Nachdem in letzter Zeit die Kritik an 3D-gedruckten Modellen laut wurde, möchte ich hier ein positives Beispiel präsentieren und zeigen, wie 3D-Druck auch aussehen kann. Der Hersteller ResKit aus der Ukraine ist ein Vorreiter im Bereich des 3D-Drucks für Modelle und die Palette seiner Produkte wird immer größer. So findet man bei ResKit sowohl kleine Teile wie Waffenstationen und dazu passende Waffen als auch komplexe Modelle wie den US Navy Deck Tractor.

Wenn man das nötige Kleingeld hat und es unbedingt möchte, kann man sein Modell fast vollständig mit 3D-gedruckten Teilen von ResKit ersetzen, wobei dies preislich eher eine fragliche Entscheidung wäre. Für den CH-54A ‚Tarhe‘ von ICM gibt es den Hauptrotor als eingeklappte Version für 60 €, möchte man dann noch den Heckrotor sowie die Triebwerke hinzunehmen, ist man schnell bei etwa 150 €.

ResKit kann man bei verschiedenen Onlinehändlern erwerben oder direkt auf der Website des Herstellers bestellen. Ich habe direkt im Webshop des Herstellers bestellt und innerhalb von zwei Wochen war meine Bestellung bereits geliefert.

Jetzt sind alle gespannt: Handelt es sich um 3D-Müll und nur um gute 3D-Renderings, oder können die Teile tatsächlich halten, was sie versprechen?

Ich hatte JDAMs im Maßstab 1/32 sowie Triple Ejector Racks bestellt, und als „Gimmick“ gab es zu Halloween eine spezielle Pilotenfigur dazu. Alles kommt in superstabilen Kartons, die zusätzlich mit Schaumstoff ausgekleidet sind. Man erhält eine detaillierte Anleitung, Decals, PE-Teile sowie Klarsichtteile – natürlich nur, wenn dies erforderlich ist.

Hier zu sehen die GBU-54 (kein 3D Druck)

Die Triple Ejector Racks erfordern, im Gegensatz zu Resin-Modellen, bei denen man die Basis absägen muss, lediglich das Abtrennen der kleinen Stützstangen. In diesem Fall ist es noch überschaubar, aber ich habe auch schon anderes gesehen.

In Sachen Details nehmen sich die Teile in meinen Augen nicht viel von guten Resin Teilen, wobei auch komplexere Formen realisiert werden können.

Der Pumpkin-Pilot zeigt, was 3D-Druck leisten kann. Unter dem Visier sieht man das HMDS, der Kopf ist hohl – solche sauberen Details einer Figur habe ich in Resin noch nicht gesehen. Die Hand greift perfekt die Tasche, und am Handgelenk ist eine Strukturänderung beim Klettverschluss erkennbar.

Die Anleitung ist kurz, aber klar und die Decals sind recht dick. Aus Erfahrung kann ich sagen, dass sie sich schwer in Form bringen lassen.

Auch die Resin Produckte sind sehr gut. Hier die GBU-54 mit der thermalen Abschirmung (diese Struktur der Oberfläche).

Fazit:

3D-Druck kann auch Spaß machen und fantastisch aussehen. Man sollte jedoch darauf achten, nicht bei irgendwelchen eBay-Anbietern zu kaufen, die nur 3D-Screenshots zeigen oder bei hundert Anbietern das gleiche Modell anbieten.

In Zukunft wird es wohl immer mehr 3D-Teile und Anbieter geben, da es heute viel einfacher ist, sehr gute Teile zu recht überschaubaren Kosten zu produzieren. Außerdem können die Daten einfach gespeichert und bei Bedarf sofort gedruckt werden – nie wieder ausverkauft.

Es gibt auch schon komplett 3D-gedruckte Modelle, allerdings ist die Nachbearbeitung derzeit noch sehr aufwändig. Aber ich denke, auch das wird in Zukunft besser werden.

ResKit KAB-500 KR

Florian Schuster, Berlin (Dezember, 2024)

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