Vorbild: Die Bücker 131A war das erste in Serie produzierte Flugzeug des Herstellers Bücker Flugzeugbau. Konstruiert wurde das Flugzeug von dem Schweden Anders J. Andersson. Der einmotorige Doppeldecker absolvierte seinen Erstflug am 27.04.1934, angetrieben von einem 80 PS starken Motor der Firma Hirth. Das Flugzeug wurde schnell in die neu gegründete Luftwaffe als Schulflugzeug eingegliedert. Die solide Basis war jedoch so beliebt, dass die Bücker 131 in vielen Ländern in Lizenz gefertigt wurde. Insgesamt entstanden rund 5 000 Flugzeuge in verschiedenen Varianten – bis 2006 (Bücker T-131 PA).

Bausatz: Der Bausatz kommt in einer stabilen Schachtel, die von allen Seiten gestaltet und farbig bedruckt ist. Auf der Rückseite findet man zudem die Bemalungs- und Decalvorschläge, die dem Set beiliegen. Insgesamt können fünf verschiedene Varianten gebaut werden: zwei Luftwaffen-Versionen, eine ungarische, eine spanische sowie eine slowakische. An der Seite des Kartons ist mir allerdings ein kleiner Fehler aufgefallen, dort sind andere Varianten vermerkt, die in diesem Bausatz gar nicht enthalten sind aber das nur am Rande.

Die kleine Schachtel hat innen einiges zu bieten: Neben dem Gussrahmen liegen auch eine kleine PE-Platine sowie ein Set 3D-gedruckter Teile bei. Der Gussrahmen enthält verschiedene Motorabdeckungen, Propeller und sogar einen zusätzlichen Rumpf, die zu anderen Versionen der Bücker gehören. Das helle Plastik macht einen guten Eindruck; hier und da findet man zwar etwas Fischhaut aber keine groben Fehler oder Ähnliches. Persönlich finde ich einige Angusspunkte etwas ungünstig platziert, so sind die Flügel an der Vorderkante angegossen, diese sauber zu entfernen, ist gerade für Anfänger nicht ideal.

Das Highlight sind natürlich die 3D-gedruckten Teile, der Hirth HM60 R ist wirklich eine Augenweide, ebenso die Propellernabenabdeckung, auch wenn sie für die A-Variante leider nicht benötigt wird. Am meisten profitiert der Bausatz aber wohl von den 3D-gedruckten Rädern, sie sind im Vergleich zu den gegossenen Exemplaren eine absolute Verbesserung.

Ein wenig schade ist, dass der Motor nicht mehr zu sehen ist, wenn man ihn wie in der Anleitung vorgesehen einbaut. Hier müsste man als waschechter Modellbauer die Wartungsklappen selbst öffnen.

Die Details im Plastik sind durchaus sehenswert, die bespannten Flügel haben ein realistisches Aussehen. Der PE-Bogen ist ebenfalls ein sehr willkommenes Zubehör. Er enthält das Instrumentenpanel, Sitzgurte und diverse andere Kleinteile, die man in einem Bausatz dieses Herstellers sonst eher selten findet.

Die Decals sehen tadellos aus und das Modell bietet somit interessante Gestaltungsmöglichkeiten.

Anleitung: Die Anleitung liegt als kleines, in Schwarz-Weiß gehaltenes Heftchen bei. Auf der Vorderseite findet man einen Überblick über die im Set enthaltenen Teile sowie einige Informationen zum Vorbild. Der eigentliche Bau ist klar und deutlich bildlich dargestellt, sodass hier niemand vor größere Probleme gestellt werden sollte. Positiv hervorzuheben ist, dass auch die Verspannung der Flügel erklärt wird. Bemängeln könnte man höchstens, dass die Anleitung in der heutigen Zeit farbig und auf Hochglanzpapier durchaus ansprechender wirken könnte.

Fazit: Für einen 2024 erschienenen Bausatz ist er, was Anleitung und die grundsätzliche Art der Gussteile betrifft, nicht ganz auf der Höhe der Zeit. Auf der anderen Seite bekommt man aber reichlich PE-Teile und 3D-gedrucktes Zubehör. Für einen Preis knapp unter 30 € ist das ein wirklich guter Deal und für Liebhaber der Bücker mit Sicherheit eine lohnende Wahl.

Florian Schuster, Berlin (Sept. 2025)

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