Vorbild: Zu Beginn der 1950er Jahre beteiligte sich das in Madrid ansässige Konstruktionsbüro der Firma Dornier an einer Ausschreibung der spanischen Luftwaffe für ein STOL-Mehrzweckflugzeug. Entwickelt als Do-25 entstand nach Überarbeitung der Konstruktion die Do-27. Begünstigt durch das Aufheben von alliierten Beschränkungen konnte ab 1956 eine Produktion in Deutschland aufgenommen werden. Bis 1965 wurden bei Dornier über 620 Stück gebaut, deren Modellpalette über 20 Versionen umfasste. Eine kleine Serie war die H-2 Variante. 1958/59 entstanden 15 Flugzeuge. Hauptunterschied war ein Dreiblattpropeller, ein 320 PS starker Lycoming GSO-480 B1 B6 Motor und eine größere Öffnung der Luftkühlung. Weitere Veränderungen finden sich am Seitenruder und Fahrwerk. Hauptabnehmer war mit sieben Stück die Schweiz mit den Immatrikulationen V-601 bis V-607. Eingesetzt wurden diese als Verbindung- und Schulflugzeug. Sowie zur Vermessung, ausgestattet mit Reihenbild-Kamera und Sauerstoffanlage für Flüge bis 7000 m ü. M. Zusätzlich konnten die Flugzeuge mit Ski und Zusatztanks ausgerüstet werden. Um den Motorenlärm weiter zu reduzieren, wurden die Abgasrohre mit Schalldämpfern ausgestattet. 2008 flog die letzte Schweizer Do-27H-2 nach Dübendorf ins Museum. Die Türkei erhielt zwei Maschinen, wovon die Nr. 10923 seit 1988 im türkischen Luftwaffenmuseum ausgestellt ist. Einige wurden zivil genutzt.

Bausatz: Zur Freude vieler Modellbauer hat Special Hobby seine Do-27 von 2018 jetzt in der H-2 Version erneut herausgebracht. Nun besteht z.B. die Möglichkeit zum Bau einer eidgenössischen Dornier direkt aus der Schachtel. Diese ist der übliche Faltkarton mit einem ansprechenden Deckelbild. Innen liegen eine Bauanleitung, fünf graue Gussäste, Klarsichtteile, Decals und eine kleine Platine mit PE-Teilen. Alles ist identisch mit den früheren Veröffentlichungen, aber noch genauso gut. Cockpit und Innenraum sind ansprechend detailliert. Für die Instrumente gibt es ein Decal. Die Anschnallpflicht wird vernachlässigt. Die Außenflächen des Modells sind sehr gut wiedergegeben. Trag- und Steuerflächen haben scharfe Hinterkanten.

Am Gussrahmen E befinden sich alle Bauteile zur Darstellung einer H-2 Version. Die Abgasanlagen sind vorgebohrt.

Am Rahmen B befinden sich mit Nr. 26+27 Skier für den Wintereinsatz. Separat verpackt sind die Klarsicht Komponenten. Diese verdienen ihren Namen und ermöglichen auch die geöffnete Darstellung. Die PE-Teile finden am Motor und als Antenne Verwendung.

Bemalung: Der Decalbogen ist versatzfrei gedruckt. Neben Kennung und Hoheitszeichen gibt es auch Warnhinweise und Zierstreifen für die deutsche Version. Der Bauplan führt in zwölf Schritten zum Erfolg. Er bietet drei Markierungsvarianten an und verweist am Ende auf Maskierfolie und Zurüstsätze.

Fazit: Eine willkommene Neuauflage. Für mich ist die Schweizer Variante am interessantesten, da diese lange und vielseitig eingesetzt wurde. Für Modellbauer mit etwas Erfahrung geeignet.

Daniel Fritsch, Berlin (März 2025)

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