Vorbild: Am 19. April 1961 flog die Grumman E-2 erstmals in kompletter Einsatzausrüstung. Im Herbst 1965 gab die Hawkeye ihr Einsatzdebüt vor der Küste Vietnams. Die erste Einsatzversion war die E-2A von der 59 Exemplare gebaut wurden. Ab 1969 wurden 53 Maschinen auf den neuen E-2B-Standard gebracht.

Am 20. Januar 1971 flog die E-2C erstmals und im Sommer des gleichen Jahres wurde die Serienproduktion aufgenommen. Diese unterscheidet sich u.a. von den Vorgängern durch einen größeren Kühler auf dem Vorderrumpf, dem gestreckten Bug und stärkere Triebwerke. Weitere Weiterentwicklungen sind im Innern verborgen. Innerhalb dieser Version wurde die Ausrüstung ständig weiterentwickelt. Die E-2C wurde auch exportiert, und so erhielten Japan 13, Singapur, Ägypten und Israel je vier Maschinen. Auch in Frankreich wird die E-2C inzwischen auf dem einzigen Flugzeugträger eingesetzt.

Die E-2C Hawkeye 2000 hatte 1998 ihren Erstflug. Deren markanter äußere Unterschied sind die innovativen 8-Blatt-Propeller. Natürlich wurde die elektronische Ausrüstung erheblich modernisiert. Für Taiwan entstanden zwei Exemplare und die US Navy erhielt ihre 21 Exemplare bis 2009. Japan brachte ältere E-2C auf diesen Standard. Als Weiterentwicklung mit deutlich verbesserter Elektronik incl. eines neuen Radarsystems und einem Glascockpit flog erstmals 2007 und ersetzte die E-2C bei der US Navy.

Bausatz: Eduard brachte Sommer die neue Grumman E-2C Hawkeye von Heller anlässlich der IPMS USA Nationals als „Eyes oft he Fleet“ mit neuen Decals und Zurüstteilen auf dem Markt. Die Grumman E-2C Hawkeye in 1/72 ist das erste neue Flugzeugprojekt von Heller seit 20 Jahren. Da waren die Erwartungen an diesen neuen Bausatz groß und diese wurden schon beim Basisbausatz erfüllt.

In dem praktischen Stülpkarton befinden sich fünf graue Spritzgussrahmen mit 208 Teilen, ein kratzsicher verpackter Klarsichtrahmen mit 21 Teilen, vier Resinteile, ein Fotoätzteilbogen, gelbe Masken, zwei Decalboögen und die mehrfarbige Bau- sowie Bemalungsanleitung.

Das Auspacken der Spritzgussrahmen macht richtig Spaß. Es gibt viele feine Teile und ebensolche Strukturen zu entdecken. Es gibt hier auch die frühen Propeller der E-2C. Die Resinräder sind tadellos gegossen.

Der Bau beginnt mit dem Cockpit. Das ist sehr gut detailliert. Auf dem Instrumentenbrett findet man erhabene Strukturen. Hier kann man mittels der Trockenmalmethode etwas zaubern. Ansonsten gibt es diverse Zubehörset. Eduard empfiehlt die Benutzung der mitgelieferten Decals. Wirklich vermisse ich nur die Sitzgurte für die Piloten. Unterm Cockpit wird das Bugfahrwerk montiert. Hier kann man die Resinräder benutzen.

Weiter geht es mit dem Seitenleitwerk. Hier gibt es beim Höhenleitwerk scharfe Hinterkanten. Die vier Seitenleitwerke entstehen auf jeweils zwei Hälften. Beim Zusammenbau des Tragflächenmittelteils muss man sich für die Option entscheiden: Angeklappte Tragfläche oder in Flugposition. Weiterhin können die Landeklappen in Flug oder abgesenkter Position angebaut werden.

Bei den Rumpfhälften müssen für die E-2C+ (Bemalungen A, C, D) noch ein paar Sackbohrungen für Antennen durchbrochen werden. Die Klarsichtteile werden von innen in den Rumpf geklebt. Auf ein Gegengewicht weist BUNNY im Bauplan hin. Ich würde da immer auf Nummer sicher gehen, denn das Höhenleitwerk ist recht schwer. Übrigens kann man die Einstiegstür offen montieren.

Die Fahrwerksschächte innerhalb der Triebwerksgondeln sind sehr gut detailliert. Das gilt auch für das filigrane Fahrwerk. Der Fanghaken im Heck kann auch in der abgesenkten Position angebaut werden. Die für die E-2C+ notwendige Verkleidung unterm Mittelrumpf ist separat vorhanden. Der große Lufteinlauf auf dem Vorderrumpf wird einzeln aufgeklebt. Ebenso ist es bei der großen Radarantenne. Als einer der letzten Arbeitsgänge wird die Cockpitverglasung von außen eingeklebt.

Eduard liefert beide Propellervarianten mit. Für die Bemalungsvariante C sind die Vier-Blatt-Propeller zu verbauen. Bei den anderen dreien sind es moderneren 8-Blatt-Propeller. Die Luftschraubenblätter werden einzeln eingeklebt.

Die Klarsichtteile sind wirklich klar. Die Cockpitverglasung wird von außen eingeklebt. Bei der Bestückung der Hawkeye mit Antennen muss man auf die Variante achten.

Bemalungen:

  • E-2C, BuNo. 163693, VAW-123 Screwtops, US Navy, USS Enterprise (CVN-65), Oktober 2005;
  • E-2C, BuNo. 166503, VAW-120 Gryhawks, US Navy, NAS Norfolks, USA, Mai 2010;
  • E-2C, BuNo. 161346, VAW-121 Bluetrails, USS George Washington (CVN-73), Februar 2004;
  • E-2C, BuNo. 164483, VAW-124 Bear Aces, USS Gearge H.W. Bush (CVN-77), Mai 2018.

Literatur:

E-2 Hawkeye Illustrated

Lou Drendel

Independently published 2024

ISBN 979-8876770653

Fazit: Eduard wertet den guten Heller-Bausatz Grumman E-2C Hawkeye in 1/72 mit sinnvollem Zubehör deutlich auf. Ich hätte mir für das Cockpit noch einen SPACE-Satz gewünscht. Die Bemalungsvarianten sind großartig und farbenfroh. Der Bausatz ist für fortgeschrittene Modellbauer sehr zu empfehlen.

Volker Helms, Godern (September 2025)

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