Geschichte: Die Focke-Wulf 1000x1000x1000, auch bekannt als Focke-Wulf Fw 239 war ein zweistrahliges Bomberprojekt für die Luftwaffe, konstruiert vom Flugzeugprduzenten Focke-Wulf  während der letzten Jahre des Dritten Reichs. Die Bezeichnung bedeutete, dass dieser Bomber eine Bombe, die 1000 kg wog, über eine Entfernung von 1000 km mit einer Geschwindigkeit von 1000 km/h tragen konnte. (Quelle: englischsprachige Wikipedia, Artikel: Focke-Wulf 1000x1000x1000, eigene Übersetzung)

Diese Entwicklung blieb ein reines Projekt und kam nie zum Einsatz. Die Serie „Fist of War“ von Modelcollect/Rocket Models stellt eine Reihe verschiedener fiktiver Vorbilder von Flug- und Fahrzeugen dar, in diesem Fall ein What-If, das technisch und äußerlich genau der FW 239 entspricht und für die Imperial Japanese Army geflogen sein soll. (Austausch von technologischen Unterlagen zwischen dem Deutschen Reich und der Kaiserlich Japanischen Armeefliegerei per U-Boot?) Die fiktive Story besagt, dass diese Bomber den US-Stützpunkt auf Saipan noch rechtzeitig vor dem amerikanischen Atombombenangriff hätten zerstören können, wodurch der Kriegsverlauf im Pazifik nachhaltig geändert worden wäre.

Der Kit: Die Firma Modelcollect/Rocket Models aus China hat hier ihre Gießäste für den eigenen FW 239-Bausatz einfach in einen neuen Karton mit einer actionreichen Darstellung einer Ki-74 im Bombingrun über geparkten B-29 gepackt und passende Decals und eine neue Bauanleitung in schwarz-weiß dazugelegt.

Der Kit besteht aus 88 Teilen an drei Gießrahmen in zwei verschweißten Klarsichtbeuteln sowie zwei Großteilen für Rumpf und Flügel in grauem, etwas rauem Kunststoff mit einiger Fischhaut, sowie einer separat verpackten einteiligen Klarsichthaube. Die Teile zeigen feine und konsistente Gravuren. Die großen Teile haben im Karton eine Fixierhilfe aus Pappe erhalten, um ein Hin- und Herrutschen zu verhindern.

Begonnen wird mit den Flügel-Rumpfteilen, den Triebwerken und Rudern. Der Bombenschacht kann geöffnet und mit einer Bombe dargestellt werden. Die Hauptfahrwerksschächte sind einteilig aber recht gut dargestellt, der Bugradschacht besteht aus drei Teilen. Die Räder sind zweiteilig, sehr fein detailliert, aber nicht abgeflacht. Es gibt eine Sturzflugbremse mit Stellzylinder.

Dem gut eingerichteten Cockpit fehlen leider die Gurte und auch ein Decal für die Instrumente. Die komplette Cockpitsektion mit Haube und Bugfahrwerk wird zum Schluss an die Rumpf-Flügeleinheit geklebt und als allerletzte Aktion wird die 1000-kg-Bombe eingebaut, Ende des Baus. Die letzte Seite der Bauanleitung zeigt in Farbe die Rückenansichten dreier typischer später japanischer Tarnthemen. Für die Farben werden nur allgemeinen Bezeichnungen ohne Verweis auf bekannte Farbanbieter angegeben. Die Decals bieten neben Hinomarus eine ganze Reihe fiktiver Einsatzmarkierungen in Rot und Gelb.   

Fazit: Modelcollect/Rocket Models bietet hier eine Wiederauflage ihres eigentlich deutschen FW 239-Projektes an, diesmal in japanischen Farben. Der Bausatz dürfte auch für weniger erfahrene Modellbauer zu bewältigen sein und stellt sicher einen Blickfang in jeder Vitrine dar. Wenn ich ihn baue, bekommt er einen Platz neben meiner Horten IX!

Empfehlenswert besonders für Luftwaffe´46- und andere What-if-Liebhaber!

Literatur (Auswahl)

  • Bauanleitung
  • https://en.wikipedia.org/wiki/Focke-Wulf_1000x1000x1000

Utz Schißau, Berlin (Juli 2024)

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