Geschichte: Hot Rods und Show Cars sind seit den 60er Jahren wichtige Bausteine in der Verkaufsstrategie der Firmen AMT, MPC und Monogram. Monogram war 1961 das erste Unternehmen, das einen bekannten Automobilstylisten engagierte. Derjenige war Darryl Starbird, der im ersten Jahr gleich mit seinem „Predicta“ – im Original 1:1 ein optisch stark veränderter 56er Ford Thunderbird – nun in Modellgröße 1:25 für Aufmerksamkeit sorgte. In ähnlicher Weise stellte AMT die Customizer George Barris, Alexander Brothers und Bill Cushenbergy ein, und MPC hatte Dean Jeffries. Im Jahr 1968 engagierte Monogram dann den Stylisten Tom Daniel, der mehr als 80 fantastische Fahrzeuge entwarf, die nicht immer auf echten Autos basierten. „Red Baron“, „Beer Wagon“, „T`Rantula“ und „Rattler“ sind einige seiner bekannten Werke. Nicht wenige seiner Kreationen sind im kleineren Maßstab auch durch die Firma Hot Wheels bekannt geworden. Tom Daniel betreibt heutzutage eine interessante und umfangreiche (Verkaufs-) Webseite.

Bausatz: Den Ursprung hatte das Modell 1975 beim Hersteller Monogram. Das Fahrzeug mit dem Reptilien Design wurde damals mit dem Namen „Rattler“ verkauft. In den 90er Jahren folgte nochmals eine Auflage, bis er dann in der Schublade verschwand. 2023 wurde das Modell durch die Firma Atlantis wiederbelebt. Es erhielt mit der neuen Box und neuen Decals den Namen „Sidewinder“.

Beim Öffnen des Stülpkartons bekommt man erst einmal einen Schreck. Der Bausatz besteht nicht gerade aus einer Vielzahl von Teilen. Die Bauteile sind teilweise sehr vereinfacht gehalten und erinnern stark an einen Steckbausatz. Interessanter wiederum fallen die Teile in rötlicher Verchromung aus. Etwas detaillierter fällt der Pontiac Slant-Six Motor aus. Ausgestattet mit „Zoomie“ Seitenauspuffrohre wirkt der Motorenbereich etwas glaubwürdiger. Die „Zoomies“ bedürfen jedoch etwas Nacharbeit. Zumindest sollten die Rohre aufgebohrt werden. Der Unterbodenbereich fällt wiederum sehr einfach aus. Größtenteils verschwindet dieser hinter einer Abdeckung. Lediglich am Heck sind ein Differential und die dazugehörigen Aufnahmen/Federn vorhanden. Die Räder dazu sind nicht beweglich gehalten. Die Vorder- und Hinterradreifen sind aus weichem Vinylmaterial. An den Flanken findet man den Schriftzug des Reifenherstellers Good Year. Die verchromten Plastikteile sind zwar von guter Qualität, wirken aber durch die satte Chrombeschichtung etwas unnatürlich, was jedoch den Gesamteindruck des Modelles nicht stören dürfte.

Bauanleitung/Bemalung: Die Bauanleitung führt einfach und übersichtlich durch 6 Bauabschnitte. Der „Sidewinder“-Decalbogen ist sauber und randscharf gedruckt. Bei der Positionierung der Decals verweist der Hersteller auf die Kartonillustrationen. Bei den Farben ist Eigeninitiative angesagt. Auch hier sollte man die Illustrationen als Hilfe nehmen.

Fazit: Erfreulich, dass Atlantis diesen Custom Show Rod wieder entdeckt hat und in sein Angebotssortiment aufgenommen hat. Auch wenn vieles sehr rudimentär ausfällt, macht dieses Fahrzeug Spaß.

Der Bausatz ist im gut sortierten Fachhandel erhältlich.

Alexander Hilbig, Berlin (November 2024)

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