Vorbild : Aus der auf dem Sikorsky S-70 (zivile Bezeichnungen) beruhenden Hubschrauberserie (militärisch UH/HH/MH/SH/EH-60) , auch als Black Hawk (Landversionen), Sea Hawk (Marineversionen) und Jay Hawk (Küstenwache) bezeichnet, wurden bislang über 4000 Exemplare gebaut. Das hier vorliegende Modell hat seinen Bezug zu einem zeithistorischen Ereignis. Während des Staatszerfall-Krieges in Somalia unternahmen die USA-Streitkräfte eine Entsatz-Operation in Mogadischu. Es kam zu heftigen Nahgefechten. Zwei Black Hawks wurden abgeschossen. Unter Bezug auf diese Ereignisse entstand später der Hollywood-Reißer „Black Hawk Down“ (2001).
Eine andere Bausatzvariante wurde bereits vorgestellt:
UH-60A Black Hawk – IPMS Deutschland
Das Modell: Bevor auf den Bausatz eingegangen wird eine kleine generelle Vorbemerkung zu ICM Bausätzen. Die meisten jüngeren Kits dieses Herstellers verfügen über teilweise sehr feine und kleine Bauteile mit sehr zierlichen Angüssen an die Spritzrahmen. Oft sind die Rahmen sehr eng gepackt, und es kommt zu Brüchen, oder aber Teile sind bereits vor dem Öffnen der Klarsichthülle von den Gussästen abgefallen.

Bevor weiteres Ungemach entsteht, wie beispielsweise die Fressgier des Grauen Teppichmonsters, empfiehlt es sich ein Behältnis, z.B. eine Zipp-Tüte, für Einzelteile bereit zu halten.


Der Aufbau des Bausatzes in seinen Montagesequenzen erfolgt nach „modernen“ Prinzipien. Zunächst wird die Innenstruktur des komplett gebaut und bemalt. Die Außenhaut des Modells wird mit drei Hauptkomponenten, den beiden Rumpfseiten und dem Rumpfboden, darum herum gruppiert. Für ein Gelingen dieser Abfolge ist nicht nur Präzision im Bau, sondern auch eine verzugsfreie Abspritzung der Hauptteile zwingende Voraussetzung. Letzteres ist von ICM erfüllt.


Die Innendetails sind in Anzahl und Detaillierung als gut zu bewerten und bewegen sich in der Ausführung am Limit des im Spritzgussverfahren darstellbaren. Eine weitere Aufwertung ist durch Zukauf von Detaillierungssätzen oder durch Selbstanfertigung möglich.


Neu in diesem Bausatz ist ein Gussrahmen mit Ausrüstungsgegenständen (Kraftstofftanks), die für die Spezialoperations-Variante im Innenraum verbaut sind.

Die Klarsichtteile sind hinreichend dünn, schlierenfrei und nicht zerkratzt.


Vorbildgerecht weist die Außenhaut die bei Helikoptern häufig anzutreffenden Rundkopfnieten auf.

Die Auswerfermarkierungen auf der Innenseite der Türen sind relativ belanglos, da sie in der Darstellungsform mit geöffneten Türen nicht sichtbar sind, bei Darstellung mit geschlossenen Türen sind sie nicht wahrnehmbar.



Am Rotorkopf befindet sich mini-minimalster Gussgrat, kaum wahrnehmbar, völlig entschuldbar und nur der Vollständigkeit halber erwähnt. Im Aftermarket werden bestimmt höherwertige und höchstpreisige Alternativen angeboten.

Die Räder des Hauptfahrwerkes weisen eine sehr gute Detaillierung auf und dokumentieren an dieser Stelle die Qualität des Formenbaus.

Der große Abziehbilderbogen ist versatzfrei gedruckt, die Einzelmotive sind alle randscharf.

Das Deckblatt der im A-4 Format gehefteten Bauanleitung enthält Informationen zum Fluggerät und die Farbangaben. Leider wird nur auf das ICM Farbsystem Bezug genommen.



Es folgt die übliche und sehr übersichtliche Anordnung der Teile auf den Gießästen, nicht benötigte Teile sind farblich unterlegt. (Airfix und Tamiya: hier könnt ihr euch noch etwas abgucken!)

Die einzelnen Bauschritte sind übersichtlich gestaltet. Maximal fünf Elemente werden pro Bauschritt bezeichnet.




Ob die Masken-Kopier-Vorlage wirklich hilfreich und zielführend ist mag sich nicht recht erschließen. Die gekaufte Lackiermaske ist , je nach Hersteller, die bessere Variante.

Stellvertretend für alle sechs Markierungsvarianten nur diese eine hier. Alle darstellbaren Maschinen sind im gleichen schwarz, schwarz-grauen, mehr oder minder ausgeblichenem Erscheinungsbild vorhanden. Der Druck ist „unspezifisch-abgesoffen“, ein häufiges Problem bei ICM-Bemal-Anleitungen. Die Vorschläge unterscheiden sich sich nach dem Vorhandensein der Radarnase und/oder Zusatzausrüstung in der Kabine.
Fazit: Es handelt sich um ein realativ großes Modell, dass zu den inzwischen marktüblich hohen Preisen angeboten wird. Wer sich die Zeit nehmen mag, wartet noch bis zum nächsten Jahr (oder ein wenig länger), dann dürften die ersten Sonderangebote auftauchen. Dier ICM-Bausatz übertrifft in allen Aspekten die Marktkonkurrenten. Die Ergänzung des Kaufes mit Lackiermasken, Detaillierungssätzen für die Kabine und ein Rotorkopf sollten in Erwägung gezogen werden. Inzwischen warten wir auf weitere Varianten des Kits (Österreichisches Bundesheer?) und auf farbenfrohere Erscheinungen der S-70.
Andreas Beck, Berlin (August 2025)