Vorbild: Die Culver PQ-14 Cadet ist eine modifizierte Variante des Leichtflugzeuges Culver LFA Cadet. Letztere hatte ein traditionelles Heckfahrwerk. 1940 suchte das U.S. Army Air Corps nach einer ferngesteuerten Drohne für das Training der Luftabwehr. Über die Zwischenstufe PQ-8 entstand 1942 die erste XPQ-14. Diese Variante hatte ein einziehbares Bugfahrwerk. Einige tragende Elemente wurden aus Holz gefertigt. Es folgte das Vorserienmuster YPQ-14A und 1.348 PQ-14A Serienmaschinen. Davon wurden 1.198 als TD2C-1 an die US Navy übergeben.
Die YPQ-14 wurde 25-mal gebaut. Diese Variante war etwas verstärkt und dadurch schwerer. Davon entstanden 594 PQ-14B-Serienmaschinen. Sie wurden bei der USAAF eingesetzt. Eine einzelne PQ-14B wurde im Triebwerksbereich modifiziert und als XPQ-14C bezeichnet. Nach dem WK II versuchte Culver mit der XPQ-15 noch auf dem Markt zu kommen. Allerdings ging Culver 1946 in die Insolvenz.
Bausatz: Airmodel brachte 1989 den ersten Spritzgussbausatz der Culver PQ-14 in 1/72 heraus. Später folgte noch Pavla aus Tschechien. Beides waren recht einfache Short-Run-Kits ihrer Zeit. Fly brachte zwei zeitgemäße Kits heraus. Es gibt einmal die US Navy-Ausführung und diesen Bausatz der USAAF-Variante. Die Spritzgussteile sind identisch.
In der attraktiven, aber unpraktischen Schüttbox befinden sich gut verpackt ein dunkelgrauer Spritzling mit 30 Teilen, ein klarer Spritzling mit zwei Teilen, gelbe Masken, ein Decalbogen und die mehrfarbige Bau- sowie Bemalungsanleitung. Die Abspritzung der Bauteile geht in Ordnung und man findet feine versenkte Strukturen.
Der Bau beginnt hier mit dem Bugfahrwerksschacht. Dieser wird aus zwei Hälften zusammengeklebt. Darüber sollte man unbedingt ein sehr schweres Gegengewicht platzieren, damit die PQ-14 nicht zum Tailsitter wird.
Fly hat selbst einen kleinen Boxermotor erstellt. Dieser verschwindet hinter einer Verkleidung. Der Zweiblatt-Propeller soll drehbar bleiben. Das Cockpit ist recht üppig ausgestattet. Die Sitzgurte vermisst man allerdings.
Die Tragfläche besteht aus einem Stück und ist tadellos abgeformt. Scharfe Hinterkanten gibt es hier und ebenfalls auch bei Seiten- und Höhenrudern. Das Fahrwerk ist recht ordentlich detailliert und die Räder sind einteilig.
Die Klarsichtteile sind wirklich klar und zweiteilig. Allerdings sind sie etwas dick. Fly liefert die gelben Masken für die Klarsichtteile gleich mit.
Der große Decalbogen ist tadellos gedruckt und enthält die Wartungshinweise. Die Farbangaben sind nur allgemein in Englisch.
Bemalungen:
- PQ-14A-CL, s/n 44-69547, U.S. Army Air Force, USA 1944-45;
- PQ-14B-CL, s/n 44-68334, Wright Air Development Center, USAF, Wright-Patterson AFB, Ohio, USA 1949.
Fazit: Ein kleines Modell mal für Zwischendurch. Daher ist die Culver PQ-14 in 1/72 von Fly auch für den Beginner zu empfehlen. Mit Kleinteilen sollte er allerdings umgehen können.
Volker Helms, Godern (Juni 2025)