Vorbild: Die Kokusai Ki-76 entstand aufgrund der Anregung durch den Fieseler Fi-156 Storch für die japanischen Heeresflieger. Im äußeren Design hielt man sich an das deutsche Vorbild, aber man verbaute einen 9-Zylinder-Sternmotor Ha-42 mit ca. 310 PS. Mit den Fowlerklappen, die mit den Vorflügeln gekoppelt waren. Damit wurden kurze Start- und Landestrecken erreicht.

Der Prototyp flog erstmals im Mai 1941 und wurde ausgiebig erprobt. Danach ging die Ki-76 als Kommando-Verbindungsflugzeug in den Serienbau. Als Abwehrwaffe wurde im Heck ein 7,7mm MG vom Typ 89 eingebaut. Insgesamt entstanden bis zur Kapitulation ca. 940 Exemplare.

Bausatz: In den 1990er Jahren gab es einen Short-Run-Bausatz der Ki-76 „Stella“ in 1/72 von Aviations Usk. Dieser ist leider nur noch selten zu erhalten, und die Versandkosten aus den USA tun ein Übriges. Daher ist die Alternative von CMR als Resinbausatz durchaus vorhanden.

In einem einfachen stabilen Stülpkarton befinden sich sehr gut verpackt 21 graue Resinteile, 16 schwarze Resinteile, zwei Vacukanzel, eine Vacuplatte ein Decalbogen und die Bau- sowie Bemalungsanleitung. Darin sind jedoch nicht die bei mir fehlenden Hauptfahrwerksräder enthalten. Diese werden mir problemlos vom Hersteller nachgeliefert.

Die Ki-76 ist ein klassischer Resinbausatz aus neuerer Produktion von CMR. Er erschien in dieser Form erstmals 2012 bei CMR. Die Bauanleitung ist sehr gut gemacht und erinnert mit der Comic-Stella ein wenig an die der früheren Pavla-Kits. Alle vorhandenen Bauteile sind tadellos gegossen. Blasen kennt man hier nicht. Die Wandstärke der beiden Rumpfhälften ist etwas stark. Das habe ich bei CMR schon besser gesehen. Die äußeren Strukturen gefallen mir allerdings sehr.

Der Bau beginnt hier mit dem Cockpit. Es gibt eine große Bodenplatte, auf der das Cockpit aufgebaut wird. Da schon einige Strukturen, wie z.B. Seitenruder und Geräte aufmodelliert wurden, sind nur noch zwei Sitze oder ein Steuerknüppel zu ergänzen. Sitzgurte gibt es hier nicht. Die Sitze selbst sehen recht einfach aus. Das Instrumentenbrett wird von innen an den Rumpf geklebt.

Die kleinen Rumpfseitenfenster müssen zuerst ausgeschnitten und dann eingeklebt werden. Diese Fummelarbeit liegt mir immer nicht. Ich persönlich würde hier Cristal Clear nach dem Lackieren benutzen. Der kleine Ha-42 besteht aus einem Stück und wirkt etwas einfach. Die Luftschraube sowie die Motorhaube sind einteilig.

Etwas anspruchsvoller ist die Montage der Tragfläche samt Kabinenverglasung. Hier müssen erst passende Löcher für die selbst anzufertigen Holme gebohrt werden. Die Bohrungen müssen passend auch in den Tragflächen angebracht werden. Zuvor werden allerdings noch die Vorflügel angeklebt. Bei den Tragflächen und beim Höhenleitwerk findet man scharfe Hinterkanten.

Für die Montage der Streben am Höhenleitwerk und fürs Fahrwerk liefert CMR noch einige hilfreiche Skizzen. Die Streben bestehen aus schwarzem, härterem Resin.

Der kleine Decalbogen ist tadellos auf hellblauen Trägerpapier gedruckt. Er enthält nur die notwendigsten Markierungen. Die Farbangaben sind in Englisch.

Bemalungen:

  • Ki-76, unbekannte Trainingseinheit der kaiserlich japanischen Heeresflieger, Japan, 1943;
  • Ki-76, kaiserlich japanische Heeresflieger, Begleitträger Akitsu Maru, Japan, 1944;
  • Ki-76, kaiserlich japanische Heeresflieger, Philippinen, 1945.

Fazit: CMR liefert hiermit einen recht einfach gemachten Bausatz der Ki-76 in 1/72 ab. In Europa ist er alternativlos. Da das Vorbild in recht hohen Stückzahlen produziert wurde, ist er zu empfehlen.

PS: Die Räder hatte ich drei Tage nach meiner Reklamation direkt vom Hersteller nach Hause geliefert bekommen! Toller Service 😊

Volker Helms, Godern (Oktober 2025)

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