Das Vorbild: Der Mercedes-Benz Typ 320 wurde 1937 als Nachfolger des Typs 290 vorgestellt. Bis 1942 lieferte Daimler-Benz insgesamt 6861 Fahrzeuge aus, davon allein 1764 Kübelsitzwagen. Die Modelle mit kürzerem Radstand wurden durch ein angehängtes „N“ in Groß- oder Kleinschreibung gekennzeichnet während die Langversionen nur die Typenbezeichnung ohne weiteren Zusatz erhielt.
Der Wagen hat einen seitengesteuerten Sechszylinder-Reihenmotor mit 3208 cm³ Hubraum und 78 PS (57 kW). Er besaß bereits ein voll synchronisiertes Vierganggetriebe, wobei jedoch das Fahrwerk mit Pendelachse hinten und einer Vorderachse mit einer kombination aus Querblatt – und Schraubenfedern, genau dem Typ W 18 entsprach. Als Werkskarosserien standen neben dem reinen Fahrgestell, ein Cabriolet sowie ein Coupé zur Auswahl. Der Kühlergrill war nun etwas gepfeilt, nach hinten geneigt und ohne Querbügel für die Scheinwerfer, was dem Fahrzeug ein schnittigeres Aussehen verlieh. Der Wagen erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 130 km/h.
(Auszug aus Wikipedia)
Der Bausatz: Hier nun ein Modell das ich nun inzwischen zum dritten mal beschreibe. Es handelt sich nämlich genau um den ICM Bausatz, den jetzt auch Revell als Neuheit in seinem Programm hat. Dieser Bündener Hersteller hat es sich zu eigen gemacht, von einigen guten und interessante Bausätze, die ICM Formen zu übernehmen und diese dann im typischen Revell-Stil, unter seinem Namen anzubieten.
Zum genauerem Vergleich finden sich hier die Hinweise auf die bereits beschriebenen ICM Bausätze.
Nun aber zu diesem Modell. Der Seitenlaschenkarton kommt mit einem sehr schön gestaltetem Titelbild auf unserem Basteltisch, welches schon etwas Appetit auf das Öffnen der Schachtel macht. Neben der Bauanleitung finden sich in einem verklebtem Plastikbeutel, insgesamt drei Spritzlinge in hellgrauer Farbe, einem transparenten für die Scheiben, sowie sechs Reifen aus Vinyl. Da hier überall auch das ICM Logo erkennbar ist, zeigt dies sehr deutlich, woher die Formen ursprünglich stammen.
Wie ich bereits in den anderen First Looks geschrieben habe, ist die Qualität der einzelnen Teile dieses Modells durchweg als sehr gut zu bewerten. Bei der Umsetzung wurden auch kleinste Details dieses Fahrzeugs berücksichtigt, sofern dies in Spritzguß überhaupt möglich ist, um noch bau- und bezahlbar zu sein. Besonders gefällt hier die Gestaltung vom Fahrgestell und des Motors, die wirklich klasse detailiert sind. Auch der Innraum mit den Sitzen und den Türverkleidungen besitzen sehr feine Strukturen und es wäre eigentlich schade, wenn diese unter einem geschlossenem Verdeck verschwinden würden.
Bauanleitung, Decals und Bemalung: Die Montageanleitung ist in dem typischen Revell-Stil in Heftform abzuarbeiten. Nach einer Anzahl von 63 Baustufen, die sehr klar strukturiert sind und keine Fragen offen lassen. Innerhalb dieser Baustufen sind immer auch gleich die Bemalungshinweise der einzelnen Teile enthalten, was eine Besonderheit aller Revell Bausätze ist. Aufgrund der Zahl von 150 zu verbauenden Einzelteilen, hat der Hersteller den Schwierigkeitsgrad 4 schon sehr gut gewählt.
Eine wesentliche Veränderung gegenüber dem ICM Bausatz ist die Verbesserung des Decalbogens. Hier hat Revell wirklich eine gut Arbeit gemacht. Auf der Packungsrückseite sind zwar auch noch die furchtbaren gelben Klötzcheninstrumente zu sehen, jedoch wurden diese hier jetzt komplett neu gestaltet und sind nun als feine Anzeigen vorhanden. Revell sogar auch an die fehlenden Scheinwerferabdeckungen für die Militärversion gedacht, die bei der ICM Version fehlten und diese sogar in zwei verschiedene Ausführungen beigefügt. Wer übrigens eine Beuteversion der US-Armee bauen möchte, für den gibt es hier nun ebenfalls die passenden Markierungen.
Für die Bemalung stehen drei Versionen des Fahrzeugs zur Auswahl.
Version 1: Zu einer Thüringer Wehrmachtseinheit während der Operation “Weserübung”, der Invasion in Norwegen 1940.
Version 2: Ein Stabsfahrzeug für hohe Ränge in der Wehrmacht zwischen 1938 und 1945.
Version 3: Ein erbeutetes Fahrzeug der US-Armee in Westdeutschland vom Mai 1945.
Sämtliche Farbangaben beziehen sich, wie bei Revell üblich, ausschließlich auf das hauseigene Sortiment.
Fazit: Revell hat mit der Entscheidung diesen interessantem Wagen unter seinem Label nochmal herauszubringen, eine sehr gute Wahl getroffen. Dieser Bausatz ist, dank ICM, nun endlich auch in Spritzguß erhältlich und nicht nur als teurer Resin Bausatz. Die einzelnen Bauteile sind aufgrund der sehr guten Qualität zwar komplett übernommen worden, jedoch ist die vollständige Überarbeitung des Decalbogens ein sehr großes Lob der Modellbaugemeinde wert. Somit ist es gelungen, den größtem Fauxpas des alten Bausatzes auszumerzen. Wer die Vinylräder nicht mag, für den gibt es bestimmt inzwischen auch Ersatz auf dem Zubehöhrmarkt.
Sehr Empfehlenswert+++
Erhältlich in gut sortiertem Fachgeschäften oder direkt bei Revell.
Reiner Janick, Berlin (Oktober 2024)