Vorbild: Nach dem Koreakrieg entstanden auf Anforderungen der französischen Luftwaffe auch diverse Jagdflugzeuge. Die von Dassault entwickelte Mirage I erwies sich als Irrweg. Sie besaß zwei Strahltriebwerke und einen Raketenmotor. Bei Dassault ließ man nicht locker, und so entstand die Mirage III mit SNECMA-Atar-Turbine, einem Rumpf, der nach der Flächenregel gestaltet war, und einem Deltatragwerk, das aus den britischen Erfahrungen der Fairey Delta 2 profitierte. Am 17. November 1956 hatte die Mirage III-001 ihren Erstflug. Aus der ursprünglichen Rolle als reines Abfangjagdflugzeug entwickelte sie sich schnell zum Mehrzweckflugzeug. Immerhin 896 Exemplare der Grundversion Mirage III wurden gebaut und exportiert. Dazu kamen noch die über 500 Mirage 5 und Mirage 50 der vereinfachten für Jagdbombeneinsätze optimierten Version.

Bausatz: 2019 startete Mark I Models mit den Bausätzen der Mirage III in verschiedenen Auflagen. Vor drei Jahren hatte ich hier mal einen der Kits vorgestellt. Nun folgt 2025 eine weitere, welche das Thema „Canards“ hat. Dazu hat man die schon bekannten Spritzrahmen um ein Paar der Vorflügel ergänzt.


Geliefert wird der Bausatz in der bekannten seitlich öffnenden Box, welche auf der Vorderseite die möglichen Bemalungen abbildet. Die Rückseite bietet ein aufgedrucktes Vorfeld, welches ausgeschnitten als Präsentationsfläche genutzt werden kann. Eine praktische Lösung! Um möglichst viele Versionen bieten zu können, ist der Bausatz sehr modular ausgelegt in Form von verschiedenen Bauteilen für den Rumpf, Nasen und Seitenleitwerken. Hier sind je nach gewähltem Vorbild einige Arbeiten notwendig, welche aber nicht weiter kompliziert sein sollten.



Die neuen Canards werden stumpf an den Rumpf geklebt, wobei man sich an den Gravuren orientieren kann. Ansonsten handelt es sich bei diesem Bausatz grundsätzlich gesprochen um einen modernen Short-Run-Kit, welcher über viele Details auf den Oberflächen verfügt. Fischhäute oder Grat findet man an den Bauteilen nicht. Im Lieferumfang finden sich auch umfangreiche Außenlasten in Form von verschiedenen Zusatztanks und Raketen. Aufgrund der Erfahrungen, welche die Modellbauenden mit den Bausätzen beim Zusammenbau bisher gemacht haben, will ich aber auch nicht verschweigen, dass man sich auf Trockenpassen und Anpassungen sowie Spachteln einstellen sollte.
Anleitung / Bemalung: Den Bau des Modells zeigt die Bauanleitung klar und deutlich in vier Schritten. Wie schon oben beschrieben, sind je nach gewählter Bemalung zusätzlichen Arbeiten notwendig. Hier muss man dann schon sauber hinschauen. Farbangaben werden dabei auch für Detailbereiche gemacht. Die möglichen Bemalungen werden in schönen farbigen Zeichnungen gezeigt. Farbangaben werden hier jedoch nur den allgemeinen Farbnamen gemacht ohne Bezüge zu Systemen wie FS und gar Programmen von Herstellern. Damit ist also noch weitere Recherche notwendig, um in seinem verwendeten Farbsystem je nach Hersteller die entsprechenden Töne zu wählen.


Die Decals sind glänzend gedruckt und gruppiert auf dem Bogen angeordnet. Die Auflösung und Druckqualität würde ich als gut bezeichnen. Insgesamt kann man aus vier Bemalungsoptionen wählen:
- SABCA Mirage 5BA (MIRSIP), weiße BA62, Belgische Luftstreitkräfte, Fliegerhorst Sint-Truiden, Belgien Herbst 1994
- Mirage IIIRS AMIR, weiße R-2102, Fliegerstaffel 10, Schweizer Luftwaffe, Dübendorf, während eines Staffelaustausches bei JaboG 38 „Friesland“ in Jever im Oktober 1997
- AMD Mirage IIIEBR, schwarze 31, 1° Jaguarstaffel, Brasilianische Luftstreitkräfte, Basis Anápolis, Golás, Brasilien 2004-2005
- AMD Mirage 50C, schwarze 514, Grupo de Aviación 4, Chilenische Luftstreitkräfte, Basis Pudahuel, Santiago de Chile, Chile 1986-87

Fazit: Mark I Models bietet hier eine weitere Box an, welche den Einsatz der Mirage in den späteren Jahren ihrer Einsatzgeschichte zeigt. Aufgrund der üblichen umfangreichen Bemalungsoptionen findet hier sicherlich jeder seine Maschine. Für den erfahrenen Modellbauer empfehlenswert.
Die Bausätze von Mark I sind z.B. bei Miniwing erhältlich.
Vorbildteil: Volker Helms
Sebastian Adolf, Wettstetten (Oktober 2025)

