Das Vorbild: Die Curtiss P-40 Warhawk ist ein US-amerikanisches Jagdflugzeug des Zweiten Weltkriegs. Sie war das Standard-Jagdflugzeug der United States Army Airforces (USAAF) beim japanischen Angriff auf Pearl Harbor im Dezember 1941 und wurde bis zum Ende des Pazifikkrieges Anfang September 1945 verwendet, ergänzt ab 1942 durch weitere einmotorige Muster wie P-47 Thunderbolt , P-51 Mustang und F4U Corsair.

Die an die britische Royal Air Force (RAF), die Streitkräfte des Commonwealth und die Luftstreitkräfte der Sowjetunion gelieferten P-40 wurden als Tomahawk bzw. Kittyhawk (ab Version P-40D) bezeichnet. Von der Ausführung P-40N, die mit einem Motor Typ Allison V-1710-81 angetrieben wurde und ein verlängertes Rumpfheck aufwies, erfolgte eine Lieferung von 468 Maschinen an die Royal Australian Airforce (RAAF).
(Auszug aus Wikipedia)

Das Bauprojekt: Die P-40 ist neben der P-47 und der P-51 eines der amerikanischen Jagdflugzeuge, die mich in Bezug auf Optik und Design extrem beeindruckt. Aus diesem Grund stand ein Bau eines entsprechenden Modells schon seit langer Zeit auf meiner To-Do-Liste. Aber welcher Bausatz bietet sich dafür an, der ohne teure Zurüstsätze und Mehraufwand den Bau eines soliden Modells ermöglicht? Seit kurzem ist die Antwort dazu klar: Mit dem Erscheinen der komplett neuen Eduard Bausätze steht dem Bau einer perfekten Warhawk oder Tomahawk nichts mehr im Wege. Da ich eine australische Maschine bauen wollte, fiel die Entscheidung zu Gunsten der P-40N. Für die entsprechenden Markierungen habe ich mir noch einen Decalbogen der Firma Red Roo Models zugelegt.

Verwendete Materialien:
P-40N, Eduard, Nr. 11193
RAAF Decals, Red Roo Models

Das Bauprojekt: Bevor es mit dem Bau los ging habe ich die Eduard Bauanleitung gründlich studiert und dabei feststellen müssen, dass dies wirklich extrem wichtig ist, weil der Bausatz diverse alternative Bauteile enthält. Dies gilt insbesondere für die im Bausatz enthaltenen Teile des Cockpits, bei dem sich die Seitenwände, Kleinteile und das Armaturenbrett der Versionen P-40E und P-40N deutlich unterscheiden. Außerdem scheint es sogar noch Unterschiede in Abhängigkeit vom Einsatzgebiet bzw. britische oder amerikanische Version gegeben zu haben. Also am besten vorab die Nummern markieren, die man für das gewünschte Modell wirklich benötigt.

Es ist sicherlich keine Überraschung, dass das Bauprojekt mit dem Cockpit gestartet wurde. Diverse und feinste Teile fanden hier ihren Platz und das Ergebnis nach nur wenigen Bauabschnitten entsprechend dem Bauplan kann sich wirklich sehen lassen. Der Vergleich mit originalen Fotos des Arbeitsbereiches vom Piloten zeigt deutlich, dass Eduard extrem gut recherchiert und die entsprechenden Informationen im Design des Bausatzes berücksichtigt hat. Nach dem Zusammenbau der Teile wurden diese mit verdünntem Mr. Surfacer 1500 Black mit einer einheitliche Grundierung versehen und dann folgte der Farbauftrag mit Interior Green. Im nächsten Schritt wurden diverse kleine Ätzteile sowie Abziehbilder von Placards angebracht. Nach einer Versiegelung mit Future folgten Washes, Pin-Washes und das Betonen von Highlights, was auch in gleicher Weise für die Innenseiten der Rumpfteile zutraf.

Im Anschluss daran konnten die Cockpitteile in den Rumpf eingesetzt und die beiden Rumpfteile problemlos miteinander verklebt werden.

Den Vorgaben des Bauplanes folgend ging es dann mit Kleinteilen und dem Anbringen der Flügel weiter. Hier musste ich feststellen, dass an den Übergangsstellen der oberen Flügelteile zum Rumpf auf beiden Seiten ein kleiner Spalt verblieb, der aber mit etwas Putty problemlos geschlossen werden konnte. Im weiteren Verlauf des Bauprojektes war ein Einsatz von Spachtelmasse nicht erforderlich.

Wegen der gewählten RAAF Markierungen habe ich bei den Radschächten die Bauteile mit der Stoffbespannung genutzt und bereits zu diesem Zeitpunkt das Hauptfahrwerk angebracht, da dieses auf beiden Seiten noch mit dünnen Streben versehen war. An Stelle der Ätzteile wurde dünner Bleidraht mit entsprechender Dicke für die Ölleitungen verwendet.

