Das Vorbild: Zusammen mit den beiden Nachtjägern Do 217 J und N und der als Modell angekündigten Do 217M gehörte die Do 217K zur mittleren Generation der Kampfflugzeuge aus deutscher Produktion im 2.Weltkrieg. Von allen Versionen der Do 217 Baureihe wurden zwischen 1700 und 1800 Maschinen gebaut, davon ca. 350 als Nachtjäger. Im Prinzip war die Do 217K lediglich eine Variante der E-Serie, die einen geräumigeren Besatzungsraum mit sphärischer Verglasung erhielt. Die Abwehrbewaffnung wurde verstärkt, variierte aber. Die M-Serie erhielt DB 603 Reihenmotoren, da die BMW Treibwerke für die FW 190 Produktion des Jägernotprogramms benötigt wurden. Eingesetzt wurden Do 217 aller Varianten während der Bomberoffensive „Operation Steinbock“ gegen das Vereinigte Königreich 1943 und in geringerem Maße im Mittelmeerraum. Damit war die Einsatzzeit der Do 217 im Wesentlichen auch schon abgelaufen. Der Robustheit der Zelle stand das zu hohe Gewicht und damit verbunden die zu geringe Leistungsfähigkeit im Wege.

Das Modell: Die von ICM konzipierte Serie J,N,K,M der Do 217 Modellreihe folgt einem modularen Aufbau. In dessen Folge gibt es gemeinsame Spritzrahmen mit gemeinsam genutzten Bauteilen und Überschneidungen in den verschiedenen Boxings. In diesem Falle führt das zu einem gefühlt 50%igen Überschuss an nicht genutzten Teilen. Das betrifft vor allem Rumpf und Inneneinrichtungsteile der J/N (E?) und die DB 603 Motore, sowie einige Klarsichtteile der Kabine.
Neu ist der Gussrahmen für den Rumpf, der auch Teile der Ausstattung des Besatzungsraumes umfasst.

Die Tragflügelkonstruktion ist von der J/N übernommen worden. Falls sich ICM entschließen sollte, doch nocht die Version K-2 mit vergrößerter Spannweite zu produzieren, so wäre eine neue Flügelaufteilung mit mehreren großen Bauteilen erforderlich.

Die weiteren Gussrahmen sind aus den vorherigen Bausätzen bereits bekannt.






Die Gussrahmen mit den Sternmotoren und den Reihenmotoren liegen als „Double Run“ bei. Außerdem fallen zwei komplette Rumpfhälften ab.

Ebenfalls in doppelter Ausführung sind die abgebildeten Abwurfwaffen zu finden.
Die Klarsichtteile sind relativ dünn, schlierenfrei und glasklar.


Die drei Segmente in Richtung des Pilotenblicks sind vorbildgerecht plan ausgebildet.

Sehr schöngestaltert ist das untere rechte kantige/eckige Segment für die Visiereinrichtung.

Einige Do 217, vorwiegend der M Baureihe hatten an dieser Stelle eine sphärische Ausführung der Kabinenverglasung. Ob diese im späteren M-Bausatz enthalten sein wird, ist unklar.


Links ist die obere Kabinenabdeckung der K/M zu sehen, rechts ein Gussrahmen aus der J/N (E?) Version, von dem jedoch nur einige Teile Verwendung finden.

Die beiden Nachtjägernasen hatten sich im Besprechungsmuster von ihrem Rahmen gelöst. Der Vollständigkeit halber seien sie hier vorgestellt.
Der Bogen für das Abziehbild ist sehr groß, die großen Abstände zwischen den Motiven gestalten den Bogen sehr anwenderfreundlich. Die Qualität der Decals entspricht dem ICM-Standard.

Die Bauanleitung folgt dem Stil von ICM. Das Deckblatt des gehefteten Exemplars im A 4 Format enthält die übliche Information zur Historie und Farbangaben für das ICM-Farbsystem.

Die üblich nachfolgende Übersicht über die Grussrahmen zeigt noch einmal den recht großzügigen Umgang mit dem Plastik.












Es gibt insgesamt vier Markierungsvarianten:




Wie schon in unseren Berichten zu den vorherigen Varianten erwähnt sei auf die etwas zu großen Räder des Hauptfahrwerks verwiesen. Es gibt inzwischen sehr gute Alternativen. Die „Backen“ der Treibwerksverkleidung sind etwas zu klein geraten und sie sind zu eckig. Auch das ist kein Beinbruch und lässt sich mit Bordmitteln schnell verbessern. Die Inneneinrichtung ist, höflich ausgedrückt, sehr sparsam. Die Abwehrbewaffnung sollte vielleicht gegen besser detaillierte Alternativen eingetauscht werden – oder man lässt sie weg, da sie bei abgestellten Flugzeugen ohnehin meist abgerüstet wurde.
Sehr gute Hinweise und erstklassiges Referenzmaterial ist in folgendem Buch-Klassiker (Classic Books bei Crecy) vorhanden:

Fazit: Toller Bausatz, nicht ganz billig – leider!
Andreas Beck, Berlin (Juni 2025)
Hallo Andreas, danke für diesen Bericht!
Ich bin schon ganz gespannt den Flieger in den Händen zu halten, für mich eines der interessantesten Kampfflugzeuge überhaupt.
Viele Grüße
Martin
Danke, meinerseits bin ich gespannt, den Flieger in Deinen Händen zu sehen: Gebaut !
Beste Grüße
be
Hallo Andreas, vielen Dank für die fundierte Besprechung. Wie auf Britmodeller geschrieben, hoffe ich, dass ICM alle erforderlichen Anpassungen/Ergänzungen vornimmt, falls man später auch die K-2/3 und M-11 Versionen rausbringt. Der alternative Hecksteiß mit den MG81s ist ja bereits enthalten. Ebenso der große Zusatztank für den vorderen Bombenraum.
Persönlich hoffe ich sehr, dass wir aus dem AM-Sektor vollständigere Cockpitdetails, bessere Motorgondeln – und eventuell andere Bombenladungen bekommen. Ein paar „dicke“ ABs, zwei SD 1000 oder SC 50 Bomben mit den korrekten ETCs wären eine nette Option.
Leider traut sich kein Hersteller an Dinge wie z.B. den AB 1000, obwohl man den praktisch unter jeden dt. Bomber hängen kann (Ju 88/188, He 111, Do 217..).
Gruß
Frank
Hallo Andreas,
vielen Dank für die Besprechung. Wie auf Britmodeller.com geschrieben, bin ich gespannt, ob ICM die vordere Kanzelverglasung für die K-2/3 und M-11 Varianten anpasst. Wäre super! Der große Zusatztank für den vorderen Bombenraum und der alternative Hecksteiß mit MG 81Z (leider nur 2 statt vier Rohr, wie es aussieht) sind ja schon im Bausatz mit enthalten, auch wenn es vorliegend wohl eher ein Fehler ist, dass die Rückwärtsbewaffnung im K-1 Bausatz überhaupt erwähnt wird. Zudem fehlt das Rückblickfernrohr für den Piloten, um die MGs überhaupt grob richten zu können. Freue mich jedenfalls schon auf die Varianten mit externen Bombenträgern, Fritz X/Hs 293 und langen Flächen.
Und es findet sich hoffentlich auch schnell ein AM-Hersteller, wo die ganzen fehlenden Details im Cockpit + ein paar bessere Motorgondeln als 3D gedruckte Teile anbietet. Paar Sachen gibt’s ja schon, aber einige wichtige Komponenten fehlen noch.
Gruß
Frank