Das Original: Der 917T war eine militärische Version des zivilen Ford V8-Lkw, dessen Serienfertigung von 1939 – 42 in den Ford-Werken Köln stattfand. Aufgrund der Frontpartie wurden diese LKWs auch „Barrel-Nose“ (Fassnase) genannt. Die deutschen Modelle waren prinzipiell baugleich mit den englischen und amerikanischen LKWs, hatten jedoch eine durchgehende Windschutzscheibe. Die Nenn-Nutzlast betrug 3 Tonnen bei einem Radstand von 3.988 mm. Zum Einsatz kamen die bekannten V8-Motoren 3,6l mit 90 PS (G917T). Der Ford G917t Lkw wurde in großem Umfang von der Wehrmacht eingesetzt, vor allem als Transportfahrzeug bei Einsätzen gegen: Polen (1939), Frankreich (1940), im Krieg an der Ostfront (ab 1941), im Feldzug in Nordafrika (1941-1943) oder im Italienfeldzug (1943-1945). Überraschenderweise war die Ford Motor Company einer der größten Fahrzeuglieferanten des Dritten Reichs. Gleichzeitig war sie aber auch einer der größten Lkw-Hersteller in Stalins Sowjetunion. Die 3-Tonnen-Lkws wurden von den Ford-Werken (Deutschland), der Société Anonyme Française (Ford Frankreich) sowie verschiedenen Tochtergesellschaften in Belgien und den Niederlanden produziert. Alles für das deutsche Militär und alles unter der Aufsicht der amerikanischen Ford-Werke. So entstand die seltsame Situation, dass ein US-Unternehmen (52 % der Anteile) Militärfahrzeuge für das Nazi-Regime produzierte. Durch das Anbringen einer Montageplattform für die 2 cm Flak konnte der Lkw auch zu einem mobilen Luftabwehrfahrzeug umfunktioniert werden. Bis 1942 wurden insgesamt rund 25.000 Fahrzeuge dieses Typs gefertigt.

Die 2 cm Flak 38 wurde von der Firma Mauser als weitreichende Modifikation der Kanone Flak 30 entwickelt. Hierbei wurde bei der neuen Ausführung die theoretische Feuerrate erhöht und der allgemeine mechanische Aufbau verbessert. Die maximale vertikale Reichweite betrug 3.700 m und die Anfangsgeschwindigkeit des Projektils 900 m/s. Die theoretische Feuerrate betrug bis zu 420 Schuss pro Minute.

Der Bausatz: In einem stabilen Karton und mit einem ansprechenem Titelbild versehen, der dieses Fahrzeuge in Afrika zeigt, handelt es sich eigentlich um eine Zusammenfassung von zwei bereits bekannten Bausätzen des ukrainischen Herstellers ICM. Bei diesem Bausatz wurde der erstmals 2013 erschienene G917T mit der Artikelnummer 35413, mit der 2cm Flak 38 Artikelnummer 35717, sowie mit den Figuren 35718 die 2024 auf den Markt kamen, zusammengefasst.

Durch das Zusammenlegen von mehreren Bausätzen findet man auf den Spritzlingen verschiedene Versionen der Ladeflächen sowie einzelner Rahmen und Fahrwerksteile, die für den Bau dieses Modells nicht benötigt werden. Hierüber dürfte sich die Ersatzteilkiste sehr freuen. Die einzelnen Bauteile sind sehr schön umgesetzt und von guter Gussqualität. ICM hat ihre Fertigungstechnik inzwischen wirklich stark verbessert und perfektioniert. Selbst die Logos der sogenannten „Ford Pflaume“ auf den Seitenteilen der Motorhaube sind berücksichtigt worden. Solche Details wissen zu gefallen.

Für die Montage der Flak 38 auf dem LKW gibt es hier einen extra Spritzling, der die dafür benötigten Plattformteile enthält.

Auch an der Qualität der Scheiben auf dem klaren Spritzling gibt es nichts auszusetzen. Schlieren oder Trübungen sind nicht zu finden. Ein weiterer Qualitätsbeweis des Herstellers ICM.

Da die einzelnen Bauteile für die Flak 38 hier ja bereits schon mehrfach beschrieben wurden (siehe Links) und unverändert auch hier enthalten sind, lasse ich nur die Bilder der Spritzlige für sich sprechen.

Sowohl für den LKW als auch für die Flak sind separate Decalbögen vorhanden, die sauber und randscharf umgesetzt wurden. Man beachte hierbei übrigens die Artikelnummern der eigentlichen Bausätze.

Bemalung / Anleitung: Neben einer kurzen Beschreibung des Originalfahrzeugs mit den wichtigsten Eckdaten, führt die in Heftform gehaltene Bauanleitung in 56 übersichtlichen Stufen zum fertigen Modell. Die Farbgebung lässt zwei verschiedene Einsatzversionen, eine sandgelbe für Nord Afrika, sowie eine wehrmachtsgraue an der Ostfront, zu. Die Farbangaben beziehen sich einzig auf das hauseigene ICM Sortiment.

Fazit: Hiermit wird das Sortiment von Fahrzeugen um eine weitere interessante Version erweitert, die sich für verschiedene Szenarien und Schwerpunkte im Modellbau hervorragend eignet. ICM hat hier ein gutes Händchen bewiesen solch ein Bausatz zusammenzustellen, der sowohl den Freunden des Fahrzeugbaues als auch den Dioramenbauer erfreuen dürfte. Für mich persönlich gibt es dafür ein klares

„Sehr Empfehlenswert“.

Reiner Janick, Berlin (September 2025)

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