Eduard hat seine neue P-40N diesmal in einer Limited Edition herausgebracht mit einem speziellen Decalbogen, der das 15.000ste Produktionsexemplar zeigt. Diese Maschine war von Curtiss-Mitarbeitern mit den Abzeichen sämtlicher Nationen, die die P-40 geflogen haben über und über beklebt, wobei die meisten Abzeichen mindestens zweimal vertreten waren. Auf den oberen Motorverkleidungen kann man „15,000th Curtiss Fighter“ in Gold lesen. Das rot-weiß-blau lackierte Seitenleitwerk repräsentierte die frühen Versionen der P-40, an den Rumpfseiten prangten außerdem je ein leicht stilisierter Flying Tiger, der auf die berühmten American Volunteer Group in China hinwies, und der Kühler zeigt die für die P-40 zum Synonym gewordene große rot-weiß-schwarze Haifischschnauze. Der Eduard-Kit bietet zusätzlich als Bonus-Version eine Maschine „O’Riley’s Daughter“ von Capt. Philip E. Colman, 26th FS, 5th FG aus Ankang, China 1944 an mit hellblauen chinesischen Hoheitsabzeichen, hellblau-weiß-gestreiftem Seitenruder und fünf japanischen Abschussmarkierungen. Beide Maschinen haben als Grundbemalung Olive Drab über Neutral Grey. 

Der Kit kommt in Eduards typischem großen Karton mit einer Silhouette der „15,000th“ und Etiketten zweier amerikanischer Modellbauclubs, einer davon die IPMS U.S.A. Er enthält zwei wiederverschließbare Beutel mit sechs Rahmen und insgesamt 258 grauen Teile und einen Rahmen mit 26 klaren Teilen, zwei Decalbögen auf blauem Papier, einen Ätzteilebogen mit bedruckten Teilen sowie einen Bogen gelber Maskierfolien. Die Bauanleitung enthält einen Teileplan und beschreibt anschließend auf 14 Seiten den Zusammenbau des Modells. Den Abschluss bilden zwei Bemalungsvorschläge in Vierseitenansichten. Das graue Plastik zeigt feine und feinste Niete und Gravuren sowie erhabene Strukturen, besonders im Bereich der Fahrwerksschächte und des Kühlers. Die Bespannung der Ruder sieht realistisch aus. Die Gussqualität ist wie von Eduard nicht anders zu erwarten hervorragend, es fehlen Gussgrate, Sinkstellen und Auswerferstrukturen. Die Glasteile sind dünn und sehr klar.

Der Bau beginnt wie meistens mit dem Cockpit, für das die ersten sechs Baustufen reserviert sind, und das aus zahlreichen kleinen Teilen zusammengebaut wird. Dadurch gewinnt das Modell zwar an Authentizität, wird jedoch aber auch deutlich komplexer, wenn z.B. der Pilotensitz allein aus sieben Teilen zuzüglich dreier fotogeätzter Gurtteile besteht. Die Cockpitwände sind fantastisch detailliert einschließlich Kabeln und werden sogar noch durch diverse extra zu verklebende Hebel und Schläuche sowie Decals aufgewertet. Für das Instrumentenbrett der beiden Decalvarianten gibt es zwei verschiedene Ätzeilalternativen. Eine Motornachbildung fehlt zwar diesem Kit, dafür hat man aber bei den Lüfterklappen die Wahl zwischen geöffneten und geschlossenen Klappen aus Kunststoff und einer fotogeätzten Version.

Für das Spornrad wird ein extra Fahrwerksschacht eingesetzt. Die Fahrwerksschächte bestehen jeweils aus zwei Wänden und einer Abdeckung, alternativ steht hierfür je eine Version ohne und mit Tuchauskleidung zur Wahl. Sämtliche Ruder sind separate Teile, so dass sie nach Wunsch positioniert werden können, die Landeklappen sind nur geschlossen nachgebildet. Extrem fummelig dürfte sich das Anbringen der winzigen Positionslichter aus klarem Material gestalten. Ich persönlich würde lieber kleine Tröpfchen aus UV-härtendem Resin anbringen, aber wer eine ruhige Hand hat oder genug Beruhigungsmittel soll es gern mal versuchen! Die Hauptfahrwerksreifen bestehen leider aus jeweils zwei Hälften, wodurch beim Verkleben wahrscheinlich das schöne Profil beschädigt wird. Die Felgen sind jeweils zwei weitere Teile, was das Lackieren der Räder sehr erleichtert. Die schön detaillierten Hauptfahrwerksbeine können noch mit jeweils einer fotogeätzten Bremsleitung und einem kleinen ebenfalls geätzten Tie-Down-Ring aufgewertet werden. Die Cockpithaube ist natürlich dreiteilig ausgelegt, wobei es für die geschlossene und die geöffnete Haube jeweils zwei verschiedene Schiebehauben gibt (etwas, das Eduard damals glaube ich erstmals bei seinen Fw 190-Bausätzen einführte und seither bei Schiebehauben zur festen Regel gemacht hat). Der Propeller mit der spitzen P-40N-Haube besteht auffällig unauffällig einfach aus Spinner-Rückplatte, Propeller und der bereits erwähnten Haube. Die etwas aus der Zeit gefallene fotogeätzte Kimme- und Korn-Zieleinrichtung erfordert das Anlegen von entsprechenden Bohrungen. Gleiches erfordern die anzubringenden Antennenkabel. Gut finde ich aber, dass diese im Bauplan überhaupt erwähnt und die Befestigungspunkte genau aufgezeigt werden! Für die zentrale Aufhängung gibt es eine große (500 lb?) Bombe oder zwei verschiedene Tanks, als Underwing-Stores kann man zwischen kleineren Bomben mit den typischen Stabilisierungsplatten und geätzten Leitwerken oder zwei Dreifach-Raketenwerfern wählen. Damit wäre der Zusammenbau dann aber auch abgeschlossen.  

Zur Bemalung und den zwei Decalversionen verweise ich auf den Beginn diese Berichtes.

Fazit: Ein schöne Erweiterung der P-40-Familie.

Utz Schißau (Berlin, Oktober 2025)

Quellen (Auswahl):

  • McDowell, E., Curtiss P-40 Warhawk in action, AircraftZsammenb No. 26, Squadron/Signal Publications
  • Dann, R. S., P-40 Warhawk in action No. 205, Squadron/Signal Publications
  • Drendel, L., Walk Around P-40 Warhawk, Walk Around No. 8., Squadron/Signal Publications
  • https://de.wikipedia.org/wiki/Curtiss_P-40
  • Bauanleitung Eduard
Ein Kommentar zu diesem Beitrag
  1. Hallo Utz,
    Ich schicke Dir mal als SMS Anhang ein Foto:
    Curtiss P-40 N Warhawk, EDUARD, 1/48, gebaut von mir vor ca. 30 Jahren!
    Beste Grüße
    Ralph Fengler

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