Der Verbau der restlichen Teile verlief ohne Probleme und das Modell war nach dem Abkleben des Cockpiuts bereit für die ersten Lackierungsaktivitäten. Im ersten Schritt habe ich alle Fugen auf der Unterseite mit verdünntem Mr. Surfacer Mahagonibraun und die auf der Oberseite mit Mr. Surfacer Schwarz betont. Im Anschluss daran wurden die Vorderkanten, die Flugzeugfront und das Leitwerk so abgeklebt, dass eine Lackierung mit verdünnter weisser Farbe erfolgen konnte. Nach entsprechender Trockenzeit und dem Abkleben mit Tamiya Masking Tape war es dann möglich, die roten Bereiche der Propellernabe, der Motorabdeckung und des Leitwerks zu bemalen.


Weiter ging es danach mit der Lackierung der Unterseite in dünnen lasierenden Schichten mit mittelgrauer Farbe. In gleicher Weise wurde dann Paneel für Paneel auf der Oberseite mit Olive Drab mit Hilfe der Sprühpistole versehen. Eine Auflockerung der oberen und unteren Flächen erfolgte im Anschluss daran noch mit den jeweils aufgehellten Farbtönen. Eine Besonderheit bei dem von mir ausgewählten Markierungsschema ist, dass hinter den Vorderkanten und vor den Hinterkanten der Flügel Bereiche in hellem Grün vorhanden waren, die nun auch am Modellrealisiert wurden.

Die Lackierung wurde dann mit mehreren dünnen Future-Schichten konserviert und es folgte die Anbringung der Decals von Abzeichen einer australischen Maschine der 27ten Squadron. Dabei habe ich diese bei den Roundels und den Kennungen mit einer Schere so ausgeschnitten, dass nahezu kein Trägerfilm mehr überstand, was einen positiven Effekt nach Anbringen der Abzeichen zur Folge hatte. Es waren keinerlei Ränder oder Silvering erkennbar. Für die unzähligen und zum Teil winzigen Wartungshinweise, die vom Eduard Decal-Bogen stammen waren starke Zeit, Geduld und eine sehr gute Pinzette erforderlich. Aber auch diese Herausforderung wurde erfolgreich gemeistert. Einziger Wermutstropfen dabei waren die beiden dünnen Streifen, die auf den Flügeln anzubringen waren. Bei beiden Decals trat ein leichtes Silvering auch nach mehrfacher Behandlung mit Mr. Setter auf. In den Berichten aktueller Bausätze ist oft zu lesen, dass man die Trägerfilme bei den neuen Abziehbildern nach 24 Stunden Trockenzeit problemlos entfernen kann und damit perfekte Ergebnisse erzielt. Dies scheint allerdings nicht auf die Wartungshinweise zuzutreffen. Ich habe an mehreren Stellen leider erfolglos versucht, die Trägerfilme zu entfernen.

Nach Versiegelung mit einer weiteren Schicht Future und einer Trockenzeit von 24 Stunden erfolgte schließlich die Betonung der Fugen mit Panel-Line Washes von AK und das Auftragen von Schmauchspuren an den MG Mündungsbereichen und Abgasfahnen hinter den Auspuffreihen. Auf weitere Abnutzungsspuren habe ich mit Ausnahme im Bereich unter dem Piloteneinstieg und im Bereich der Radschächte verzichtet.

Jetzt fehlten nur noch die Cockpithaube, die ich geöffnet darstellen wollte. Diese hatte ich mit den entsprechenden Masken von Eduard abgeklebt, bemalt und nach dem Abziehen der Masken wieder einmal mit Begeisterung feststellen können, dass das Konzept perfekt funktioniert. Für die Antennenleitungen nutzte ich erneut das Rigging Material entsprechend den Vorgaben im Bauplan von Eduard. Den Abschluss bildete dann das Anbringen der diversen winzigen Positionslichter aus Klarsichtteilen, die zum Teil noch mit Tamiya clear green und rot an den Innenseiten bemalt wurden. Auch hier sind starke Nerven und eine Mini Pinzette Voraussetzung.

Für eine angemessene Präsentation habe ich noch eine Platte aus 0.75 mm Plastik Sheet so zugeschnitten und unten aufgefüttert, dass diese optimal in einen Holz-Bilderahmen passt und die Platte dann mit einem für Australien typischen rötlichen Farbton lackiert. Damit das Ganze einen noch etwas individuellern Charakter erhält, wurde der Schriftzug „P-40N“ mit Hilfe von Tamiya Masking Tape auf der Platte aufgebracht.

Fazit: Die Firma Eduard hat mit den neuen Bausätzen der P-40 die zum Teil hohen Erwartungen zu 100% erfüllt. Für mich wäre die P-40 ein echter Kandidat, wenn es um die Frage geht, welcher Flugzeug Bausatz als Modell des Jahres 2025 bezeichnet werden könnte. Inzwischen gibt es auch bereits diverse Ableger, wovon der neueste in der Reihe der P-40N Variante sogar Decals für RAAF Maschinen enthält.

Gert Brandl, November (August 2025)

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