Vorbild: Der Mercury Cougar war ein sportlicher Pkw, der von Herbst 1967 bis Sommer 2002 von Mercury, einer Marke der Ford Motor Company, in Nordamerika gebaut wurde. In dieser Zeit gab es eine Reihe von Modellgenerationen, die unterschiedlichen Marktsegmenten angehörten. Der Name leitet sich vom Cougar, dem in Nord-, Mittel und Südamerika beheimateten Puma auch Berglöwen, engl. Cougar ab. Unser hier vorgestelltes Modell stellt einen Cougar der 2. Generation (1971–1973) dar. Im Herbst 1970 erhielt der Cougar zum Modelljahr 1971 eine vollständig neue, über 5 Meter lange Karosserie und war weiterhin als Coupé und Cabriolet erhältlich. Die Dachlinie teilte er sich jedoch auch in dieser Generation mit dem Mustang Coupé. Auf Grund seiner Abmessungen und dem zu erwartenden Ende der Pony-Car-Ära, wurde der Cougar der zweiten Generation im Markt neu platziert. So trat er gegen die zahlreichen GM Coupés der A-Plattform an und galt als direkte Konkurrenz zum Oldsmobile Cutlass Supreme. Ab 1970 sanken die Verkaufszahlen des Ford Mustang, da die Attraktivität der Pony Cars generell nachließ. Davon war auch der Cougar betroffen. 1973 wurde der Mustang in der bisherigen Form eingestellt und durch das wesentlich kleinere Modell Mustang II ersetzt. Auch der Cougar musste danach in der Modellpalette von Mercury neu definiert werden. Die Modellreihe war mit Scheiben- und Trommelbremsen vorne und hinten ausgestattet, ab 1973 wurde der Bremskraftverstärker zum Standard. Die zweite Generation war die letzte vom Ford Mustang abgeleitete Version und die letzte Version, die als Cabrio angeboten wurde. Ein hellblau/weißes 1973er Cougar XR-7 Cabriolet war das „letzte“ Cabriolet, das von der Ford Motor Company gebaut wurde, da die amerikanischen Hersteller die Montage von Cabrios in den 1970er Jahren in Erwartung erhöhter Überschlagsicherheitsstandards einstellten. (Wikipedia)

Bausatz: Der Bausatz wurde im Jahre 1970 ziemlich zeitgleich zur Präsentation des 71er Cougars durch Mercury / Ford von MPC auf dem Markt gebracht. Anfangs in der Stockversion, folgte schon 1973 die Kombination aus Stock und Street Machine / Custom. Der Bausatz erhielt damals eine in Rot vorlackierte Karosserie. 1981 erschien der Cougar erstmalig in der uns heute bekannten Box- und Dekorvariante und wurde durchgängig bis Ende der 80er Jahre verkauft. Danach verschwand er aus den Modellbauläden und es dauerte bis 2024 zu seiner Wiedergeburt.

Der Bausatz besteht aus ca. 127 Teilen, verteilt auf 6 weißen Spritzlingen, der Karosserie, dem Unterboden, Innenraum, einen Spritzling mit verchromten Teilen, zwei Spritzlinge mit Klarsichteilen, 8 Vinylreifen und einem Nassschiebebilderbogen. Die optionalen Custom-Teile verteilen sich dementsprechend auf den o.g. Spritzlingen. Markante Teile dazu wären u.a. die Bereifung, Felgen, Ansaugbrücke, Luftfilter, Fahrwerksteile, Sidepipes und dem Air Grabber (Luftansaughutze).       

Die originalgetreu nachgebildete Karosserie weist feine Oberflächenstrukturen auf. Die separate Motorhaube ist nicht beweglich gehalten. Zwar verfügt diese übet zwei angedeuteten Haubenscharnieren, aber sie wird nur aufgesteckt.  So lässt sich die Haube abnehmen und man kann den sehr detailreichen Motorraum mit seinem V8-Motor bewundern. Mit der guten Detaillierung geht es unter dem Fahrzeug weiter. Präzise Wiedergabe von Chassisrahmen, Vorder- und Hinterachse, Getriebe und Kardanwelle. Die Lenkung ist hier unbeweglich gehalten. Die zweiflutige Abgasanlage wird separat am Unterbodenbereich befestigt. Dieser Bereich besticht ebenfalls durch Detailreichtum (Tank und Kardantunnel). Der Kofferdeckel bleibt vermutlich aus Gründen der Stabilität verschlossen.        

Der Innenraum mit Instrumentenbord und Sitzen ist korrekt wiedergegeben. Die verchromten Plastikteile sind von guter Qualität. Allerdings wirkt das Chrom wie allzu oft in diesem Maßstab als zu „fett“. Die verchromte Frontpartie sollte allerdings etwas nachgearbeitet werden. Die vier Scheinwerfer sind verchromter Bestandteil dieser Partie und wirken zu „billig“. Da hilft nur ausbohren und Scheinwerfergläser aus der Grabbelkiste einsetzen. Die Bereifung – aus weichem Vinylmaterial – weist ein feines Profil auf.  Für die Reifen der Stock-Version stehen für die 60er gern verwendeten Whiteliner in Tampondruck zur Verfügung und für die Custom-Version etwas grobstollige Reifen mit BF Goodrich-Bedruckung an den Flanken. Die Verglasung ist absolut frei von Schlieren und fällt in der Materialstärke zufriedenstellend aus. Die Rückleuchten sind im transparenten Rot eingefärbt.        

Bemalung: Ein sauber und randscharf gedruckter Nassschiebebilderbogen mit Kennzeichen für den Staat Colorado, Tachoinstrumentierungen, Logos und natürlich der „Cat“-Dekoration liegt bei.

Bauanleitung: Die Bauanleitung, als Faltblatt, führt typisch amerikanisch einfach, aber dennoch übersichtlich durch 15 Bauabschnitte. Die Bemalungsanleitung begrenzt sich lediglich auf Farben in der Standardbenennung schwarz, weiß, rot usw…

Fazit: Trotz des Alters immer noch ein klasse Bausatz. Stock oder Street Machine Custom? Beide gleich gut. Am besten 2 Bausätze auf Lager legen.

Zu beziehen ist dieser Bausatz im gut sortierten Fachhandel.

Alexander Hilbig, Berlin (Dezember 2024)

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