Vorbild: Die PZL-Mielec M18 Dromader (Dromedar) ist ein einmotoriges Agrarflugzeug, das in Polen hergestellt wurde. Es wurde/wird in der Landwirtschaft für die Düngung und Pflanzenschutz eingesetzt. Es wird ebenfalls noch als Feuerlöschflugzeug, u.a. auch in Deutschland, eingesetzt.

Das Flugzeug entstand bei PZL in Zusammenarbeit mit Rockwell International in den USA. Dort hatte man sehr große Erfahrungen beim Bau von Agrarflugzeugen. PZL wollte damit auf den US-Markt einsteigen. Das Ergebnis war die M18 Dromader mit einem ASch-62-Sternmotor. Der erste Prototyp flog am 27. August 1976. Im September 1978 wurde der Typ in Polen zertifiziert. Es folgten weltweit weitere Länder. Bis in die Gegenwart ist die M18 im Einsatz. Über 200 Exemplare werden in den USA eingesetzt. Es wurden ca. 750 Exemplare gebaut.

Ab 1982 wurde die modernisierte Variante M18A als Zweisitzer gebaut. Hinter dem Pilotensitz wurde im Rumpf ein zweiter Platz für einen Flugzeugmechaniker eingebaut. Bei der Interflug wurde die M18A in der DDR ab 1984 sehr gut genutzt. Die Wende überlebten noch einige Flugzeuge, und sie wurden vor allem zu Feuerlöscheinsätzen genutzt.

Bausatz: Answer aus Polen hat interessante Bausätze mit polnischem Bezug im Angebot. Seit einiger Zeit war die PZL M18 in 1/72 angekündigt und überraschte gleicht mit einer zweisitzigen M18A u.a. in den Farben der Interflug.

In dem attraktiven stabilen Stülpkarton befinden sich gut verpackt sieben graue Spritzlinge mit 106 Teilen, ein klarer Spritzling mit 15 Teilen, ein Fotoätzteilbogen, graue Masken, ein Decalbogen sowie die mehrfarbige Bau- sowie Bemalungsanleitung. Ein paar Teile sind für andere Versionen und wandern in die Restekiste.

Die Abspritzung der Bauteile ist tadellos. Auswerfermarken oder Grat ist kaum zu finden. Auf den Tragflächen findet man extrem feine Details. Die Kleinteile sind extrem winzig. Allerdings werden noch kleine Fotoätzteile als Ruderbeschläge oder für die Detaillierung des Rumpfes benötigt.

Der Bau beginnt mit dem Cockpit. Das Instrumentenbrett wird auf einer Grundplatte mit einigen Fotoätzteilen aufgebaut. Beim Pilotensitz sind es fünf Teile. Ein Paar geätzte Sitzgurte ergänzen ihn. Die meisten Bedienelemente werden mittels Fotoätzteilen dargestellt. Leider gibt es hier keine Hinweise zur Farbgebung.

Der Zusammenbau des Überrollbügels samt Verglasung kann eine Herausforderung sein. Hier sind sechs Teile geometrisch richtig zusammenzukleben. Für die Interflug-Maschine benötigt man die hintere Verglasung für den Mechanikersitz. Der ist leider nicht vorhanden. Vielleicht kann mir jemand mit Vorbildfotos helfen???

Für den gut sichtbaren Sternmotor werden drei Spritzgussteile zusammengefügt. Zwei Teile für den Auspuff ergänzen den Motor. Die einteilige Luftschraube bekommt noch vier Auswuchtgewichte.

Die Tragfläche entsteht aus Ober- und Unterseite. Dadurch ist die richtige V-Stellung gesichert. Die Landeklappen und die Querruder komplettieren die Fläche. Sie haben alle scharfe Hinterkanten. Aus vier Teilen werden jeweils die Hauptfahrwerksräder zusammengebaut. Die Scheren an den Fahrwerksbeinen stellen zwei Spritzgussteile dar.

Die Klarsichteile verdienen ihren Namen. Der Decalbogen ist tadellos gedruckt. Für die Darstellung der Balken an den Tragflächenenden liefert Answer keine Masken sondern paar maßstäblich gedruckte Vorlagen. Bei den Farbangaben bezieht man sich auf die Systeme von Hataka, Bilmodels (?) und AK.

Bemalungen:

  • M18A, DDR-TKB, erste an die Interflug gelieferte Maschine, DDR, 1984;
  • M18A, OK-TGH, CSSR, 1988;
  • M18A, HA-MUD, ungarische Maschine, 1986-1987 in Torun, Polen.

Fazit: Answer aus Polen liefert mit diesem Bausatz der PZL M18A in 1/72 einen Bausatz für den fortgeschrittenen Modellbauer. Hiermit kann erstmals eine Interflug-Maschine gebaut werden.

Volker Helms, Godern (Oktober 2025)

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