Vorbild: Der Tyrrell P34, auch als „Six-Wheeler“ bekannt, war ein Formel-1-Rennwagen, der von Tyrrell-Renningenieur Derek Gardner konstruiert wurde. Der Wagen hatte vier speziell angefertigte 10-Zoll-Vorderräder und zwei normale Hinterräder. Die kleineren Vorderräder sollten den Luftwiderstand des Wagens reduzieren. Da kleinere Reifen jedoch eine geringere Bodenhaftung bedeuteten, waren es vier Reifen, um diesen Nachteil auszugleichen. Durch eine aufwendige Radaufhängung konnten alle vier Vorderräder gelenkt werden.
Der Wagen hatte seinen ersten Einsatz beim Großen Preis von Spanien 1976 und war sehr konkurrenzfähig. Die Fahrer Jody Scheckter und Patrick Depailler erzielten gute Ergebnisse mit dem Wagen. Während Depailler den Wagen durchweg lobte, erkannte Scheckter, dass durch die langsame Entwicklung der speziellen Goodyear-Reifen der Erfolg nur kurzzeitig sein würde. Seinen größten Erfolg hatte der Wagen im selben Jahr beim GP in Schweden, Scheckter und Depailler belegten den ersten und zweiten Platz. Scheckter ist bis heute der einzige Fahrer, der ein Rennen in einem sechsrädrigen Wagen gewonnen hat. Er verließ das Team zum Ende der Saison und bestand weiterhin darauf, dass der Wagen „ein Haufen Schrott“ sei. (Wikipedia)
Bausatz: Seit 1979 dreht der Six-Wheeler seine Runden auf den Basteltischen. Anfänglich unter dem Matchbox-Label, 1998 dann unter der Regie von Revell. Dieser Auftritt war allerdings von kurzer Dauer. Angeboten wurde der Bausatz als Modellset, d.h. Farben, Kleber und Pinsel waren inklusive. 2025 hat die Revell die Formen erfreulicher Weise wiederbelebt. Der Bausatz besteht aus insgesamt 105 Bauteilen, verteilt auf drei Spritzlingen, 6 Reifen, Decals und dem Bauplan sowie einem Abziehbilderbogen.



Trotz seines Alters steht der Bausatz in seinem Maßstab qualitätsmäßig immer noch auf einem befriedigendem Level. Die detaillierte Karosserie weist feine Oberflächenstrukturen auf. Die Fahrwerk-und Achskonstruktion fällt durch den kleinen Maßstab etwas massiver aus. Schließlich hatte der Bausatz damals noch einen gewissen Spielcharakter. Der Motor ist mehrteilig gehalten und weist auch hier eine gute Detaillierung auf. Dieser ist allerdings erst nach der Abnahme der lose aufgesetzten Karosserie sichtbar. Die Bereifung besteht aus weichem Vinylmaterial. Die Flanken weisen den Hersteller Good Year auf. Eine gut detaillierte Inneneinrichtung mit Armaturenbrett und Schalensitz inklusiver angedeuteter Sicherheitsgurte runden die Sache ab.



Bauanleitung: Die 20seitige Bauanleitung führt einfach und übersichtlich durch 48 Bauabschnitte. Die Bemalungsanleitung bezieht sich auf das Farbensortiment von Revell. Die Abziehbilder sind sauber und randscharf gedruckt. Unverändert bleibt der Fahrer des Rennfahrzeuges mit der elf-Bedruckung: Patrick Depailler.





Fazit: Eine willkommene Wiederauflage in 32facher Verkleinerung eines spektakulären Rennwagens der 70er. Dieser Bausatz dürfte auch für die Slotcar Fraktion interessant sein.
Der Bausatzpreis liegt im Revell-Shop bei ca. € 20,-.
Zu beziehen ist dieser Bausatz auch im gut sortierten Fachhandel oder wie schon erwähnt bei Revell direkt.
Alexander Hilbig, Berlin (Juni 2025)