Vorbild: Die Nakajima Ki-43 entstand Ende der 1930er als Nachfolgemuster der Ki-27 vom gleichem Hersteller. Dafür wurde im Dezember eine Anforderungsliste für ein Jagdflugzeug der Armee-Luftwaffe erarbeitet. Der Erstflug fand im Januar 1939 statt. Nach dreizehn Prototypen hatte Nakajima das finale Design für die Serie gefunden. Nachdem die Produktion des Vorgängermusters Anfang 1941 nach Harbin in Mandschukuo (China) ausgelagert war, lief die Produktion hoch.

Dieses mittels Sternmotor angetriebene Flugzeug war mit zwei 7,7mm-MGs bewaffnet. Der Prototyp der Ki-43-II flog erstmals im Februar 1942. Der Ha-25-Sternmotor leistete mit Hilfe des zweistufigen Turboladers deutlich mehr Leistung, und die neue Bezeichnung Ha-115 war gerechtfertigt. Weiterhin erhielt die Ki-43-II eine Panzerplatte hinter dem Pilotensitz und bekam primitive selbstdichtende Tanks. Weiterhin wurde das Visier ausgetauscht. Die Produktion lief ab November 1942 bei Nakajima und Tachikawa an. Weiterhin lief sie kurzzeitig beim 1. Armee Luftwaffenarsenal an. Nach nur 49 Exemplaren war allerdings Schluss. Bei Nakajima wurde die Ki-43 durch das leistungsstärkere Nachfolgemuster Ki-84 ersetzt. Es folgte noch die Ki-43-III mit einem stärkeren Motor. Bis Kriegsende wurden 5.919 Ki-43 aller Versionen gefertigt. Zum Kriegsende setzte die Armee Luftwaffe die Ki-43 auch zu Kamikaze-Einsätzen ein.

Bausatz: Für die späten Nakajima Ki-43-Varianten in 1/72 waren bis 2024 die Bausätze von Special Hobby das Maß aller Dinge. Das hat sich um den Jahreswechsel geändert. Seit 2025 ist nun ein Bausatz der Ki-43-II Hayabusa von ArmaHobby in 1/72 erhältlich. In der attraktiven aber unpraktischen Schüttbox befinden sich sehr gut verpackt zwei hellgraue Spritzgussrahmen mit 74Teilen, ein Klarsichtrahmen mit vier Teilen, zwei Decalbögen, ein gelber Maskenbogen und die mehrfarbige Bau- sowie Bemalungsanleitung.

Bei einem neuen Bausatz ist man immer wieder gespannt. Das Öffnen des Kartons ist spannender als Weihnachten. Leider wurde der erste Eindruck etwas getrübt. Es gibt bei beiden Rumpfhälften etwas Grat am Seitenleitwerk. Das ist etwas verwunderlich bei einer nagelneuen Form… Aber mehr gibt es auch nicht zum Meckern. Die Kleinteile sehen hervorragend aus und der Bausatz bietet auch einige Alternativteile im Bereich der Motorverkleidung sowie der Auspuffanlage.

Der Bau beginnt mit dem Cockpit. Hier sind erstmal der Pilotensitz samt Halterung zu verbauen. Dann geht es gleich zur Tragfläche. Hier sind die vorgesehenen Sacklöcher für die Zusatztankhalterungen zu durchbrechen. Somit muss man sich hier schon für eine Variante entscheiden. Die Tragfläche selbst entsteht aus zwei Hälften. In der Mitte der oberen Hälfte wird das Cockpit aufgebaut. Innerhalb sind auch noch diverse Hebel und Konsolen zu verbauen. Das Instrumentenbrett wird mit ein paar Decals versehen. An den Rumpfinnenseiten werden noch Geräte und Hebel montiert.

Im Rumpfbug muss man auf die zu verbauenden Auspuffteile achten. Hier muss man seine Entscheidung aus der Baustufe 2 fortführen. Der Doppelsternmotor wird aus fünf Teilen zusammengefügt. Bei der Bemalungsvariante 2 soll man das Höhenleitwerk erst nach dem Anbringen der Decal ankleben. Die Teile dafür besitzen scharfe Hinterkanten. Diese findet man leider bei Quer- sowie Seitenruder leider nicht.

Die Teile für das Fahrwerk sind sehr filigran. Die Hauptfahrwerksräder sind recht einfach und einteilig. Immerhin sind die Fahrwerksklappen von innen strukturiert. Das Spornrad ist mit dem Fahrwerksbein sowie der Ledermanschette fest verbunden. Die Halterungen für die Zusatztanks sind etwas eigenartig konstruiert. Hier soll man die eigentlichen Halterungen um 90 Grad drehen. Das kann ohne Abbrechen eigentlich nicht gelingen. Vielleicht hilft hier Kunststoffkleber?!

ArmaHobby hat für die Ki-43 eine einteilige Luftschraube konstruiert. Der Spinner besteht aus zwei Teilen. Die zweiteilige Kanzel kann alternativ offen oder geschlossen angeklebt werden.

Die beiden Decalbögen sind tadellos gedruckt. Es gibt einen kleinen Korrekturbogen. Leider hat man die zwei Markierung nicht korrekt auf dem großen Bogen gedruckt. Die Farbangaben beziehen sich auf die Systeme von Hataka, AK, Mr. Paint, AMMO, Mr. Color, Vallejo und Tamiya.

Bemalungen:

Ki-43-II, 59. Hiko-Sentai, 3. Chutai, Kaiserlich Japanische Heeresflieger, New Guinea 1943/44;

Ki-43-II, 54. Hiko-Sentai, 2. Chutai, Pilot Kpt. Hisashi Koshiishi, Kaiserlich Japanische Heeresflieger, Paramushir, Kurilen, 1944;

Ki-43-II, Hiko Dai 71. Sentai, Hofu-Flugfeld, Japan, Ende 1944.

Fazit: ArmaHobby liefert hier einen gut gemachten Bausatz der Nakajima Ki-43-II in 1/72. Hier ist er nun der neue Standard. Wer will, der kann sich mittels QR-Code noch 3D-Files zum Ausdrucken von Detaillierungsset herunterladen. Der Bausatz ist für fortgeschrittene Modellbauer sehr zu empfehlen.

Literatur:

Nakajima Ki-43 Hayabusa: In Japanese Army Air Force RTAF-CAF-IPSF Service; Bueschel, Richard M.; Schiffer History Books 1995; ISBN 978-0887408045.

Volker Helms, Godern (Januar 2025)

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