Vorbild: Eine Variante der F-18E/F Super Hornet ist die EA-18G Growler. Aufgabe dieses Typs ist der elektronische Kampf, also das Aufspüren von elektromagnetischen Emissionen wie z.B. Radarstrahlung und die Bekämpfung der Quelle durch Jammen oder kinetisch. Hierzu verfügt die Growler über besondere Sensorpods an den Flügelspitzen und kann zusätzliche diverse EloKa-Pods mitführen. Da die Basis der Growler ein Kampfflugzeug ist, hat die Maschine die Flugeigenschaften der Hornet geerbt und ist in der Lage, in der Angriffswelle mitzuhalten (Stand-In Jammer).
Die Aufgabe des elekronischen Kampfs hat die Growler von der EA-6 Prowler übernommen. Im Gegensatz zur Prowler, welche über vier Besatzungsmitglieder verfügt, muss die anspruchsvolle Aufgabe nun von zwei Besatzungsmitgliedern übernommen werden, was für immense Arbeitslast sorgt. Die Growler ist seit 2008 bei der U.S. Navy im Dienst, derzeit sollen bis zu 114 Flugzeuge betrieben werden. Australien ist der erste Exportkunde.














Bausatz: Richtig groß ist das Konkurrenzumfeld bei Bausätzen der EA-18G nicht – Italeri, Revell, HobbyBoss und Hasegawa tummeln sich noch darin. Diese Hersteller treten mit Untervarianten von teils deutlich älteren Bausätzen an. Und so hat der Premiumhersteller Meng leichtes Spiel, wenn er hier eine Variante seines 2020 eingeführten Super-Hornet-Bausatzes präsentiert. Die Growler-spezifischen Bauteile sind auf eigenen Gießrahmen untergebracht.

Und ein kleines Spektakel ist dieser Bausatz in der Tat. Präzise gegossen, sucht man Fischaut vergeblich. Die Oberfläche ist hochdetailliert, die Gravuren fallen etwas tiefer aus als z.B. bei Tamiya üblich. Dadurch verschwinden sie aber auch nicht unter den vielen Lack- und Alterungsschichten. Die Flammenhalter der Nachbrenner liegen als Fotoätzteile bei.

Wie für einen Premiumhersteller üblich macht Meng umfangreich Gebrauch von der Slide-Molding-Technologie und reduziert dadurch die Anzahl der zusammenzubauenden Teile. Die Flügel können in hochgeklappter oder Flugposition dargestellt werden, Slats und Landeklappen aus- oder eingefahren. Die Seitenruder bleiben beweglich ebenso wie die Höhenruder. Ein Teil der Außenlasten wird mit weichen Poly-Caps ans Flugzeug gesteckt und kann so auch später noch umgebaut werden.

Das Cockpit ist leidlich detailliert. Entweder man bemalt die Anzeigen und Knöpfe von Hand, oder schleift sie weg und ersetzt sie durch die mitgelieferten Decals. Die Kabinenhaube ist sehr klar und schlierenfrei. Wie immer zieht sich eine Gussnaht längs über die Haube, welche weggeschliffen werden muss.



Anleitung/Bemalung: Die mehrfarbige Bauanleitung zeigt, wie so etwas heute gemacht wird. Ein schöner Zug: Lackiermasken für Räder und Cockpitaußenseite sind auch an Bord. Gebaut werden können zwei Varianten der VAQ-138, stationiert 2022 auf der Misawa Airbase, Japan. Die Decals kommen von Cartograf aus Italien, was ein Garant für überragende Qualität ist.



Fazit: Wow, dies ist der neue Standard für die Super Hornet im Allgemeinen und die Growler im Besonderen. Ein voll ausgestatteter Kit, zu dem man bis hin zu den Decals im Grunde nichts extra braucht. Denkbare Extras wie Sitze, Räder oder andere Decals sind Geschmackssache. Der Kit ist komplex und daher nichts für blutige Anfänger, mit ein bisschen Erfahrung wird daraus aber ein wunderbares Modell eines aktuellen Jets.
Christian Höcherl, Berlin (Juli 2025)