Das Original: Der Porsche 911 ist ein Sportwagen von Porsche und der Nachfolger des Porsche 356. Der kurz „Neunelfer“, oder nur „Elfer“ genannte Porsche 911, ist das bekannteste Fahrzeug des Stuttgarter Unternehmens und gilt als Inbegriff der Marke.
Porsche stellte das später so genannte „Urmodell“ im September 1963 vor. Das „G-Modell“ ab 1973 bildete dann die zweite Generation der inzwischen acht Generationen der 911er-Modellreihe (Stand 2022). Auslöser für diese erste größere Überarbeitung der 911-Karosserie wurde durch eine 1972 von der US-Behörde für Fahrsicherheit (NHTSA) erlassene Vorschrift nötig. Der „Motor Vehicle Information and Cost Savings Act“ forderte für alle Neufahrzeuge, dass ein Aufprall der Stoßfänger auf ein Hindernis bis zu einer Geschwindigkeit von 5 mph = 8 km/h keine Schäden am Wagen zur Folge hat. Zur Erfüllung dieser Auflage wurden die 911er mit neu gestalteten Stoßfängern versehen, die für den US-Markt mit integrierten elastischen Pralldämpfern ausgerüstet waren. Bei allen Fahrzeugen, die nicht für den Export in die USA bestimmt waren, fanden günstigere Prallrohre Verwendung, die sich jedoch bei Parkremplern verformten und daher ausgetauscht werden mussten. Die Pralldämpfer konnten als Extra bestellt werden. Das G-Modell wurde insgesamt 16 Jahre lang bis Mitte 1989 hergestellt. Ab Mitte 1988 startete gleichzeitig die Produktion die dritte Generation des Porsche 911: der Porsche 964. (Wikipedia)
Das Thema Porsche und speziell das Modell 911 ist hinlänglich bekannt und weit gefächert. Daher werde ich hier speziell zu dem 911er Revell-Modell aus der Bauperiode 1984 – 1989 die Veränderungen in der Produktion benennen: Stoßfänger mit schwarzen Faltenbälger, elektrisch verstellbare Außenspiegel in Wagenfarbe, schwarze Scheibeneinfassungen, Türgriffe schwarz eloxiert, Scheinwerferringe in Wagenfarbe. Seitliche Blinker, ein Heckleuchtenband mit schwarzem Porsche-Schriftzug und ab 1987 ein rot reflektierender Schriftzug mit integrierter Nebelschlussleuchte.
Der Bausatz: Nachdem der Porsche sich zeitlich einordnen lässt, widmen wir uns dem Bausatz. Hier handelt es sich um die neue Modellvariante Cabriolet. Der 911er erschien erstmalig in der Targa und Coupe-Version aus komplett neuem Werkzeug und war somit wegweisend in Sachen Qualität und Detailtreue. Das Erscheinen der Cabrio-Version war somit nur noch eine Frage der Zeit. Der Porsche besteht aus insgesamt 115 Bauteilen, verteilt auf 9 Spritzlingen, der Karosserie, 4 Vinylreifen und einem Decalbogen.
Der Bau ist in 56 Bauabschnitten gegliedert, beginnend mit Motor, Getriebe und Differential. Die Detailierung fällt hier schon recht ordentlich aus. Der 6 Zylinder-Motor ist mehrteilig gehalten. Wichtige Bauteile wie u.a. Einspritzanlage, Riementrieb, Lichtmaschine sind vorhanden. Ein Highlight in diesem Bereich ist die großzügige Verwendung von Decals an den Bauteilen. In Baustufe 6 werden Antrieb und Unterbodengruppe zusammengefügt. Vorder- und Hinterachse, Antriebswellen, Bremsanlage, Abgasanlage und Lenkung ergänzen den unteren Bereich. Die Lenkung ist erfreulicherweise lenkbar gehalten. Die Räder sollen sich drehen lassen. Ab der Baustufe 16 geht es zum Feinschliff wieder in den Motorraum. Hier werden u.a. Zündverteiler, Luftfilterkasten, Luftmassenmesser und Turbo ergänzt. Auch hier gibt es nichts zu beanstanden. Darüber hinaus lädt dieser Bereich förmlich zur zusätzlichen Detailierung wie Verkabeln ein. Ab der Baustufe 20 sollte man sich spätestens Gedanken machen, ob man einen Rechts- oder Linkslenker baut. Revell bietet hierzu 2 verschieden Armaturenbretter an. Die Positionierung der Pedalanlage sollte dann aber auch an der richtigen Stelle erfolgen. Der Innenraum lässt nichts vermissen und wirkt sehr gut detailliert.
Mit der Baustufe 35 geht es mit dem Karosserieaufbau weiter. Die Motorhaube wird dem Aufbau zugefügt und ist beweglich gehalten und gewährt somit einen guten Einblick in den Motorraum. Wenige Schritte weiter werden Unterboden und Karosserie miteinander verbunden. Stoßfänger, Scheinwerfer, Rückleuchten und weitere Anbauteile finden den Weg an das Fahrzeug. Bei den Rädern wurde wieder die hervorragende typische Schmiede-Felge aus dem Hause Fuchs genommen. Die Bereifung – aus weichem Vinylmaterial – weist ein zeitgenössisches feines Profil auf, ähnlich der TRX-Bereifung von Michelin aus jenen Jahren. Abschließend geht es um den Bau als offene oder geschlossene Version. Zu guterletzt folgen Verglasung, Spiegel, Türgriffe und Wischer. Die Materialstärke der Verglasung fällt absolut zufriedenstellend aus.
Auf Chrom wird bei diesem Bausatz gänzlich verzichtet. Ein sauberer und randscharf gedruckter Abziehbilderbogen mit diversen fahrzeugspezifischen Features sowie diversen Länderkennzeichen liegt bei.
Die 20-seitige Bauanleitung führt einfach und übersichtlich durch 56 Bauabschnitte. Die Bemalungsanleitung bezieht sich wie immer auf das firmeneigene Farbensortiment. Für den Einsteiger gibt es noch den Kleber, Pinsel und einige Grundfarben dazu.
Fazit: Beide Daumen hoch. Ein klasse Jubiläums-Bausatz. Preis-Leistungsverhältnis stimmen. Der Modellbauer wird auch hier mit einem absolut stimmigen Modell belohnt.
Vielen Dank an Revell für die Bereitstellung des Besprechungsmuster. Der Bausatz ist im gut sortierten Fachhandel und bei Revell erhältlich.
Alexander Hilbig, Berlin (September 2024)