Vorbild: Über die Focke Wulf Fw 187 ist schon viel Unsinniges geschrieben worden. Ich empfehle daher hierzu die Literaturquelle unten.

Die Fw 187 wurde im Ursprung als einmotoriges Jagdflugzeug für eine Geschwindigkeit von mehr als 500 km/h konzipiert. Der Erstflug der Fw 187 V1 (D-AXAK) fand mit Kurt Tank am Steuer am 10. April 1937 statt. Angetrieben wurde das Flugzeug von zwei Junkers Jumo 210D. Schon damit konnten 520 km/h erreicht werden.

Nachdem das RLM einen zweisitzigen schweren Jäger ausschrieb, konstruierte man bei Focke Wulf die 187 um und beteiligte sich an der Ausschreibung eines „Zerstörers“. Bekanntlich machte die Bf 110 von Messerschmitt das Rennen. Focke Wulf bekam nur einen Auftrag über drei Vorserienmuster Fw 187A-0, und diese waren mit vier MG sowie Jumo 210G mit jeweils 730 PS ausgerüstet. Sie wurden 1940 bei der Werkschutzstaffel von Focke Wulf in Bremen eingesetzt. Die Weiterentwicklung von Kurt Tank führte zur Entstehung der Ta-154.

Bausatz: Der Bausatz der Focke Wulf Fw 187A-0 erschien erstmals 2003 bei Special Hobby. Ich hatte den Kit auch zeitnah gebaut, und es war damals ein typischer Short-Run-Kit mit all seinen Schwächen.

In der unpraktischen Schüttbox befinden sich sehr gut verpackt zwei graue Spritzlinge mit 45 Teilen, ein klarer Spritzling mit zwei Teilen, drei Resinteile, 25 gedruckte Teile, ein Fotoätzteilbogen, ein Fotofilm, ein Decalbogen und die mehrfarbige Bau- sowie Bemalungsanleitung.

Die Spritzlinge sind bekannt. Sie haben feine versenkte Strukturen und eine recht realistische Stoffstruktur bei den Rudern. Scharfe Hinterkanten findet man leider nur bei den Höhenrudern. Da dieser Bausatz ein Alleinstellungsmerkmal in 1/72 hat, ist er alternativlos.

Der Bau beginnt mit dem zweisitzigen Cockpit. Hier werden die meisten Fotoätzteile sowie viele gedruckte Teile verbaut. Es gibt fotogeätzte Sitzgurte, gedruckte Seitenkonsolen sowie Ruderpedale, einen Fotofilm für das Instrumentenbrett, gedruckte Verkleidungen für die Rumpfinnenseiten und einen neuen Steuerknüppel.

Die Motorengondeln sind ein wenig einfach konstruiert. Man hat leider damals die Auspuffrohre anmodelliert. Da fällt der Austausch oder das Aufbohren etwas schwerer. Für die beiden Lufteinläufe gibt es ein geätztes Gitter.

Für beide Hauptfahrwerke hat Special Hobby noch zwei Halterungen für die Kotflügel neu gedruckt. Die beiden Räder sind aus Resin und perfekt gegossen. Leider sind die Klappen von innen glatt. Die Drei-Blatt-Luftschrauben sind einteilig und bekommen noch einen zweiteiligen Spinner.

Special Hobby liefert tadellose Klarsichtteile. Sie sind gut durchsichtig, aber leider nur in der geschlossenen Position zu montieren. Der Decalbogen ist randscharf gedruckt und enthält auch einige Wartungshinweise. Bei den Bemalungshinweisen bezieht man sich auf die GUNZE-Systeme.

Bemalungen:

  • Fw 187A-0, Werknummer 1975, weiße 7, Werkschutzstaffel von Focke Wulf in Bremen, April bis Juni 1940;
  • Fw 187A-0, Werknummer 1974, weiße 1, Werkschutzstaffel von Focke Wulf in Bremen, April bis Juni 1940;
  • Fw 187A-8, Werknummer 1974, GN9+AG, Luftschießschule/Zerstörer-Ergänzungsgruppe der Luftwaffe, Vaerlose, Dänemark, 1941.

Fazit: Special Hobby hat die Fw 187A-0 in 1/72 in der „Vintage Treasure Edition” neu aufgelegt und um ein paar Teile ergänzt. Es ist und bleibt ein empfehlenswerter Bausatz für den fortgeschrittenen Modellbauer!

Literatur:

Focke-Wulf Fw 187: Der vergessene Hochleistungsjäger

Dietmar Hermann und Peter Patrick

Aviatic Verlag 2001

ISBN 978-3925505669

Volker Helms, Godern (September 2025)

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert