Vorbild: U 190 war ein deutsches U-Boot vom Typ IX C/40, das während des Zweiten Weltkriegs von der Kriegsmarine eingesetzt wurde. Das Boot wurde am 7. Oktober 1941 von der Deschimag-Werft AG Weser in Bremen-Gröpelingen auf Kiel gelegt und am 8. Juni 1942 vom Stapel gelassen. Die Indienststellung unter Kapitänleutnant Max Wintermeyer erfolgte am 24. September 1942. Am 6. Juli 1944 wurde Wintermeyer durch Oberleutnant zur See Hans-Erwin Reith abgelöst, der das Boot bis zum Kriegsende kommandierte.

U 190 wurde am 24. Juli 1947 ausgemustert, hatte aber noch eine letzte Aufgabe zu erfüllen: Das offizielle Ziel der „Operation Scuttled“ war die Ausbildung von Rekruten, die nicht mehr am Krieg teilnahmen, in der Kunst des Gefechts der verbundenen Waffen im Bereich der Marine. In grellen roten und gelben Streifen lackiert, wurde U 190 zu dem Punkt gezogen, wo die Esquimalt gesunken war, und am 21. Oktober 1947 um 11:00 Uhr versenkt. (nach Wikipedia)

Bausatz: Bei dem Bausatz handelt es sich um ein deutsches U-Boot des Typs IX C/40 aus dem Zweiten Weltkrieg. Das Modell ist ein Vollrumpf im Maßstab 1/144 weist eine Länge von 53,1 cm auf. Die Faltschachtel enthält 116 Teile aus grauem Kunststoff auf sieben Spritzlingen, plus Rumpf (der in der Kiellinie geteilt ist), zwei Decksteile sowie Anleitung und Abziehbilder.

Da es sich hier um eine neue Bausatzform handelt, ist die Qualität der Teile sehr hoch. Die Details sind für diesen Maßstab sehr gut getroffen. Der Rumpf ist sehr sauber ausgeführt, wobei alle notwendigen Merkmale (soweit ich es beurteilen kann) vorhanden sind. Die Flutschlitze sind vertieft dargestellt, aber nicht durchbrochen und die erhabene Struktur der Schweißnähte auf der Außenhaut wirkt auf mich etwas zu akkurat. Zur Ankertasche kann angemerkt werden, dass diese sehr vorbildgerecht umgesetzt ist und die Torpedoschächte offen oder geschlossen dargestellt werden können.

Die Decks sind ebenfalls sehr detailliert und weisen eine erhabene Struktur auf, die zum Entdecken einlädt. Der Schnorchel ist ausklappbar und die Periskope sind ohne Kleber wahlweise in verschiedenen Positionen montierbar, so dass man ein wenig Individualität ins fertige Modell bringen kann.

Der Aufbau ist mit sehr feinen Nieten versehen und bietet eine Fülle an Details. Nur die Reling und der „Rosengarten“, wo die Flugabwehr installiert ist, wirken auf mich etwas zu dick. Da es sich hier um ein recht großes Modell handelt, werden drei Querschotte in den Rumpf eingeklebt, um eine höhere Stabilität zu erzeugen.

Es ist auch möglich – oder besser gesagt, es wird empfohlen –, Löcher mit einem 1,3 mm Bohrer in die Innenseite des Rumpfes zu bohren, um die Reling anzubringen. Davon würde ich jedoch abraten, da Hersteller für den Zubehörmarkt sicherlich schon in den Startlöchern stehen und mit feinen Ätzteilen eine Alternative anbieten werden.

Sogar ein Displayständer ist vorhanden, um die U 190 gut in einem Hobbyregal zu präsentieren.

Anleitung/Bemalung: Die Bauanleitung ist farbig gestaltet und lässt keine Wünsche offen. Nach 53 Bauabschnitten ist das Modell fertig und kann bemalt werden. Die Farbempfehlung ist für Revellfarben. Der Decalbogen enthält Tiefgangmarken, Flaggen der Kriegsmarine und der Royal Navy.
Die Darstellung der beiden folgenden Versionen für diesen Typ IX sind realisierbar:

  • U 190, 33. U-Flott., CO OL Reith, North Atlantic Sea, 1945
  • U 190, RCN, Naval Base Avalon, St. Johns, Canada, 1945

Auch ein Takelplan ist vorhanden, was ich für eine guten Idee halte, da die meisten Hersteller diesen in der Regel ignorieren.

Fazit: Für die U-Boot-Fans unter euch ist es ein solider Bausatz mit Potential, diesen noch weiter verfeinern zu können. Auch der Maßstab von 1/144 ist nicht zu groß.

Die geringe Teileanzahl lässt auch bei Einsteigern keinen Frust aufkommen, da man doch schnell zum fertigen Wunschmodell gelangt. Eine absolute Kaufempfehlung.

Daniel Eifler (August 2024)

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