Vorbild: Auf Anforderung der Japanischen Marineflieger entstand bei Nakajima ein einsitziger, zweimotoriger Abfangjäger. Dieser sollte in einer Einsatzhöhe von 6000 Metern 666 km/h erreichen. Als Basis für die Entwicklung diente die Nakajima J1N.

Die J5N sollte mit zwei 20-mm- und zwei 30-mm-Kanonen bewaffnet werden. Sie sollte auch eine 250kg-Bombe tragen. Angetrieben wurde das Flugzeug von zwei Nakajima Homare 21 Doppelsternmotoren. Diese leisteten 1.990 PS. Der Erstflug des Prototyps war am 13. Juli 1944. Zunächst erreichte dieser nur 597 km/h.

Nakajima baute insgesamt sechs J5N. Keine davon flog einen Kampfeinsatz. Vier der fertiggestellten J5N gingen bei den Tests verloren. Im Februar 1945 wurde das Programm abgebrochen.

Bausatz: Manchmal führt einem der Zufall zu solch einem exotischen Bausatz. USHI Models hat u.a. in 1/72 einige Abwurfwaffen im Angebot. So stieß ich auch auf die Nakijami J5N. Diese wurde im 3Druck erstellt. Allein das Öffnen des Kartons ist ein Erlebnis. Es gibt als Polstermaterial gelbe Holzwolle. Die Teile sind in Tüten oder einem durchsichtigen Blister gut verpackt.

Insgesamt gibt 54 gedruckte Teile, fünf Resinteile, eine Vacukanzel, gelbe Masken, ein Decalbogen und eine mehrfarbige Bau- sowie Bemalungsanleitung. Der Druck ist fantastisch. Das Heck ist aus einem Stück gegossen aber nicht hohl. Warum es drei Luftschrauben incl. Spinner gibt, das bleibt das Geheimnis von USHI Models. Ich hätte mir eine zweite Vacu-Kanzel gewünscht.

Der Zusammenbau beginnt mit dem Cockpit. Hier sind nur wenige komplexe Teile zusammenzufügen. Ein paar Sitzgurte bereichern den toll gedruckten Sitz. Das Instrumentenbrett und die Seitenkonsolen müssen nur noch gut bemalt werden. Ein Decal mit Instrumenten vereinfacht das Ganze ein wenig.

Die kleinen Doppelsternmotoren sind tadellos mit Motorträgern gedruckt. Hier müssen nur noch zwei Teile ergänzt werden und dann verschwinden sie in den einteiligen Motorgondeln. Die Motorhauben sind einteilig und an denen werden noch die Kühlluftklappen ergänzt.

Das Fahrwerk sieht sehr gut aus. Die Hauptfahrwerksklappen sind von innen wunderschön detailliert. Bei den Tragflächenhinterkanten gibt es etwas Grat. Dieser ist bewusst am Teil gelassen worden. In der Bauanleitung wird darauf hingewiesen. Die Vorflügel sind eingefahren.

Leider gibt es keine Hinweise für die Farbtöne des Modells. Hier muss man sich offenbar an die Bemalung anderer Nakajima-Marine-Flugzeuge halten. Der kleine Decalbogen ist tadellos auf hellblauen Trägerpapier gedruckt. Mit Hilfe des Bogens lassen sich vier Prototypen darstellen. Eine Markierung ist für eine fiktive Einsatzmaschine.

Fazit: USHI Models liefert hier einen sehr gut gemachten Kleinserienbausatz der Nakijima J5N in 1/72 für den fortgeschrittenen Modellbauer. Nur für diesen ist er zu empfehlen. Erhältlich ist dieser Bausatz nur in Japan.

Volker Helms, Godern (August 2025)

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