Vorbild: Die Heinkel He 46 wurde schon 1931 als Beobachtungsflugzeug für die Reichswehr entworfen. Es war ein abgestrebter Hochdecker in Gemischtbauweise. Am 23. April 1931 war der Erstflug. Die Serienproduktion begann schon 1934, und das, obwohl es noch keine offizielle Luftwaffe gab. Interessant war, dass das Leben der He 46 noch als Doppeldecker begann. Die Prototypen wurden noch als HD 46 (Heinkel Doppeldecker) bezeichnet.

Als Abwehrbewaffnung hatte die He 46C ein MG 15. Erstmals eingesetzt wurde das Flugzeug in Spanien bei der Legion Condor. Im WK II benutzte man die He 46 zum Schlepp des Lastenseglers DFS 230. Später wurde der Typ nach dem Vorbild der sowjetischen Polikarpow Po-2 als Störkampfflugzeug nachts an der Ostfront eingesetzt. Sie erhielten dafür neue Auspuffanlagen, die die Flammen unterdrückten. Nach dem September 1944 waren keine He 46 mehr im Dienst. Für die Luftwaffe lief die Produktion bei verschiedenen Herstellern bis 1936. Für Ungarn entstanden noch 36 modifizierte Flugzeuge. In der Summe waren es 481 He 46 (übrigens ohne Bindestrich).

Bausatz: Schon 1997 erschien bei AML aus Tschechien die Heinkel He 46C in 1/72 als Spritzgussbausatz. Es war ein Short-Run-Bausatz seiner Zeit. Robert Schneider aus Tschechien brachte vor einiger Zeit eine neue Reihe He 46 in 1/72 heraus. So gibt es nicht nur die ungarische Variante, sondern natürlich auch die der Luftwaffe und Legion Condor. Hier handelt es sich um eine Ausführung als Nachtschlachtflugzeug der Deutschen Luftwaffe.

In der attraktiven, aber unpraktischen Schüttbox befinden sich gut verpackt zwei graue Spritzlinge mit 106 Teilen, zwei Resinteile, ein gedrucktes Teil, ein Klarsichtteil, ein Fotoätzteilbogen, ein Decalbogen und die Bauanleitung.

Die Abspritzung der Bauteile ist auf dem heutigen Niveau von RSmodels. Es gibt sehr feine Teile aber auch etwas klobige Angüsse. Ein paar Fotoätzteile dienen als Kleinstteile.

Der Bau beginnt mit dem Cockpit. Hier werden acht Spritzguss- und viele Fotoätzteile verbaut. Immerhin bekommt der Pilotensitz seine Sitzgurte aus Metall. Die Masse dieser Teile ist für den Abwehrstand und das MG 15. Die Rumpfinnenseitenwände besitzen im Bereich des Cockpits schöne Strukturen.

Leider besitzt das Seitenruder keine scharfen Hinterkanten, denn der Rumpf besteht klassisch aus zwei Hälften. Das gilt auch für die zweiteilige Tragfläche. Immerhin hat das Höhenrunder scharfe Hinterkanten. Der Motor ist ein gedrucktes Teil. Er ist fantastisch detailliert und nur auf der Rückseite befinden sich die Steiger. Die beiden langen Auspuffrohre sind aus Resin gegossen.

Für die Frontverglasung des Pilotensitzes gibt es ein gespritztes Klarsichtteil. Die Montage der Tragfläche auf dem Rumpf dürfte eine Herausforderung sein, denn RSmodels liefert leider keine Frontansicht.

Der große Decalbogen ist tadellos auf hellblauen Trägerpapier gedruckt. Bei den Farbangaben bezieht sich RSmodels auf das RLM-System.

Bemalungen:

  • He 46C, SA+HS, W.Nr. 1140, NSGr.1 der deutschen Luftwaffe, Idritsa, Ostfront, Winter 1943/1944;
  • He 46C, PR+NM, Störkampfstaffel Südost, Rajlovac, Hauptmann Heinz Buss, Sommer 1943;
  • He 46C, BB9+CO, W.Nr. 1240, 1./Störkampfgruppe, Luftflotte 6, Deutsche Luftwaffe, Orel, Sowjetunion, Mai 1943.

Fazit: Nachdem der Bausatz von AML schon länger nicht mehr verfügbar ist, liefert RSmodels eine zeitgemäße Heinkel He 46C in 1/72 für den fortgeschrittenen Modellbauer.

Volker Helms, Godern (Oktober 2025)

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