Das Vorbild: Hintergrundinformationen zum Original sind in den entsprechenden First Look Beiträgen
der Bausätze von Miniart und Das Werk enthalten.
Der Bausatz: Die Firma Border hat nun auch eine 7,5cm Pak 40 in ihr 1:35er Sortiment aufgenommen und bietet seit dem Erscheinen des Bausatzes von Tamiya vor 50 Jahren damit nun die sechste Bausatz Alternative an.
Übersicht existierender Plastikbausätze
Hersteller | Veröffentlichung | Optionen | Figuren | Preis |
Tamiya | 1975 | – | 3 | ca. 10 € |
Dragon | 2004 | + | 4 – 5 | 20 – 30 € |
AFV Club | 2004 | – | ca. 30 € | |
Miniart | 2023 | + | – | ca. 30 € |
Das Werk | 2022 | + | 4 | 40 – 50 € |
Border | 2025 | + | 3 | ca. 15 € |
Der Bausatz ist bruchsicher in einem sehr stabilen Klappdeckel Karton verpackt und zeigt uns eine Pak 40 in Gefechtsposition mit einer 3 Mann starken Crew in Winterbekleidung. Das Layout ist grafisch sehr ansprechend ausgeführt und vermittelt einen professionellen Eindruck.
Auf der Rückseite des Kartons findet man dreidimensionale Renditions des Modells mit den Figuren sowie Hinweise darauf, dass der Bausatz drei verschiedene Optionen für die Gestaltung der Mündungsbremse, drei alternative Felgen für die Bereifung und zwei unterschiedliche Granatentypen mit entsprechenden Transporthülsen beinhaltet. Sehr schön gemacht!

Nach dem Aufklappen des Kartons sieht man sechs Spritzlinge aus grauem Plastik, ein Metallrohr für das Geschütz und zwei kleine Ätzplatinen. Darunter versteckt liegt noch die Bauanleitung.
Die Qualität der Bauteile und die Detaillierung ist als Top zu bezeichnen. Keinerlei Formenversatz, Flash oder störende Sinkstellen. Das alles macht einen erstklassigen Eindruck. Obwohl es sich um einen vergleichsweise einfachen Bausatz handelt, erhält man doch mehr Teile als man vermuten könnte, von denen einige auch nur mit einer sehr guten Pinzette und ruhiger Hand verbaut werden müssen.
Insgesamt finde ich aber, dass sich Detailtreue und Baubarkeit noch in einem guten Verhältnis befinden. Der einzige „Overkill“, der mir aufgefallen ist, wäre die Granularität der Teile für die Radaufhängung. Hier hätte man vielleicht ein paar der winzigen Einzelteile zu einem Bauteil zusammenfassen können (Beispiel: Teile F34 und F27). Aber das ist Geschmackssache.



Die Aufteilung der Gussäste sieht wie folgt aus:
E: Teile der 7,5cm Hauptwaffe
F: Teile für Lafette und Schutzschilde
M: Bereifungsteile für die Räder
Z5, Z6 und Z7: Figurenteile
Das aus Aluminium gedrehte Metallrohr macht optisch einen sehr guten Eindruck und wird auch wegen dem niedrigen Gewicht bei vielen Modellbauern sicherlich die erste Option für den Bau des Modells sein, weil man damit das sehr ärgerliche Schleifen des meist zweiteiligen Plastikrohres vermeiden kann. Aber nicht vergessen: Um sicher zu stellen, dass die Farbe nach dem Lackieren auch dauerhaft am Modell bleibt, sollte man das Metallrohr mit entsprechender Grundierung für Metallteile behandeln.
Als Alternative zum vorhandenen Plastikteil liegt die bewegliche Schutzblende für die Waffe als Ätzteil bei. Zusätzlich befinden sich auf den winzigen Platinen noch zwei Befestigungswinkel die am Schild anzubringen sind, ein kleines Detail das seitlich an die Waffenwiege anzukleben ist, sowie auch zwei Plaketten was ich besonders toll finde. Hier darf man sich von der falschen Teilzuordnung nicht irritieren lassen, denn im Bauplan hat man die Zuordnung der Ätzplatinen vertauscht. Die als Pa bezeichneten Teile befinden sich auf Teileträger Pb und umgekehrt.


Als Bonus liegen dem Bausatz noch drei wunderschön gestaltete Figuren der Bedienungsmannschaft in Winteruniform bestehend aus dem Kanonier und zwei Ladeschützen bei. Auch hier kann ich nur Lob aussprechen. Besonders auffällig ist die Gestaltung der Hände bei den Ladeschützen, weil man hier die Daumen als separate Teile erhält um die Granaten optimal in die Hände beim Zusammenbau integrieren zu können. Auf den ersten Blick erscheinen die Figuren etwas kleiner, als das, was ich von anderen Figuren kenne, aber der Eindruck könnte täuschen und außerdem war auch in der der Realität nicht jeder Soldat 1,90 m groß.



Der Bauplan: Als Bauplan ist ein kleines Heft im Querformat enthalten, das über 7 Baustufen mittels klarer Grafiken zum Endprodukt führt. Auf der ersten Seite findet man noch zwei Bilder von Museumsexponaten der Pak und einen erläuternden Text zum Original. Auf den letzten Seiten der 12 seitigen Bauanleitung sind noch drei unterschiedliche Bemalungsvorschläge für die Pak mit Referenz auf die neuen Atom Farben enthalten. Prinzipell handelt es sich dabei um die Varianten in dunkelgelber oder dunkelgrauer Farbe und ein Dreifarben Tarnung in Dunkelgelb, Resedagrün und Schokobraun.
Abziehbilder sind nicht enthalten aber auch entbehrlich.

Interessanterweise sucht man im Bauplan vergeblich nach Vorgaben zum Verbau der optionalen Teile für die Mündungsbremse und die Radfelgen. Hier muss man sich selbst schlau machen, welche Teile zu welchem Zeitraum am besten passen. Ebensowenig gibt es keine Anleitung für den Zusammenbau der Figuren oder der Munitionsbehälter.



Fazit: Obwohl es schon diverse Bausätze der 7,5cm Pak 40 gibt, rückt der neue Bausatz von Border unter Berücksichtigung des Preis / Leistungsverhältnisses (Metallrohr, Ätzteile, feine Details und drei Figuren für deutlich unter 20 Euro) klar auf die Pool Position!
Absolut empfehlenswert!!!!!
Erhältlich im gut sortierten Fachhandel.
Gert Brandl, Berlin (August, 2025)