Vorbild: Das Wort Namer ist hebräisch und bedeutet übersetzt Leopard. In diesem Fall handelt es sich um einen modernen israelischen Transportpanzer, der auf dem Kampfpanzer Merkava IV basiert. Er wird seit Sommer 2008 von den israelischen Streitkräften eingesetzt. Schon früh begann Israel Kampfpanzer zu Transportpanzern umzubauen. So wurden früher Centurion-Panzer umgebaut (Nagmachon), später auch erbeutete T-55 zu Achzarit-Transportpanzern. Daraus enstand auch die Idee, auf Basis des Merkava I einen Transportpanzer zu entwickeln. Die ersten Prototypen wurden als Nemmera (Leopardin) bezeichnet, spätere Versionen dann als Namer. Anfang 2005 wurden Prototypen getestet. Ab diesem Zeitpunkt besaß das Fahrzeug eine fernbedienbare Waffenstation. Nach den Erfahrungen des Libanon-Krieges 2006 wurde beschlossen, das Chassis des Merkava IV als Basis zu verwenden und die Fahrzeuge komplett neu zu bauen. Der Namer hat ein Gefechtsgewicht von 60 Tonnen und ist damit das am stärksten gepanzerte Infantrie-Transportfahrzeug überhaupt. Es verfügt über eine Verbundpanzerung, die modular ausgelegt ist, um beschädigte Teile schnell und einfach zu ersetzen. Der Namer besitzt einen V-förmigen Unterboden, zum Schutz vor Landminen und Sprengfallen sowie ein ABC-Schutzsystem. Die bereits erwähnte fernbedienbare Waffenstation auf dem Fahrzeug kann mit einem Browning-M2-Maschinengewehr oder einem MK-19-Maschinengranatwerfer bestückt werden. Dem Kommandanten steht über der Luke ein FN-Maschinengewehr zur Verfügung. Neben Kommandant, Fahrer und Richtschütze kann der Namer 8 Infanteristen transportieren. Der 1200 PS starke V-12 Dieselmotor beschleunigt das Fahrzeug auf bis zu 60 km/h. Die Reichweite beträgt dabei etwa 500 km. Israel plant bis zum Jahr 2027 den Bau von 531 Transportpanzern des Typs Namer.

Quelle: Wikipedia




Bausatz: In einem stabilen Karton, mit einer Abbildung des Fahrzeugs auf dem Stülpdeckel, stellt uns HobbyBoss diesen schönen Bausatz auf den Basteltisch. Das fertige Modell, aus 2024 entstandenen neuen Formen, misst 240 mm x 113,5 mm. In der Box finden wir 14 Gießäste aus grauem Kunststoff, 2 Gießäste mit Klarsichtteilen für die Optiken, die beiden Leiträder extra verpackt, jeweils die Ober -und Unterwanne,eine Tüte mit Einzelkettenglidern, Polycaps, einen Bogen mit Ätzteilen, die Abziehbilder und die Bauanleitung. Alle Teile sind in Folie verpackt.




Besonders empfindliche Bauteile sind nochmals mit einem extra Schutz umwickelt. Sehr gut. Beim Betrachten der einzelnen Bauteile fallen die vielen schönen Details und die sehr hohe Gussqualität auf. Es sind keinerlei Gussgrate oder etwa Sinkstellen zu finden. Auch Auswerfermarken sind an später nicht mehr sichtbaren Stellen positioniert. Stattdessen finden wir scharfe und knackige Details. Ober -und Unterwanne sind jeweils ein Bauteil. Die Unterwanne wir dabei nur noch durch die Kampfraumtür und das Laufwerk vervollständigt. Erste Passproben von Ober-und Unterwanne ergaben ein hervorragendes Ergebnis. Die Oberwanne ist mit einem sehr schön gemachten Antirutsch-Belag versehen. Die Seitenschürzen sind einteilig ausgeführt und sind mit sehr schönen Nieten versehen.




Treibräder und Laufrollen werden aus jeweils zwei Teilen montiert. Die beiden Leiträder jedoch sind einteilig. Sämtliche Rollen werden mit Polycaps drehbar montiert, was das Aufziehen der Einzelgliederketten sehr erleichtert. Die Kettenglieder selbst müssen noch von ihren jeweiligen Giessästen befreit und anschließend versäubert werden. Jedes Kettenglied besitzt dabei vier Angusspunkte. Die Verbindung der Kettenglieder untereinander erfolgt durch den seitlichen Einschub von zwei winzig kleinen Stiften. Die Löcher für die Stifte müssen dabei sogar noch aufgebohrt werden. Bei 200 Kettengliedern wirklich sehr viel Arbeit. Bleibt man aber geduldig und hält durch, wird man mit zwei sehr schönen beweglichen Ketten belohnt.




Lüfter-und Auspuffgitter sowie Kettenabdeckungen werden mit PE-Teilen dargestellt. Die Aufhängung für die Seitenschürzen werden aus mehreren Guss- und PE-Teilen aufgebaut. Dort ist sehr genaues arbeiten erforderlich, damit alle Teile gerade an ihren Platz finden. Die Optiken aus Klarsichtmaterial verdienen ihren Namen. Als Hauptbewaffnung liegt diesem Bausatz die Variante Browning M2 bei, welches ebenso wie die Sekundärwaffe mehrteilig aufgebaut ist und einen sehr guten Eindruck hinterlässt. Hier kam die sogenannte Slide-Mould-Technik zum Einsatz, wodurch die Waffenläufe offen dargestellt sind. Sämtliche Luken können offen oder geschlossen montiert werden, wobei keine Inneneinrichtung vorhanden ist.




Bauanleitung/Bemalung: Die Bauanleitung liegt als 16-seitiges Heft bei. Nach der üblichen Erklärung der Piktogramme und der Teileübersicht, startet der Bau mit der Montage der Kampfraumtür in der Unterwanne. In 39 wirklich sehr übersichtlichen Schritten wird man durch den Bau des Fahrzeugs begleitet. Dabei wirken die einzelnen Schritte absolut nicht überladen. Als Bemalungsanleitung liegt ein farbiges A4-Blatt bei. Dargestellt ist ein einfarbiges Fahrzeug ohne Angaben zur Einheit. HobbyBoss nimmt dabei Bezug auf die Farbsysteme Mr.Hobby, Acrysion, Vallejo, Model Master, Tamiya und Humbrol. Dem Bausatz liegt auch ein sehr schöner Bogen mit Abziehbildern bei, ohne jedoch auf deren Anbringung am Modell einzugehen.

Fazit: HobbyBoss gibt uns mit diesem Bausatz die Möglichkeit an die Hand, ein sehr schönes Modell dieses modernen und wie ich finde sehr interessanten Fahrzeugs der IDF, zu bauen.

Aufgrund der vielen filigranen Teile, würde ich diesen Bausatz eher dem fortgeschrittenen Modellbauer empfehlen. Der wird damit viel Bastelspaß und einen echten Hingucker in der Vitrine haben.

Sven Bednareck, Berlin (Juli 2025)

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