danach aus. Eine britische Beschaffungskommission gab den entscheidenden Impuls, als man Ihr auf der Suche nach Nachschub für die Royal Air Force ein Jagdflugzeug anbot, welches zu diesem Zeitpunkt lediglich auf dem Reißbrett existierte. Die Kommission nahm den Vorschlag an und in weniger als einem Jahr war das erste Exemplar flugtauglich. 670 mit Allison-Triebwerk befeuerte Mustang I bzw. II genannten Exemplare wurden an die Briten ausgeliefert. Die US-Behörden erkannten anfangs nicht das Potenzial und interessierten sich wenig für diese “Auftragsarbeit”. Erst der Kriegseintritt der Vereinigten Staaten sollte daran etwas ändern. Jetzt wurden die Maschinen unter der Bezeichnung P-51A auch an die USAAF ausgeliefert. Der große Durchbruch kam aber erst mit der Umrüstung auf das leistungsstärkere Merlin-Triebwerk von Rolls-Royce, welches die US-Firma Packard in großen Stückzahlen in Lizenz fertigte. Von nun an entwickelte sich das Muster vor allem auf dem europäischen Kriegsschauplatz immer mehr zum Standard-Langstreckenjäger.
Die P-51D war die erste Mustang mit Vollsichtkanzel. Sie war auch die Version, die in den höchsten Stückzahlen produziert wurde. Die aufgrund des Mangels an Hamilton Standard-Luftschrauben mit Propellern der Firma Aeroproducts produzierten Maschinen bekamen die Bezeichnung P-51K. Ausschließlich im Dallas-Werk produziert, wurden 1500 Exemplare fertig gestellt, von denen 594 Maschinen an die RAF ausgeliefert wurden.
Bausatz: Auch bei dieser Variante gilt: Dieser Bausatz ist momentan der „Goldstandard“ in diesem Maßstab. Nach diversen Versionen der P-51D, dem Aufklärer F6 und den britischen Mustangs nun jetzt auch die K-Version. Abermals begeistern uns die Tschechen mit ihren grau-blauen und fein gravierten Plastikteilen voll kleiner und kleinster Details. Oft genug habe ich an dieser Stelle bereits die „gehauchten“ Nietenreihen positiv erwähnt.
Besonders die Fahrwerksschächte und das Cockpit sind in Sachen Detailfülle besonders hervorzuheben. Die Fotoätzteile für den Arbeitsplatz des Piloten steigern nochmals den Detaillierungsgrad.
Eduard legt auch diesmal wieder seine zahlreichen Außenlasten wie Bomben, Raketen und Zusatztanks sowie die drei unterschiedlich geformten Vollsichtkanzeln und die diversen Luftschrauben in den Karton. Es läßt sich mit passenden Decals also auch nach wie vor eine D-Version aus dem Kasten bauen. Die verschiedenen Vergaser-Wartungsklappen unterhalb der Auspufftöpfe werden ebenfalls wieder mitgeliefert. Ruder und Klappen liegen als separate Bauteile bei.
Die Klarsichtteile sind klar und ohne Schlieren. Hier gibt es aber den einzigen Kritikpunkt an diesem Bausatz: Die Vollsichthaube ist inklusive Rahmen aus einem Stück gegossen. Das zwingt den Modellbauer beim Lackieren zu aufwendigen Abklebe-Orgien für die Innen- und Außenseite. Ein separater Rahmen wie z. B. beim Tamiya-Bausatz wäre hier die bessere Wahl. Vorausgesetzt, man beherrscht den Umgang mit Klebstoff.
Anleitung/Bemalung: Die Bauanleitung führt für die Bemalung verschiedene Gunze-Produkte auf und erfreut uns mit einer ausführlichen Abhandlung über das Original in englischer Sprache. Die Profipack-Editionen sollen jedenfalls den etwas anspruchsvolleren Modellbauer ansprechen.
Sechs Versionen mit jeweils vier Farbprofilen pro Version inklusive ausführlicher Erklärungen zur Einsatzgeschichte der jeweiligen Maschinen tragen ebenfalls dazu bei. Auch die Darstellung, welche Bereiche bei den Maschinen silber lackiert wurden und welche man in Naturmetall beließ, ist wieder abgedruckt. Die Decals sind wie immer einwandfrei.
Fazit: Auch für die K-Version gilt: Wieder Top-Qualität zu einem exzellenten Preis-Leistungsverhältnis. Nach wie vor absolute Spitzenklasse!
Erhältlich bei gut sortierten Modellbauhändlern, direkt bei eduard oder für Händler bei Glow2B.
Marco Doehring, Stuttgart (Oktober 2021)