Das Original: Citroën DS Cabriolet Usine und Citroën ID Cabriolet Usine sind Cabrioletversionen des Citroën DS und ID, die der französische Karosseriehersteller Henri Chapron von Sommer 1960 bis Sommer 1971 im Auftrag Citroëns fertigte. Die Fahrzeuge wurden offiziell über das Händlernetz Citroëns vertrieben. Im deutschen Sprachgebrauch werden sie auch als Werkscabriolets bezeichnet. Sie sind von weiteren Cabriolet-Umbauten der DS/ID-Reihe zu unterscheiden, die Chapron im eigenen Namen durchführte. Die Werkscabriolets zum Citroën DS und ID sind gesuchte Klassiker, für die sehr hohe Preise gezahlt werden. Die Preise für Cabriolets übersteigen die für serienmäßige DS- und ID-Limousinen um ein Mehrfaches. Während ein Citroën DS Pallas 2,3 in exzellentem Zustand 2015 für etwa 30.000 € gehandelt wurde, erreichten Werkscabriolets teilweise mehr als das Fünffache dieses Preises. So wurde 2013 ein DS 19 Cabriolet bei einer Auktion für 162.150 € verkauft. 2009 erreichte ein originales Cabriolet Usine bei einer Bonhams-Auktion einen Preis von 337.500 €. Classic Data notiert 2014 einen Wiederbeschaffungswert von 210.000 € für ein Werkscabriolet in exzellentem Zustand. (Wikipedia)
Zum Bausatz: Bei Heller fiel der Startschuss für das Cabriolet im Jahr 1982. 2 Jahre zuvor konnte der Modellbauer das DS19 Modell in der Limousinen-Version im gleichen Maßstab erstehen. Beide Karosserievarianten unterlagen in den Folgejahren unregelmäßige Verkaufspausen.
Der Bausatz besteht aus insgesamt 168 Bauteilen. Das Modell lässt sich mit offenem bzw. geschlossenem Verdeck bauen.
Die originalgetreu nachgebildete Karosserie weist trotz des hohen Alters gute Oberflächenstrukturen auf. Bis auf die Motorhaube und den Türen ist diese aus einem Guss, aber aufgrund der Größe und des Aufbaues etwas instabil. Die Motorhaube ist beweglich gehalten und bietet einen erstaunlich recht gut detaillierten Motor samt Getriebe, Differential und Abgasanlage. Selbst die innenliegenden Bremsscheiben mit Bremssätteln am Differential wurden nicht vergessen. Im Motorraum wurde mit weiteren Anbauteilen nicht gegeizt. Hier sollen die Hydraulikpumpe und die Stoßdämpferfederkugeln auch nicht unerwähnt bleiben, die die Einzigartigkeit dieses Fahrzeuges mit ausmachen. Mit einer Portion Eigeninitiative wie zu Beispiel Verkabeln des Motorraumes lässt sich so leicht ein Modell im Modell machen. Die Türen sind ebenfalls beweglich gehalten. Der schon so gut einsehbare Innenraum glänzt durch Detailreichtum. Auch hier wird man nichts vermissen. Türinnengriffe, Kurbeln und sogar die Hebel für die Rückenlehnenverstellung beider Vordersitze sind da. Interessant gestaltet sich die Vorderachse. Durch unterschiedliche Lenkhebel lassen sich drei Stellungen der Vorderräder realisieren. Rechts, links und geradeaus.
Im Gegensatz zur starren Lenkung sollten die Räder beweglich sein. Die Bereifung – aus weichem Vinyl – weist ein feines Profil auf. An der Reifenflanke lesen wir den Reifenlieferanten Michelin. Die verchromten Teile wie u.a. die Radkappen, Stoßstangen, Beschläge, Türgriffe und Scheibenwischer verleihen dem DS19 den gebührenden Hauch von Luxus der damaligen Zeit. Die Klarsichteile gehen absolut in Ordnung. Keine Schlieren und Materialdicke okay. Der Decalbogen ist sauber und randscharf gedruckt. Der Modellbauer erhält hier Kennzeichen für ein Pariser Fahrzeug (75) und dem Département Charente (16) in der Nähe von Bordeaux. Für den Motorraum gibt es das Typenschild und andere Hinweisschilder und für den Innenraum die Skala für den Breitbandtacho.
Bauanleitung: Die 16-seitige Bauanleitung führt übersichtlich durch 26 Bauabschnitte. Die einzelnen Bauabschnitte sollte man aber genau sich anschauen. Hier und da sind zusätzliche Karosseriearbeiten durchzuführen. Bei der Bemalung greift der Hersteller auf das firmeneigene Farbensortiment.
Fazit: Eine willkommene Wiederauflage eines Heller Klassikers. Der Bausatz ist in die Jahre gekommen. Die Qualitätsansprüche der Modellbauer sind im Laufe der Jahre immer weiter gestiegen. Durch seine Konkurrenzlosigkeit im 1:16er Maßstab bietet er jede Menge Potential für Eigeninitiative. So wird der Bausatz weiterhin seine Käufer finden. Preis und Leistung gehen in Ordnung.
Erhältlich ist der Bausatz bei gut sortierten Modellbauhändlern oder für Händler bei Glow2B.
Alexander Hilbig, Berlin (Mai 2024)