Das Vorbild: Hintergrundinformationen zum Original sind hier in einem der First Looks zu dem entsprechenden Bausatz von Eduard zu finden.
Das Bauprojekt: Über die Bausätze der Firma Arma Hobby habe ich bei unseren Club Treffen fast nur Gutes gehört und auch die Rückmeldungen zu den Neuerscheinungen loben die Modelle der polnischen Firma in höchsten Tönen. Deswegen habe ich beschlossen, einen der Bausätze im Maßstab 1:72 zu kaufen und mir das genauer anzusehen. Meine Wahl fiel dabei auf die FM-2 Wildcat, weil dieser Bausatz in meinem Bastelladen erhältlich war und mit knapp unter 20 Euro sehr günstig angeboten wurde. Zusätzlich habe ich mir noch ein paar Update Sets besorgt und das Bauprojekt konnte gestartet werden.
Verwendete Materialien:
– FM-2 Wildcat, Arma, 70033
– Diorama Base USN Carrier Deck, Arma, 70060
– Resin Detail Set, Arma,
– PE Set, Eduard, SS 713
– Masking Set, Eduard, CX578
– Rig That Thing Rigging, Uschi, 406






Wie üblich, ging es mit dem Cockpit los, den man mit den Ätzteilen von Eduard noch deutlich aufwerten kann. Die zentralen Elemente dabei sind der Pilotensitz des Arma 3D Sets, auf dem das Gurtzeug bereits sehr überzeugend aufgeprägt ist und natürlich das Armaturenbrett von Eduard. Nach einer dünnen Grundierung mit Mr Surfacer Schwarz folgte die Bemalung mit Hilfe der Airbrush in Interior Green (H58) von Gunze, das durch Hinzufügen von etwas Grün dem Farbton der Ätzteile von Eduard angepasst wurde.





Nach Anbringen aller Ätzteile und auch winzigster Hebelchen aus den 3D Update Set wurde alles mit Klarlack versiegelt und nach ausreichender Trockenzeit mit Hilfe verdünnter Ölfarbe behandelt, kleine Details durch Drybrushing hervorgehoben und leichte Farbabplatzer durch Auftupfen von Aluminiumfarbe dargestellt. Die Ätzteile werten das Cockpit ungemein auf, aber leider sieht man von der ganzen Pracht nicht mehr viel, wenn man die Cockpithaube in geschlossenem Zustand anbringt.
Im nächsten Schritt habe ich entgegen den Angaben des Bauplans beschlossen, das Fahrwerk zusammen zu bauen und gemeinsam mit dem Propeller zu bemalen.




Die Bausatzteile für den Motor liefern ein überzeugendes Ergebnis, wobei man diesen noch durch die Ätzteile mit den Zündkabeln etwas verschönern kann. Deren Anbringung ist ziemlich nervenaufreibend, aber das Ergebnis belohnt die Mühe.
Nun erfolgte das Einpassen des Cockpits in den Rumpf zur Probe. Alles passte! Nach einer Grundierung der Innenbereiche kam auch hier erneut Interior Green zum Einsatz und nach der Versiegelung mit Klarlack konnten die Details mit Washes und Trockenmalen etwas hervorgehoben werden. Schließlich habe ich die beiden Rumpfhälften mit dem Cockpit und der vorderen Trennwand zum Motorraum sorgfältig verklebt und den Rumpf auf Spalten überprüft. Auch hier war keine Nacharbeit erforderlich!



Nach Abgleich mit Bildern vom Original habe ich festgestellt, dass die Mittelnaht sowohl oben wie auch unten am Flugzeugrumpf als Fugen vorhanden waren. Diese sind durch das Verkleben nahezu vollständig verschwunden und mussten daher behutsam mit einer Mikrosäge und Dymo-Band als Führungshilfe wieder hergestellt werden. Am Heckleitwerk habe ich noch Kleinteile aus dem Ätzteilesatz von Eduard angebracht. Dieses Set beinhaltet sogar noch diverse Teile zur Darstellung der Flügelklappen in abgesenktem Zustand – aber diesen Aufwand habe ich mir erspart.
Nach einem Pre-Shading der Fugen mit dunkler Farbe und dem Betonen von Innenflächen mit nahezu weisser Farbe erfolgte das Abkleben der Cockpitkanzel mit dem Masken-Set und der erste Farbauftrag der Cockpitstreben mit Interior Green. Im Anschluss daran folgte die Lackierung in Glossy Navy Blue (H115) in lasierenden Schichten, um das Pre-Shading nicht vollständig abzudecken.



