Historie: „Die RMS Olympic, zeitweise HMT Olympic der Reederei White Star Line, war das erste und namengebende Typschiff der Olympic-Klasse und somit Schwesterschiff der Titanic und der Britannic. Als einziges Schiff ihrer Klasse kann sich die Olympic mit einer 24-jährigen erfolgreichen Karriere schmücken. Vor allem aufgrund ihres Kriegsdienstes, bei dem sie zahlreiche gefährliche Situationen überstand, erhielt sie später den Spitznamen `Old Reliable`, im Deutschen als `Alte Zuverlässige` bekannt. (Wikipedia)
Bausatz: Es handelt sich hier um eine neue Variante der RMS Olympic. Dies bedeutet, dass es sich nicht um eine neue Bausatzform handelt, sondern, dass bestimmte Teile ergänzt wurden. Die Olympic kann hier, wie auf der schönen Boxart zu sehen ist, als Truppentransporter mit der Dazzle-Camouflage aus dem Ersten Weltkrieg gebaut werden. Dies hat zur Folge, dass im Vergleich zur Titanic (Modell 2023) einige Änderungen vorgenommen wurden.
Die Teilanzahl beträgt über 477, verteilt auf 24 Gussäste inklusive Vollrumpf. Alles ist von hervorragender Qualität und es war bei meiner Begutachtung keinerlei Fischhaut oder andere Makel feststellbar. Aber leider hat man, wie schon bei der Titanic, vergessen, die Anker beizulegen. Anscheinend ist dieses Problem noch nicht bis zu HobbyBoss vorgedrungen.
Kommen wir zu den Unterschieden, die die Olympicvariante mit sich bringt. Das ist schon bei Deck A bis Deck C sichtbar, da diese eigentlich am Rumpf verbundenen Teile separat vorliegen. Dieses Detail wurde intelligent umgesetzt, sodass die Unterschiede gut erkennbar sind. Beispielsweise sind die Fensterreihen exakt wie beim Original dargestellt.
Weiterhin gibt es auf den Deckshäusern leichte Änderungen, etwa bei der Anordnung der Lüfter. Auch das Heck weist leichte Unterschiede auf. Außerdem sind bis zu sechs Geschütze auf dem Vorderdeck und am Heck verteilt, um sich gegen kleinere Überwassereinheiten verteidigen zu können.
Die größte Veränderung betreffen die unzähligen Beiboote. Wenn ich mich nicht verzählt habe, sind es insgesamt 43 Stück – das bedeutet viel Arbeit! Zusätzlich gibt es noch einige Ätzteile, da bestimmte Beiboote nicht direkt auf dem Deck platziert wurden, um einen glatten Durchlauf zu den Rettungsbooten zu gewährleisten. Ergänzt werden diese durch zusätzliche Davits. Ein weiteres auffälliges Detail sind die Ladeluken: Ihre Wandungen wurden höher gestaltet als bei der Titanic, was ich vorher nicht wusste. Man lernt eben nie aus.
Sonst ist alles wie bei der Titanic: gut durchdacht. Alle Kleinteile liegen separat bei, was das Lackieren der Decks vereinfacht, da kaum Abkleben notwendig ist.
Bauplan: Die Anleitung ist HobbyBoss-typisch einfach und klar gestaltet. Nach bis zu 30 Bauabschnitten hat man das Modell fertiggestellt. Die Darstellungen sind gut gewählt und alles ist übersichtlich.
Die Bemalung stellt jedoch eine große Herausforderung dar, da es sich hier um eine Dazzle-Tarnung handelt. Diese Tarnung wurde genutzt, um visuelle Verwirrung zu stiften, sodass man nicht erkennen konnte, um welches Schiff es sich handelte oder wie schnell es fuhr. Ziel war es, die Strukturen des Schiffs optisch mit dem Hintergrund zu verschmelzen, sodass keine klaren Kanten sichtbar wurden. Dies im Modell umzusetzen ist keine leichte Aufgabe. Auf dem farbig bedruckten DIN-A4-Blatt sind alle Seiten des Schiffs mit der Tarnung dargestellt, inklusive der Heckseite und der Brücke. Die Nummer „2810“ wird als Decal mitgeliefert. Ob die Bemalung jedoch genau dem Original entspricht, kann ich nicht sagen. Ich weiß nur, dass diese Tarnung von 1917 bis 1918 genutzt wurde. Aber ihr wisst, was das bedeutet, wenn man sich nicht sicher ist: recherchieren, recherchieren, recherchieren. Die Farbangaben beziehen sich wieder auf bekannte Hersteller wie Tamiya, Humbrol und Vallejo, um nur einige zu nennen.
Ein kleiner Decalbogen ist auch vorhanden: mit Flaggen, Wasserpassmarken und der Name des Schiffes.
Fazit: Ich finde, es ist ein Traum in Plastik! Alles ist dabei (bis auf die Anker), aber es ist schön, dass die Olympic endlich einmal als Truppentransporter erschienen ist. Vor allem, da man sie so mit einer interessanten Tarnung darstellen kann. Okay, es ist nichts für Anfänger, sondern eher für Erfahrene oder für diejenigen, die mutig genug sind, sich hier einmal auszuprobieren.
Von meiner Seite aus eine absolute Kaufempfehlung und ein würdiger Nachfolger der Olympic von Revell.
Daniel Eifler (November 2024)
Stimme mit Ihnen überein,was die Qualität und Machart des Schiffes angeht.Das einzige,das mich stört:Ich hätte gerne eine nachkriegsversion der Olympic gebaut,also volle Anzahl der Rettungsboote,aber in Zivil.Es wäre nett gewesen,entsprechende Unterschiede in der Bauanleitungen anzuführen.es kommt ja noch die Brittanic in 1:700 nach,und in 1:200 ebenfalls die Olympic als Truppentransporter.Wäre schön,zu wissen,ob einfaches weglassen der überzähligen Boote oder weitere Änderungen notwendig sind.
Nichtsdestotrotz erfreulich,dass man alle drei Olympicklasseschiffe in 1:700 Nebeneinanderstellen kann,und in bisher bester Qualität.