Mal was ganz neues …

Die Firma Meng überrascht uns Freunde des Modellbaus immer wieder mit seltenen Neuheiten.
Erschienen ist diesmal ein Modell einer besonderen Kübelwagen-Variante.
Um es gleich vorweg zu nehmen: Ja, dieses Fahrzeug gab es wirklich.
Zum Original
Dieses Variante des bekannten VW Kübelwagens wurde entwickelt und eingesetzt bei der Schulung von zukünftigen Panzerbesatzungen. So konnte man gut Übungen zum Bedienen eines Panzerturm durchführen, ohne das ein „richtigen Panzer“ benötigt wurde. Auch das Einsteigen konnte gleich geübt werden, denn bei diesen Fahrzeug war der Innenraum nur über die Turmluke erreichbar.
Tatsächlich wurden auch einige Fahrzeuge als Panzer-Attrappen verwendet. Gesichtet wurden solche Fahrzeuge an der Afrika-Front.
Zum Bausatz
Nach Öffnen der Verpackung ist der erste Eindruck – oh sehr übersichtlich. Aber beim weiteren Betrachten sieht man die Qualität der Bauteile. Dem Bausatz liegen nur drei kleine Spritzrahmen bei. Aber mehr braucht man auch wirklich nicht, um dieses gute Model eines Kübelwagens zu bauen. Bei der Rechere von Fotos im Internet ist mir allerdings folgendes aufgefallen: Die „alten“ Bilder von damals zeigen, dass bei dieser Variante des Kübelwagens zwei große Seitenschürzen vorhanden waren. Halt so, wie bei einen Panzer. Diese Seitenschürzen liegen aber leider den Bausatz nicht bei. Warum, das weiß nur die Firma Meng.



Die Firma Voyager hat bei diesem Modell als erster Aftermarket Hersteller diesen Fehler – in Form eines kleinen Zurüst-Bausatzes, behoben. Bei der Firma Voyager ist der geübte Modellbauer auch immer richtig wenn es um Qualität geht. Leider kostet dieser Zurüstsatz für den hier besprochenen Kübelwagen 42€. Damit erklärt sich eventuell auch der Preis vom eigentlichen Bausatz Sinn, denn ich konnte schon Angebote von 14 € im Netz finden …
Das Modell präsentiert sich in einen Stülpkarton. Das Deckbild wurde wieder Klasse dargestellt.
Der Bausatz präsentiert sich wie folgt.
Es gibt – wie erwähnt – nur drei Spritzrahmen in A5 Format und A6 Format.


Die drei Rahmen sind alle sehr sauber gegossen und auch sehr ordentlich verpackt. Grat und Fischhäute gibt es bei Meng schon lange nicht mehr. Verwendet wurde ein weißer Kunststoff. Hier wäre mein Vorschlag, wieder einen dunkleren Farbton zu verwenden. So kann man die Details auf der Oberfläche der Bauteile besser sehen.
Das Modell verfügt über sehr einfach gestalteten Motor samt „Antriebsstrang“. Wir erinnern uns – es ist ein Kübelwagen mit Boxermotor der im Heck eingebaut wurde. So gibt es wie im Original nur zwei Antriebswellen. Erweiterte Auspuffanlage, Kühler, das alles fällt weg, wenn ein Boxermotor im Heck verbaut wird. Im Prinzip alles richtig dargestellt, nur halt ein wenig einfach.
Das Karosserie ist sehr gut gelungen. Auch bei der Gestaltung des Innenraums ist alles stimmig. Es sind gute Referenz Fotos im Internet zu finden.
Dem Bausatz liegen leider Vinyl-Reifen bei. Hier kann auch der Voyager Zurüstsatz aushelfen. Da in diesem Set auch ein passender Reifensatz mitgeliefert wird.


Auf dem Decalbogen sind die obligatorischen Nummerschilder abgebildet, weiterhin ein Tacho-Decal und ein Balkenkreuz. Alles einfach, aber ausreichend.

Dem Bausatz liegt keine Ätzteil-Platine bei.
Ein Bogen aus Klarplastik ist ebenfalls enthalten. Für die Scheinwerfergläser und natürlich die Fenster. Der Kunststoff sieht klar und gut aus.

Die Bauanleitung
Die Bauanleitung ist gut und sehr übersichtlich gestaltet. Sie ist ein Farb-Druck aus 18 Seiten und in nur 22 Baustufen untergliedert. Die farbig gestaltet Grafik ist wahrscheinlich aus dem 3D Zeichenprogramm übernommen, so wie es mal kurz auch Dragon gemacht hatte.


Es gibt nur einen Vorschlag für die Farbgebung: einfach Wehrmachtsgrau. Mehr gab es ja auch nicht, im ersten Kriegsjahr.

Literatur
Motor Buch Verlag – VW-Kübelwagen Typ 82
Fazit
Wieder ein schöner Bausatz von Meng.
Holger Syring, Berlin (August 2025)