Im nachfolgenden Artikel wird der Bausatz des Rheinmetall Borsig Waffenträgers von „I love Kit“, wie auch der Bau des entsprechenden Modells vorgestellt.
Das Vorbild: An dieser Stelle kann man sich kurz fassen, denn diesen Waffenträger mit 15 cm Geschütz gab es, wenn überhaupt, wahrscheinlich nur als Idee. Blaupausen dazu existieren meines Wissens nicht.
Der Bausatz: Viele der im Bausatz enthaltenen Gussäste kennt man bereits von einem existierenden Trumpeter Bausatz. Aus dem Grund könnte es sich bei „ I Love Kit“ um eine Tochter-Firma von Trumpeter handeln oder beide Firmen haben sich auf einen Deal geeinigt.
Die aus cremegelben gefertigten Spritzgussäste mit Teilen für die Wanne, die Kette und das gesamte Fahrwerk gab es schon beim Bausatz Waffenträger Krupp – 12,8cm mit der Nummer Nr.05523.
Als neue Teile liegen bei diesem Bausatz eine neu gestaltete Oberwanne mit Turm und der Waffe mit einem Kaliber von 15 cm bei. Dafür passend findet man auch noch die zweiteilig ausgeführte Munition bestehend aus Geschoss und Kartusche.
Alle Spritzrahmen sind sehr sauber gestaltet, wie wir es von Trumpeter gewohnt sind, wobei hier besonders das Oberteil sehr gut gefällt und dieses perfekt mit der Fahrzeugwanne zusammen passt.
Als besonders gut gelungen ist die Kette hervorzuheben, die aus einzelnen Gliedern besteht und damit auch beweglich montiert werden kann, sofern man diesen Aufwand nicht scheut. Zusätzlich liegt noch eine kleine Platine mit Ätzteilen bei.
Als Bemalungsvorlage findet man im sehr gut strukturierten Bauplan als Optionen eine Bemalung in durchgehendem Sandgelb oder mit einer braunen Fleckentarnung auf grauem Untergrund.
Das Bauprojekt:
Zusätzlich verwendete Materialien:
- Aber, Metallrohr, 35L-303 (das musste sein)
- FC Model, Scheinwerfer, 35578
- PlusModel, kleine Transportkiste, 452
- PlusModel, gelaserte Holzkiste, 260
- Friulmodel, Metallkette, ATL 121(direkt aus Ungarn bestellt)
- Rado, Figur SS-Pz. Regiment, 35001
- Figur German Waffen SS Tank Crewman, TB-35155
- AFV Club, Munition 15 cm Granate, AG35025
- Aber, Werkzeughalterungen
- PlusModel, Leiter, 401
- Mantis Miniatures, Zweige, Dry Oak Branches
- Tristar, Teile für Inneneinrichtungs aus Bausatz 38 (t), 35035.
Los ging es dann mit dem Zusammenbau entsprechend dem Bauplan. Davon abweichend wurden aber noch die folgenden Verbesserungen beziehungsweise Abänderungen vorgenommen.:
1. Bei der Darstellung der Schweißnähte musste ich noch ein wenig nachhelfen. Besonders am Turm habe ich alle neu aufgebaut.
2. Das Lüftungsgitter neben dem Fahrerplatz von der Rückseite wurde solange dünner geschliffen, bis die Öffnungen frei gelegt waren.
3. Bei den Stabilisatoren am Fahrzeugheck befanden sich lediglich die Endteile der Holme im Bausatz, die Holme selbst fehlten, weshalb ich diese selbst aufbaute.
4. Beim Rohr wurde das Plastikteil durch ein Metallrohr von Aber ersetzt. Die Mündungsbremse wertet dabei das Modell erheblich auf. Für die Zusammenführung mit dem Modell-Geschütz wurde noch ein passender „Mitteladapter“ angefertigt.
5. Die Inneneinrichtung war zwar nicht zwingend erforderlich, aber es hat mir einfach sehr viel Spaß gemacht, diese nach meinen Vorstellungen einzubauen.
6. Die Verwendung einer Friul-Kette ist für dieses Modell in meinen Augen ebenfalls ein absolutes Muss.
7. Den Feuerlöscher habe ich nach einen Muster von Orange-Hobby selbst auf der Drehbank angefertigt. Leider ist dieser nicht mehr im Sortiment von Orange Hobby erhältlich.
8. Am Geschützturm wurden noch Spriegel ergänzt auf denen eine gefaltete Plane angebracht wurde.
9. Abschließend fanden auf der Fahrzeugfront und dem Heck noch ein paar kleine Details ihren Platz.
Die Bemalung:
Ich benutzte hierfür Farben aus dem Vallejo Programm. Vorab erfolgte eine Grundierung mit Rost-Schutz Farbe von MIG.. Für die gelbe Farbe wurde das Farbset „Gelb – Modulation“ von Vallejo eingesetzt.
Die Schablonen für die Tarn-Lackierung habe ich selbst angefertigt. Hier kann man sich Geld sparen, aber es existiert auch die Möglichkeit bei Solidscale WW2009 fertige Schablonen zu kaufen.
Für eine angemessene Präsentation des Modells habe ich als Basis wieder eine Baumscheibe gewählt, die einen Untergrund aus diversen Materialien erhielt. Durch Ergänzung von kleinen Zweigen sowie diversen Ausrüstungsgegenständen auf und an dem Panzerfahrzeug gelang es, das Modell noch etwas interessanter zu gestalten.
Damit man noch eine Vorstellung von der Wuchtigkeit der Selbstfahrlafette erhält, beschloss ich noch zwei passende Figuren hinzuzufügen, womit das Bauvorhaben abgeschlossen werden konnte.
Fazit:
Dieses Modell ist ein toller Bausatz ohne große Probleme. Der Preis erscheint mir im Vergleich mit anderen Trumpeter Bausätzen etwas hoch.
Holger Syring, Berlin (November 2022)
Hallo,
ein sehr schön gebautes „What If“ Modell mit sehr schönen Ergänzungen. Leider wurde bei den Verbesserungen die Funkgeräte vergessen. Für diese war ja die Wehrmacht bekannt. Ich frage mich auch, wozu die Höhen- und Seitenrichträder auf der rechten Seite der KwK sind. Die Richtoptik befindet sich, wie bei deutschen Panzern üblich, auf der linken Seite. Zuletzt noch eine Anmerkung, wo sitzt der Panzerkommandant? Da diese Fahrzeuge / Modelle nur nach Entwurfszeichnungen erstellt werden und solche Details später geklärt worden wären, sollte sich der Modellbauer darüber aber schon gedanken machen. Ich baue dieses Modell zur Zeit und knobel an der Munitionshalterung im Turm. Wo die Treibladungen untergebracht werden sollten ist mir noch nicht ganz klar. Sicher ist aber, dass bei einer 15 bzw. 17 cm Granate, diese getrennt werden musste. Eine fertige Patronengranate hätte kein Mann stemmen und das Geschütz laden können. Ich sehe eine Lösung dieses Problems in den vier großen Klappen im Heckbereich.
Lieber Moritz,
vielen Dank für das Interesse und die Rückmeldung.
Betreffend die Unterbringung der Munition stimme ich der Idee voll und ganz zu, dass diese wahrscheinlich im Heckbereich verstaut hätte werden können.
Bei allen anderen Themen kann ich momentan nur spekulieren.
Bitte halte uns in Bezug auf dein Bauprojekt auf dem Laufenden.
Wir würden uns freuen, Antworten auf all die offenen Fragen zu erhalten.
Gert Brandl