Der Bausatz: Obwohl der neue Bausatz der amerikanischen P-51 von Eduard im Maßstab 1/72 bereits als hochdetailliert bewertet werden kann, legt Eduard noch eine Schippe drauf und bietet passende Detail Sets aus der Brassin-Reihe an.
Eines davon widmet sich dem Cockpit und wird in der kleinen stabilen Klappbox angeboten. Darin befinden sich insgesamt 23 gedruckte Teile, ein kleiner Ätzteilebogen, ein Bogen mit diversen winzigen Abziehbildern und ein transparenter Acetatfilm zur Darstellung der Reflexvisiere.
Alle Teile sind im 3D-Druckverfahren hergestellt und sind wirklich beeindruckend in Bezug auf deren Qualität und Übereinstimmung mit dem Original. Für eine der Innenseiten liegen sogar zwei alternative Teile bei, und bei allen anderen sind auch die kleinsten Details sauber und präzise dargestellt. Dieser Bausatz erfordert allerdings eine ruhige Hand und etwas Übung in Bezug auf den Umgang mit 3D-gedruckten Teilen. Dies bezieht sich zum einen auf das Entfernen der Druckstege, da hier in Anbetracht der geringen Göße einzelner Teile die Gefahr nicht zu unterschätzen ist, diese zu beschädigen. Außerdem sind einige der Teile wirklich winzig und erfordern die Verwendung einer Pinzette. Besonders gut gefällt mir bei diesem Set die Polsterung des Pilotensitzes.
Beim Betrachten der rechten inneren Seitenverkleidung kann man erahnen, wie das bemalte Teil am Modell aussehen kann. Toll!
Auf der kleinen Platine mit den Ätzteilen findet man die Sitzgurte, die das Modell zusätzlich aufwerten. Gleiches gilt für die winzigen Scheiben für unterschiedliche Versionen vom Reflexvisier.
Die Bauanleitung: Die Bauanleitung besteht aus zwei beidseitig bedruckten Blättern im Format DIN A4, in der über acht Baustufen der Zusammenbau der einzelnen Teile in klaren Zeichnungen nachvollziehbar abgebildet sind. Zusätzlich findet man noch Angaben zur Bemalung der individuellen Teile unter Referenzierung auf das Farbsortiment von Gunze.
Fazit: Man muss dieses Set einmal in Händen halten, um glauben zu können, was inzwischen im Maßstab 1/72 möglich ist. Der neue Bausatz der Mustang in 1/72 ist schon großartig und muss nicht wirklich gepimpt werden, aber wenn man sich an dieses Projekt wagt, strahlt der „Stern“ noch etwas heller.
Allerdings ist dieses Set nur etwas für Modellbauer, die bereits etwas Erfahrung im Umgang mit 3D-gedruckten Teilen haben oder sehr mutig sind.
Erhältlich im gut sortierten Fachhandel oder direkt bei Eduard.
Gert Brandl, Berlin (Dezember 2024)