Vorbild: Die DShKM ist die modernisierte Version des schweren sowjetischen Maschinengewehrs DShK, eingeführt ab 1946. Sie verschießt 12,7×108-mm-Patronen und ist vor allem durch ihre robuste Bauweise bekannt. Der Name steht für „Degtjarjow-Schpagin Großkaliber“, benannt nach den Entwicklern Degtjarjow und Schpagin. In Russland wird sie oft auch „Duschka“ genannt, was so viel heißt wie „Liebling“ und damit angesichts der Feuerkraft fast ironisch wirkt.

Die Waffe hat eine Feuerrate von ca. 600 Schuss pro Minute und erreicht eine Mündungsgeschwindigkeit von rund 850 m/s. Ihre effektive Reichweite liegt bei etwa 2,4 km, bei 500 m durchschlägt sie bis zu 20 mm Panzerung. Gezielt wird über ein einfaches Ringvisier, für die Flugabwehr gibt es ein Spinnennetz-Visier.

Eingesetzt wurde die DShKM entweder auf einem Dreibein als schwere Infanteriewaffe oder auf Fahrzeugen, Panzern und später auch auf Flugabwehrlafetten. Fast alle sowjetischen Panzer bis zum T-64 hatten sie als Sekundärbewaffnung.

Bis heute ist die DShKM weltweit im Einsatz, vor allem in Ländern mit älterer Ausrüstung oder bei Milizen und Widerstandsgruppen. Einfach gebaut, effektiv und nahezu unkaputtbar, ein echter Klassiker unter den schweren MGs.

Bausatz: ICM hat viele kleine Sets im Angebot, die man als Modellbauer dringend braucht. Ein bisschen Werkzeug hier, ein paar Kisten dort und das alles zu fairen Preisen. So auch dieses kleine Set. Zwei DShKM befinden sich in dem überaus stabilen Karton. Dieser ist zusätzlich mit einem Deckel versehen, auf dem das Motiv des Inhalts abgebildet ist. Der Deckel sitzt allerdings so fest, dass man ihn beim Öffnen fast zwangsläufig beschädigt.

Im Inneren findet man dann eine kleine, aber ausreichend bebilderte Anleitung sowie zwei identische Gussrahmen mit allen Teilen für die beiden Maschinengewehre.

Jede der beiden DShKM kann wahlweise auf einem Dreibein oder einer einbeinigen Lafette montiert dargestellt werden. Die Bauteile sind sauber gegossen und weisen keine Formfehler auf. Das MG selbst ist als einteiliges Element ausgeführt, während Gurtkasten, Lafette bzw. Dreibein sowie die Befestigungen aus mehreren Einzelteilen bestehen. Die Vielzahl der Angussstellen erschwert etwas die Verarbeitung, ist aber fertigungstechnisch nachvollziehbar. Mit etwas Nacharbeit lassen sich die Komponenten jedoch problemlos in einen sauberen Bauzustand versetzen. Etwas enttäuschend ist das Fehlen jeglicher Munition. Weder liegt ein Munitionsgurt bei, noch ist dieser angedeutet. Dadurch bleibt der Gurtkasten stets leer, was insbesondere bei einer einsatznahen Darstellung ein Manko darstellt.

Anleitung: Die Bauanleitung ist kompakt gehalten und verteilt sich auf zwei Seiten, wobei jeweils eine Seite einer der beiden Montagemöglichkeiten (Dreibein oder einbeinige Lafette) gewidmet ist. In sechs bis sieben klar strukturierten Bauschritten wird nachvollziehbar dargestellt, welche Bauteile in welcher Reihenfolge verbaut werden. Die Darstellung ist übersichtlich und zweckmäßig, für ein Set dieser Größenordnung völlig ausreichend. Es gibt inhaltlich keine Beanstandungen.

Fazit: Ein gelungenes Zubehörset, das sich hervorragend für den Einsatz in zahlreichen Dioramen eignet. Für den aufgerufenen Preis von rund 9 € erhält man zwei sauber gegossene DShKM-Maschinengewehre mit wählbaren Montagemöglichkeiten. Bis auf den fehlenden Munitionsgurt, dessen Andeutung dem Set gutgetan hätte, gibt es nichts auszusetzen.

Insgesamt eine klare Empfehlung für alle, die ihr modernes oder historisches Szenario mit authentischem Zubehör ergänzen möchten.

Florian Schuster, Berlin (Juli 2025)

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