Der Propeller und die HVAR Raketen wurden entsprechend den Vorgaben des Bauplanes bemalt, wobei feinere Teile vom 3D Update Set die Heckleitwerke der Raketen ersetzen konnten.


Nach einer Schicht Hochglanzlack (das gute Future) ging es mit dem Aufbringen der Abziehbilder weiter. Diese befinden sich auf einem eher dickem Trägerfilm, weshalb es Einiges an Weichmacher und Nachhilfe mit einem angespitzten Holzzahnstochers erforderte, um die Decals auch in die Fugen der Oberflächen zu zwingen. Die zahlreichen Wartungshinweise auf dem Abziehbilderbogen sind zum Teil kleiner als 1 mm, weshalb man eine sehr spitze Pinzette, eine ruhige Hand, Geduld, Zeit und sehr gute Augen benötigt, um diese am Modell aufzubringen. Nach Versiegelung der Abziehbilder mit einer letzten Schicht Klarlack habe ich die Abdeckmasken entfernt und war extrem erleichtert, dass sich keine Farbe dahinter mogeln konnte.


Für die Präsentation des Modells wollte ich noch unbedingt eine angemessene Basis verwenden, wobei das Carrier Deck von Arma perfekt dazu passt. Im Internet fand ich außerdem noch ein sehr schönes Figurenset aus dem 3D Drucker, bei dem ein Deckmitarbeiter dem Piloten mit einer Räuberleiter auf die Tragfläche hilft.

Beim Modell wurden noch die Fugen mit Hilfe hellgrauer Ölfarbe betont und Abgasfahnen hinterm Auspuff entsprechend Vorbildfotos nachempfunden wurden. Auf der Unterseite bemalte ich noch die Positionslichter mit transparenter grüner, gelber und roter Farbe aus dem Tamiya Sortiment und ergänzte noch eine kleine Antenne aus gezogenem Gussast. Als Abschluss folgte noch das Anbringen des Antennendrahtes, der am Heckleitwerk etwas nach unten versetzt angebracht war, mit Hilfe des elastischen Materials von Uschi.





Die Deckplatte von einem Flugzeugträger wurde noch so zugeschnitten, dass die Deckplanken etwas leicht schräg zu den Aussenkanten des vorgesehenen Rahmens verlaufen. Nach einer Grundierung in heller Holzfarbe wurde diese Farbschicht mit Klarlack versiegelt und nach einer 24 stündigen Trockenzeit und zwei Schichten mit Haarspray folgte German Panzergrau von Tamiya. Mit einem steifen Borstenpinsel und viel Wasser konnte dann die Holzstruktur an diversen Stellen wieder zum Vorschein gebracht werden. Mit Abklebeband habe ich dann die gelben Markierungsstreifen aufgesprüht, die Fugen mit dunkler Ölfarbe betont und die Metallschienen mit Stahlfarbe bemalt. Abschließend entstanden noch an einigen Stellen Dreck- und Staubspuren mit Hilfe von hochverdünntem Buff von Tamiya.


Nun konnte das Flugzeugträgerdeck in einen passenden Rahmen eingefügt und sowohl das Modell wie auch die Figuren darauf befestigt werden. Als Abschluss habe ich noch eine kleine Plakette zur Beschriftung der Vignette ausgedruckt und auf den Rahmen geklebt.



Fazit: Der Modellbausatz von Arma ist ein echter Knaller und ermöglicht den Bau eines wirklich vorbildgetreuen Modells im kleinen Maßstab. Einziges Problem bei meinem Bauprojekt war das Einkleben des Fahrgestells in den Flugzeugrumpf. Entweder ich habe hier etwas falsch gemacht oder die Teile passen nicht optimal zusammen. Auf jeden Fall habe ich fast 30 Minuten benötigt und einiges an Plastikmaterial entfernen müssen, bis eine optimale Passung erzielt werden konnte.
Um die tollen Details des Innenraumes zur Geltung zu bringen, sollte man das Modell unbedingt mit geöffneter Cockpithaube bauen. Bei einem weiteren Modell werde ich dies auf jeden Fall berücksichtigen.
Absolut empfehlenswert – auch für Einsteiger und ohne Update Sets !
Das fertige Modell kann im Mai in der Vitrine des Modellbaufachgeschäftes “Werken, Spielen, Schenken” in Berlin Steglitz an der Schloßstr. 110B, begutachtet werden.
Gert Brandl, Berlin (März 2025)
Literaturempfehlung:
F4F Wildcat in Action, Squadron/Signal Publications No 84

Schöne wildcat, gefällt mir sehr gut