Vorbild: Die de Havilland DH.80A war ein einmotoriger Hochdecker. Der Erstflug der DH.80 war am 9. September 1929 mit einem aus Holz gefertigten Rumpf. Dieser wurde später durch eine stoffbespannte Rohrkonstruktion ersetzt. Danach gab es Platz für bis zu drei Personen. Gedacht war es als schnelles Reiseflugzeug. Der Motor de Havilland Gipsy III-Reihenmotor ermöglichte mit seinen 97 PS eine Höchstgeschwindigkeit von knapp 200 km/h.


Die Produktion endete im März 1939 und bis dahin entstanden 284 Exemplare. 25 Stück davon wurden bei der Tochter de Havilland Canada gebaut. Viele davon flogen auch mit dem leistungsfähigeren Gipsy Major-Reihenmotor. Nach einigen Rekordflügen lief der Verkauf in In- und Ausland sehr gut an. So flogen einzelne Exemplare u.a. in Deutschland, Japan, Kanada, Kroatien, Irak sowie Neu Seeland.
Bausatz: Die de Havilland DH.80A erschien als Spritzgussmodell erstmals bei AVI Model in 1/72. Nachdem das ausverkauft war, folgte eine Neuauflage unter dem Label LF Models. Diese Bausatz enthält Markierungen von Flugzeugen der „Achse“. In dem praktischen Stülpkarton befinden sich gut verpackt zwei graue Spritzlinge mit 32 Teilen, eine klarer Spritzling mit drei Teilen, die mehrfarbige Bau- sowie Bemalungsanleitung und ein großer Decalbogen.


Die Abspritzung der Bauteile ist in Ordnung. Grat war nicht zu finden. Allerdings wirken die Kleinteile etwas grob. Mir gefällt die Darstellung der Stoffbespannung auf den Tragflächen und Leitwerken. Sie wirkt nicht übertrieben.
Der Bau beginnt mit dem Cockpit. Leider ist die Ausstattung dort eher rudimentär. Es gibt nur einen Steuerknüppel, drei einfache Sitze, ein Instrumentenbrett und einen Boden. Die Rumpfinnenseiten sind leider glatt. Ein Decal für die Instrumente oder gar für die Sitzgurte gibt es leider nicht. Weiteres Zubehör findet man leider nicht. So muss man ein bisschen improvisieren.
Die beiden Tragflächenhälften werden stumpf an die Kabinenoberseite geklebt. Hierfür gibt es Passzapfen. Mit Hilfe der Streben sollte man die beiden Seiten ausrichten. Scharfe Hinterkanten gibt es bei der Tragfläche und allen Klappen sowie Rudern. Der Propeller und die beiden Räder sind einteilig. Vielleicht sollte man den sehr langen Auspuff etwas aufbohren.
Die Decals sind tadellos auf hellblauen Trägerfilm gedruckt. Bei den Farbangaben bezieht sich LF Models auf das System von Vallejo colours. Leider fehlte in meinem Bausatz ein Teil der Bemalungsanleitung. Ersatz war leicht zu finden.
Bemalungen:
- DH.80A, weiße M27, Manshu Koku, Mutankiang in Manschuko (China), 1937;
- DH.80A, schwarze 114/J-BEAF, c/n2238, Japanische Armee, Mai 1935, Tokorozawa Flugfeld, Japan;
- DH.80A, D-EKYM(ex D-2030), Deutschland 1934;
- DH.80A, schwarze 5552, Kroatische Luftwaffe, 1941;
- DH.80A, schwarze 10, Irakische Luftwaffe, 1931 – 1935.
Fazit: Ein solider Bausatz für den fortgeschrittenen Modellbauer, der dank LF Models in verschiedenen Bemalungsvarianten verfügbar ist.
Volker Helms, Godern (August 2025)